Archive für Beiträge mit Schlagwort: Diamanten

Bangui/München, 15. Juli 2015 (ADN). Aus einer Präsentation des Forstministeriums der Zentralafrikanischen Republik ist Deutschland mit 56.000 Kubikmetern nach China der zweitgrößte Importeur von zentralafrikanischem Tropenholz. Darüber und weitreichende Hintergründe berichtet die „Süddeutsche Zeitung“  (SZ) am Mittwoch. Die Zeitung schreibt weiter: „Das begehrte Tropenholz wird im zweitgrößten zusammenhängenden Regenwald der Welt geschlagen, der sich vom Kongobecken über die Zentralafrikanische Republik bis nach Kamerun auf etwa 180 Millionen Hektar streckt. Eine Fläche so groß, dass Deutschland fünf Mal darin Platz hätte. Der Holzhandel soll der Zentralafrikanischen Republik 2013 etwa 3,7 Millionen Euro Steuereinnahmen gebracht haben. Zum Vergleich: Der Handel mit Diamanten soll etwa 6, 1 Millionen Euro gebracht haben, bevor die Einfuhr zentralafrikanischer Rohdiamanten im Zuge des sogenannten Kimberly-Prozesses in vielen Ländern verboten wurde.“ 

Das geschlagene Tropenholz wird in großen Lastwagen aus den Wäldern ins benachbarte Kamerun gebracht. Von dort gelangt es per Schiff nach Asien oder Europa in jene Länder, die den Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik unterstützt haben sollen. Spuren des Holzes führen nach Hamburg zu einer Firma, die in den vergangenen 40 Jahren Holz aus der Zentralafrikanischen Republik von dem dortigen Holzfäller-Unternehmen Sefca bezog. Aus Statistiken geht hervor, dass die Hamburger Firma jährlich 18.000 bis 27.000 Kubikimeter zentralafrikanisches Holz importierte. Der zentralafrikanische Lieferant Sefco hält mehr als die Hälfte der Holzfällerkonzessionen in der Zentralafrikanischen Republik. Die gesamte Sefco-Konzessionsfläche umfasst eine Region in der Größe von Tokio. Umrankt sind die zweifelhaften Geschäfte mit Affären um Schmiergeld, Schutzgeld und anderen korruptiven Tatbeständen. ++ (kl/mgn/15.07.15 – 154)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Berlin, 21. April 2013 (ADN). Im Jahr 2009 betrugen nach Angaben der entwicklungspolitischen Organisation „ONE“ die Exporte von Öl und Mineralien aus Afrika 246 Milliarden US-Dollar. Das ist das Sechsfache der jährlichen Entwicklungszusammenarbeit. Wie ONE-Deutschlanddirektor Tobias Kahler im 3sat-Magazin „nano“ forderte, muss über die auf Freiwilligkeit beruhende „“Initiative für Transparenz in der Rohstoffwirtschaft“ (EITI) hinaus jetzt eine verpflichtende Transparenz hinzukommen. Er sagte: „Es ist wichtig, dass Gelder, die Länder aus dem Verkauf von Rohstoffen einnehmen, erst einmal transparent gemacht werden.“ In einem zweiten Schritt seien sie für die Entwicklungsförderung einzusetzen. Bestes Mittel gegen Korruption sei Transparenz.

Von der bundesdeutschen Regierung verlangte Kahler, sich stärker als bisher für scharfe EU-Vorgaben zur Offenlegung von Finanzströmen aus Rohstoff-Geschäften einzusetzen. Innerhalb der EU verharre Deutschland im Lager der Zögerer. Die Rohstoff-Konzerne seien massiv dabei, die vorgeschlagenen Regeln aufzuweichen. Nötig sei eine projektgenaue Offenlegung der Geldflüsse. Unternehmen wollten das jedoch verhindern.

Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge ist die Geschäftstätigkeit deutscher Firmen mit Afrika enorm gewachsen. 21 Prozent der Unternehmen unterhalten dorthin nach den Worten von Heiko Schwiderwski, DIHK-Referatsleiter Afrika und Entwicklungspolitik, kommerzielle Kontakte. Innerhalb von fünf Jahren habe sich das Geschäftsvolumen verdoppelt. In den nächsten Jahren sei mit jährlichen Wachstumsraten der Exporte nach Afrika zwischen zehn und 15 Prozent zu rechnen. Umgekehrt stünden die Rohstoffe aus Kenia, Nigeria und Angola im Vordergrund. In Angola werden vor allem Öl, Gold und Diamanten gefördert. ++ (ku/mgn/21.04.13 – 106)

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