Archive für Beiträge mit Schlagwort: Finanzsektor

Köln, 28. September 2014 (ADN). Unternehmensinteresse und Kundeninteresse kollidieren zunehmend zugunsten der Verbraucher. Diese Befürchtung äußert der Chefredakteur der Zeitschrift „diebank“, Stefan Hirschmann,  in der Septemberausgabe des Printmediums. Es werde problematisch, „wenn das Kundeninteresse das allein bestimmende Element wird und Verbraucher bei Bank- und Finanzgeschäften beinahe zu Tode geschützt werden. Wer schützt eigentlich die Banken vor überbordendem Verbraucherschutz ?“.  Der Verbraucherschutz rüttele an den Grundfesten der Geschäftsmodelle von Banken und Sparkassen, weil Provisionen endgültig verboten werden sollen. „Die provisionsgetriebenen Institute wollen hingegen am herkömmlichen Geschäftsmodell festhalten,“ so Hirschmann. Setze sich der Verbraucherschützer durch, wird den Banken die Geschäftsgrundlage entzogen. Ihr Kostenapparate seien dann nicht mehr finanzierbar. 

Ein ähnliches Auseinanderdriften der Interessen ist nach den Worten des Chefredakteurs beim vorzeitigen Rückzahlen eines Immobilienkredits zu befürchten. Festzinsfinanzierungen könnten völlig vom Markt verschwinden.  ++ (fi/mgn/28.09.14 – 271)

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Altenburg/Leipzig, 4. April 2013 (ADN). Bei dem immer populärer werdenden Gesprächskreis „Fließendes Geld“ stellte sich am Donnerstagabend in Leipzig bei dem monatlichen Stammtisch ein neuen Ableger vor. Er wird in der nordostthüringischen Stadt Altenburg etabliert. Seine Initiatoren sind Ekkehard Dreßler und Klaus Engelmann. Sie bereiten derzeit eine erste Informationsveranstaltung in der rund 30.000 Einwohner zählenden und für ihre Skat-Tradition bekannten Stadt vor. Mit der Altenburger Neugründung steigt die Zahl dieser Regionalinitiativen auf 31. Zu den jüngsten zählen die in Greifswald/Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) und im Saarland. Darüber informierte der Leipziger Stammtisch-Leiter Matthias Helm. Nach seinen Angaben finden die nächsten Veranstaltungen im Raum Sachsen in Dresden (13. April), in Leipzig (22.April), in Zwickau (24. April) und in Torgau (27. April) statt. Der Leipziger Gesprächskreis plant desweiteren, sich auf dem bevorstehenden Neustädter Markt in Leipzig-Schönefeld am 7. Juli 2013 mit einem Informationsstand zu präsentieren.

Die Initiative Fließendes Geld unter dem Motto „Lust auf neues Geld“ wurde vor neun Monaten – im Juni vergangenen Jahres – in Leipzig ins Leben gerufen. Sie hat sich seitdem rasant entwickelt und über das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt. Zu den geistigen Vätern gehört der Finanzexperte Steffen Henke, der in Leipzig dazu eine gemeinnützige GmbH gegründet hat. Zu den Grundgedanken von „Lust auf neues Geld“ gehört, dass die Realwirtschaft die materiellen Lebensgrundlagen sichert, der Finanzsektor jedoch nicht. Sein zentrales Bemühen dreht sich einzig und allein darum, aus Geld noch mehr Geld zu machen. Dazu wird es verzinst, entfernt sich von der Realwirtschaft und wächst exponentiell. Dem folgt unweigerlich der Kollaps des Geldsystems in regelmäßigen Zeitabständen. Das kann mit alternativen Lösungen verhindert werden. Dazu gehören „Fließendes Geld“ und Regionalwährungen. Ihre Konstruktive Umlaufsicherung gewährleistet, dass Geld reibungslos fließt und nicht gebunkert wird. ++ (al/mgn/04.04.13 – 89))

München/Helsinki, 3. November 2012 (ADN). Bei allen bisherigen Vorschlägen, um der Finanzkrise Herr zu werden, gibt es ein gravierendes Manko. „Es besteht das Risiko, dass Bankgewinne bei der Bank bleiben, Bankverluste jedoch auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Die Menschen regt das zu Recht auf“, erklärte Finnlands Notenbankpräsident, Erkki Liikanen, in einem am Wochenende in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienenen Interview. Er hatte als Chef einer Expertengruppe im Auftrag von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier einen 139 Seiten umfassenden Bericht vorgelegt, mit dessen Hilfe Europas Finanzsektor grundlegend reformiert werden soll.

Das Kompendium, an dessen Abfassung zahlreiche ehemahlige Spitzen-Banker mitwirkten, ist nach den Worten des 62jährigen Finnen eine kollektive Leistung. Es erzeuge bei den derzeitigen Repräsentaten der großen Geldhäuser durchaus Polemik.  Solchen Angriffen gegenüber bleibe er persönlich sachlich. Im Übrigen hätten die Politiker begriffen, dass die Steuerzahler die Hauptlast der Krise tragen. „Die Profite der Banken waren privat und die Verluste gingen an die Allgemeinheit.“ Die allergrößte Gefahr in der jetzigen Lage sei Ignoranz und Arroganz. Wer ignorant werde, wiederhole alte Fehler und wolle nicht dazu lernen.  „Wenn wir arrogant werden, dann denken wir, diesmal schlauer zu sein als früher“, kritisierte der Zentralbankchef.  Einige Kommentare zu dem nun vorliegenden Report lassen ihn befürchten, dass die Arroganz wieder um sich greift. Der Schaden durch die Finanzkrise habe solche immensen Ausmaße gehabt, da sei jetzt Demut angesagt.

Einer der in dem Bericht entwickelten Vorschläge besteht darin, die Manager zu animieren, an das langfristige Wohl der Firma zu denken. Versagt eine Bank auf lange Sicht, erhalte der Manager weniger Geld. Derzeit sei es umgekehrt. Die aktuelle Gehaltsstruktur der Bankmanager führe dazu, dass die Manager exzessive Risiken eingehen.

Liikanen drückte seine Hoffnung aus, alle Reformen im nächsten Jahr umzusetzen.  Zu entstehendem Gegendruck seitens der Finanzwelt sagte er: „Lobbyismus gibt es immer. Politiker müssen zwar zuhören – aber danach ist Führung gefragt.“ ++ (fp/mgn/03.11.12 – 213)

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