Archive für Beiträge mit Schlagwort: Flughafen Berlin

München/Hamburg, 12. März 2013 (ADN). Seit der Gründung der Internetplattform „abgeordnetenwatch.de“ im Jahr 2004 gingen 135.000 Fragen von Bürgern ein.  Davon wurden 120.000 von Politikern beantwortet. Das teilte der Gründer des Blogs, Gregor Hamack, in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ in der Dienstag-Ausgabe zum Welttag gegen Internetzensur mit. Die im vergangenen Jahr eingegangenen rund 15.000 Fragen, von denen sich viele auf Großprojekte wie den Berliner Flughafen, die Hamburger Elbphilharmonie und das Bahnvorhaben Stuttgart 21 bezogen, zeigten symbolisch, wie sehr sich Politik von den Bürgern entfernt hat.

Der Politikwissenschaftler erläuterte die Bedeutung des Themas „Transparenz“ für das Verständnis der modernen Welt. Informationen seien durch das Internet viel zugänglicher geworden. Dabei gehe es nicht nur um neue Daten, sondern auch um alte. Diese könnten mit relativ geringem Aufwand öffentlich gemacht werden. Durch die komplexer gewordenen politischen Prozesse wachse auch das Misstrauen und das Bedürfnis der Menschen, besser informiert zu werden.

Beim Offenlegen von Daten aus der Verwaltung geht es nach den Worten des 35jährigen Forschers vor allem um den gläsernen Staat, nicht um den gläsernen Bürger. Deshalb seien personenbezogene Daten, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse vom Transparenzgesetz geschützt. Wo die Grenze liegt, sei allerdings eine Sache der Abwägung.

Hamack machte darauf aufmerksam, dass die Fragen öffentlich gestellt werden. Insofern stünden die Parlamentarier auch unter größerem Druck zu antworten. Im Übrigen könne auch später nachvollzogen werden, inwieweit sich Politiker an ihre Versprechen gehalten haben. ++ (tr/mgn/12.03.13 – 066)

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Leipzig/Stuttgart, 29. November 2012 (ADN).  Funktionäre in Politik und Verwaltung einerseits und wirtschaftliche Leistungsträger andererseits müssen eine Symbiose miteinander eingehen, um die komplexen Anforderungen einer anspruchsvollen erfolgversprechenden Stadtentwicklung zu bewältigen. Das erklärte Dierk Mutschler, Vorstand des weltweit tätigen Projektentwicklungsunternehmens Drees & Sommer am Donnerstagabend bei der Eröffnung eines neuen Bürostandorts seiner Firma im Zentrum von Leipzig. Er verglich das arbeitsteilige Zusammenspiel beider Seiten mit dem Hochleistungssport wie dem Biathlon. Diese Wintersportler trainieren täglich für einen Auftritt auf dem sportlichen, alle vier Jahre veranstalteten Olymp. Auf dem Weg dorthin gewinnen sie regionale, nationale und andere Wettbewerbe. Jede der beiden Parteien müssten das jeweils bestmögliche Potenzial abrufen, um das große Ziel letztendlich zu erreichen. Als anschauliches Beispiel erwähnte Mutschler die diesjährige Olympiade in London, bei der die Organisatoren der Spiele sowie die Wirtschafts- und Bauunternehmen vorbildlich und vertrauensvoll kooperierten. So konnten zukunftsträchtige städtische Bauvorhaben, die der britischen Hauptstadt neue Entwicklungsperspektiven eröffnen, reibungslos, fristgerecht, mit hoher Güte und ohne Kostenexplosionen fertiggestellt werden. Dort haben wenige Projektleiter für alles eingestanden und Verantwortung getragen, ohne dass sich die Politiker einmischten. Negative Gegenbeispiele, wo jede mehr oder minder große Investitions- und Projektentscheidung von 25 Gremien mit wenig sachkundigen und von Partikularinteressen getriebenen Mitgliedern abgenickt werden muss, liefere Deutschland in auffällig großer Zahl. Aktuell, viel diskutiert und besonders prominent ist der neue Berliner Großflughafen.  Mutschler wies desweiteren auf das Desaster der Hamburger Elbphilharmonie hin. Sein Unternehmen sei erst später herangezogen worden, als bereits sehr Vieles schief gegangen  und kaum noch reparabel war. Der Einstieg von Drees & Sommer sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als die ursprünglich geplanten Kosten des Vorhabens bereits das Dreieinhalbfache erreicht hatten. 

Im Mittelpunkt der Diskussion in den neuen Räumen der  von Jörg Wohlfarth geleiteten Leipziger Dependance des Stuttgarter Ingenieur-, Architektur- und Projektentwicklungsunternehmens, die sich seit ihrer Gründung in den 90er Jahren bislang in einem anderen Viertel der Messestadt befanden,  stand das Thema Energieeffizienz und Renaissance der Städte. Unter dem Titel „Wie kann Stadtentwicklung im Sinne einer Morgenstadt aussehen ?“ fanden anregende Gespräche  zwischen Firmenvertretern, Kommunalpolitikern aus Leipzig und sächsischen Landespolitikern sowie zahlreichen Bau- und Planungsexperten statt.  Tenor war, dass eine regenerative Energieversorgung vor allem dezentral zu organisieren ist.

Die besonders auf das nachhaltige Bauen orientierte Drees & Sommer  AG hat für ihre Geschäftstätigkeit im Sektor Energie vier vorrangige Handlungsfelder herauskristallisiert:  Verbrauchsreduzierung, Erzeugung, Speicherung und Transport von Energie. Diese Handlungsfelder müssen von der Politik aufeinander abgestimmt werden, um bis zum Jahr 2030 etwa 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien  produzieren zu können, heißt es in der Internet-Präsentation des Unternehmens. Der Industrie obliege es, die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig zu machen. Voraussetzung dafür sei, die Förderpolitik und das Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) fundamental zu ändern. ++ (st/mgn/29.11.12 – 339)

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