Bad Salzungen/Bad Hersfeld, 21. Juni 2015 (ADN). Es wäre viel zu mühsam und langwierig gewesen, wenn wir die deutsche Wiedervereinigung nach Artikel 146 des Grundgesetzes (GG) betrieben hätten. Wahrscheinlich würde wir heute noch daran sitzen, um eine gesamtdeutsche Verfassung zu konzipieren und dem Volk zur Verabschiedung vorzulegen. Das erklärte der Unterzeichner des seinerzeitigen deutschen Einigungsvertrages und gegenwärtige bundesdeutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Sonntag in der deutsch-deutschen Gedenkstätte „Point Alpha“ nach Entgegennahme des gleichnamigen Preises. Deshalb habe man sich des Artikel 23 GG bedient. Ich habe die Idee entwickelt, der DDR und ihrer Volkskammer den Beitritt zur BRD anzubieten, so Schäuble. Wäre das ohne Einigungsvertrag geschehen, hätten die Ostdeutschen angesichts der Bevölkerungszahlen nur ein Viertel der Stimmen im Bundestag gehabt. Deshalb sei auch das ganze Recht der Bundesrepublik schlagartig auf Ostdeutschland übertragen worden. Natürlich sei das mit erheblichen Problemen verbunden gewesen, beispielsweise bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse. Der häufig umstrittene, ab 1. Juli 1990 gültige Umstellungskurs von DDR-Mark auf DM habe keinerlei Relevanz gehabt.
„Point Alpha“ war der am weitesten nach Osten vorgeschobene Beobachtungsposten der US-Amerikanischen Besatzungstruppen gegenüber den damaligen Staaten des Warschauer Vertrages. Er liegt in der Rhön zwischen dem hessischen Bad Hersfeld und dem thüringischen Bad Salzungen.++ (kr/mgn/21.06.15 – 131)
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