Saarbrücken/Erfurt, 21. Oktober 2011 (ADN). Vor 22 Jahren begann in der untergehenden DDR die Invasion der drei großen G. Das Symbol GGG stand rasch im Sprachgebrauch in den sogenannten neuen Bundesländern für Gangster, Gauner und Ganoven. Sie kamen aus der – wie die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Juli 1990 – ebenfalls ihres staatlichen Reststatus‘ gleichzeitig und vollends entkleideten Bundesrepublik Deutschland (BRD). Offiziell wurden sie Investoren genannt, benahmen sich wie Kolonisatoren und spielten sich als Exekutoren rechtsstaatlicher Gesetze auf. Es setzte eine umfassende Ausplünderung und Demütigung der ehemaligen DDR-Bürger ein. Als in diesem enormen innerdeutschen Raubzug immer weniger bis nichts mehr zu holen war, folgte vor wenigen Jahren nahtlos ein globaler Beutegang, dem auch die Westdeutschen immer häufiger zum Opfer fielen und fallen. Die Deutschen sind allerdings nur eines von inzwischen zahlreichen anderen nationalen Opfern. Täter, sprich Räuber, sind all die in der mittlerweile viel geschmähten Finanzbranche wirkenden Akteure.
Nun gibt es also eine neue Spezies, die einzuordnen ist: MM – Monster oder Mafia ? Vieleicht auch beides in Einem. Der Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im saarländischen Landtag, Oskar Lafontaine, sollte zum Auftakt des Parteitages seiner Bundespartei in Erfurt heute im Rundfunk klären, in welche Gruppe er die weltweit tätigen Finanzjongleure einsortiert. Dass die Frage ideologisch vorprogrammiert und parteipolitisch eingefärbt ist, liegt auf der Hand. Immerhin hatte der ehemalige CDU-nahe Bundespräsident Horst Köhler noch zu seiner aktiven Zeit diese nebulöse Berufsgruppe in die Monster-Abteilung gesteckt. Demgegenüber wählte die derzeit in der Partei Die Linke als Aufsteigerin gehandelte Sahra Wagenknecht die Mafia-Schublade. Diesem Urteil schloss sich Lafontaine sofort an. Das schließe strafrechtliche Relevanz ein. Er zitierte einen amerikanischen Vizepräsidenten, nach dessen Meinung die meisten Wallstreet-Banker hinter Schloss und Riegel gehörten. „Wir müssen uns von der Diktatur der Finanzmärkte befreien“, so der Saarländer. Es müsse ein Systemwechsel der heutigen Bankenwelt stattfinden und ein anderes Geldsystem errichtet werden. Nötig sei eine demokratische Finanzwelt. ++ (nö/mgn/21.10.11 – 11)
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