Leipzig, 4. Juni 2014 (ADN). „Es gibt 2014 eine gute Nachricht: Wie die Ausländerfeindlichkeit, so nimmt auch die Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen insgesamt ab“. Das erklärte Dr. Oliver Decker aus der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig über eine neue Studie zum Rechtsextremismus am Mittwoch in Leipzig. Allerdings gebe es auch eine schlechte Neuigkeit: Bestimmte Gruppen von Migranten werden um so deutlicher diskriminiert. In diesem Jahr geben sich 20 Prozent der Deutschen als ausländerfeindlich zu erkennen. Asylsuchende, Muslime sowie Sinti und Roma erleben eine weit höhere Stigmatisierung. Letztere ziehen bei mehr als der Hälfte der Deutschen Ressentiments auf sich.
Gegenüber dem Portal http://www.lvz-online.de erklärte Decker: „Wenn eigene Konflikte oder auch Wünsche auf andere Personen übertragen werden, sprechen Sozialpsychologen von projektiven Anteilen.“ Auch bei Sinti und Roma trete dieses Übertragungsphänomen deutlich hervor. Sie seien immer als Fahrende und Ungebundene wahrgenommen worden, die keinen Regeln unterworfen sind. Viele Menschen sehnten sich nach so einer romantisierten Form von Freiheit. In der Folge würden sie wütend auf Personen, die das besitzen, was sie selbst begehren. Neid scheint also eine Komponente zu sein, die zu derartiger Feindseligkeit beiträgt.
Die aktuelle Publikation präsentiert Ergebnisse aus der Befragung 2014 und vergleicht sie mit den Studienergebnissen der vergangenen zwölf Jahre. ++ (pl/mgn/04.06.14 – 154)
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