Weimar/Bonn/Brüssel, 27. Dezember 2011 (ADN). Ausgerechnet von einem Thüringer Ministerium wurde zu Weihnachten 2011 ein Informationschaos besonderen Formats eingeleitet, das eindrucksvoll das  Totalversagen von Medien, Behörden und anderen sogenannten staatlichen Stellen unter Beweis stellt. Aus dem grünen Herzen Deutschlands kamen am Weihnachtsabend zahlreiche Alarmsignale. Besorgte Anrufer berichteten dem Rundfunksender Antenne Thüringen über eine ungewöhnliche Himmelserscheinung. Ein Augenzeuge aus Bad Salzungen im Wartburgkreis schilderte das 3o Sekunden währende Schauspiel am Abendhimmel, bei dem eine Feuerkugel langsam am Horizont niederging und sich dabei noch in mehrere breite Leuchtstreifen spaltete. Der Weimarer Sender, bei dem sich immer häufiger Hörer meldeten, versuchte deshalb beim zuständigen Landesinnenministerium sachgerechte Auskunft zu erhalten. Im dortigen Lagezentrum wurde schließlich gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) ein Meteorit diagnostiert.  Inzwischen gingen bundesweit diesbezügliche Anfragen ein, ohne dass auch nur eine offizielle Stelle oder Behörde substanzielle Informationen zu verbreiten vermochte. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tippte auf eine Sternschnuppe. Im Tuttlingen (Baden-Württemberg) wurde sogar ein Flugzeugabsturz befürchtet, was 70 Polizisten und Feuerwehrleute in Marsch setzte. Die sogenannten meinungsbestimmenden überregionalen Medien und deutsche Behörden bekamen von der Aufregung erst nach zwei Tagen etwas mit. Das Sternschnuppen-Fieber grassierte letztlich in sieben deutschen Bundesländern.

Entwarnung und endgültige Klarheit kam letztlich aus dem Ausland. Die Königliche Sternwarte in Belgien teilte mit, dass der „Stern von Betlehem“ auf die planmäßig abgestoßene Stufe einer am Mittwoch in Baikonur erfolgreichen gestarteten russischen Sojusrakete zurückzuführen war. Mit der abgeschossenen Kapsel flogen die Kosmonauten Oleg Kononenko (Russland), Donald Pettit (USA) und Andre Kuiper (Niederlande) zur Internationalen Raumstation (ISS). Wie bei Raumfahrten üblich war der während der ersten Flugphase abgeworfene Weltraumschrott  in die Erdatmosphäre eingetreten und dort verglüht.

Die deutschen „Experten“ – diverse Fachgremien, Behörden und Medien – tappten dennoch fast drei Tage im Dunkeln. Es herrschte Informationschaos pur.  Eine gelungene Weihnachtsüberraschung. ++ (md/mgn/27.12.11 – 44)

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