London, 9. Dezember 2014 (ADN). Rund 13 Millionen Briten leben unterhalb der Armutsgrenze. Einer Studie von Peter Kenway zufolge hat sich das Bild des Elends dramatisch gewandelt. Waren früher vor allem Alte und Arbeitslose betroffen, so sind es jetzt in der Mehrzahl junge Erwachsene und Kinder. Der Autor der Arbeit wird von Deutschlandradio Kultur am Dienstag mit den folgenden Sätzen wiedergegeben: „Die Menschen stehen unter einem enormen Druck, den ersten Job, der erhältlich ist, anzunehmen. Es gibt viele Arbeitsplätze mit Null-Stunden-Verträgen, die wie bei den viktorianischen Tagelöhnern weder feste Stunden noch feste Bezahlung garantieren. Ein Teufelskreis, in dem die Menschen sehr wenige Rechte und kaum eine Wahl haben.“ Leider erhielten jedoch vier von fünf Briten auch noch nach Jahren der Existenz solcher Knebelkontrakte für dieselbe Arbeitsstelle nur einen Billiglohn.
Weitere Folge der Misere ist, dass nach Schätzung der Anglikanischen Kirche vier Millionen Bewohner Großbritanniens zu Tafeln gehen oder andere Hilfsangebote in Anspruch nehmen müssen. Nach den Worten von Tim Thornton, Bischof von Truro, ist es ein Skandal, wenn im 21. Jahrhundert Hunger auf den britischen Inseln herrscht. Gemeinsam mit einer Gruppe von Parlamentariern fordert er höhere Löhne und mehr Tafeln. Zudem soll eine Organisation gegründet werde, in der Supermärkte und Wohlfahrtsverbände zusammen arbeiten. ++ (so/mgn/09.12.14 – 342)
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