Archive für Beiträge mit Schlagwort: Freedom House

Berlin, 3./4. Mai 2015 (ADN). Skandinavien liegt auf der diesjährigen zum Tag der Pressefreiheit vorgelegten Rangliste ganz vorn. Finnland auf Platz eins, Norwegen auf Platz zwei und Schweden auf Platz drei stehen auf dem Siegertreppchen. Deutschland bewegt sich nur auf der von „Reporter ohne Grenzen“ herausgegebenen Skala auf dem zwölften Rang. Eine Umfrage des Nachrichtenportals heise online zu den jeweiligen nationalen Reaktionen auf die durch Edward Snowden bekannt gemachten Grundwahrheiten über die NSA unter europäischen Journalisten und Medien offenbart ein düsteres Schlaglicht. Die Niederlande gehörten zu den wenigen Ländern, in denen die NSA-Überwachungskrake umfassend, intensiv und nachhaltig erörtert wurde. In Frankreich und Großbrinannien gab es kaum Regungen. Bis auf auf eine einzige Zeitung verweigerten alle befragten britischen Zeitungen eine Äußerung. Das uneinheitliche mediale Bild in Europa zeigt sich in den politischen Konsequenzen völlig gleich: Konsequenzen sind überall ausgeblieben. Der ehemalige ZDF-Korrespondent Giselher Suhr nennt dieses Phänomen fortschreitende Selbstverstümmelung der Presse. Von den Bürgern und Medienkonsumenten werde dies wohl zu Recht als „Lügenpresse“ gegeißelt.

Auch die Organisation „Freedom House“ stellt in ihrem Jahresbericht den Ländern ein trauriges Zeugnis aus. Journalistische Arbeit werde weltweit im stärker von Regierungen, Milizen, Kriminellen und neuen Medieneigentümern mit dem Vorwand belastet, dass mit Sicherheits- und Anti-Terror-Gesetzen die Pressefreiheit eingeschränkt werden müsse. Kritische Stimmen würden zum Schweigen gebracht. Die zuständige Projektleiterin Jennifer Dunham von „Freedom House“ teilte mit, dass von 199 untersuchten Ländern und Regionen nur noch 32 Prozent eine freie Presse garantieren. Einzelne Journalisten und Medien reagierten am Tag der Pressefreiheit mit stillem Protest und Innehalten der eigenen Arbeit. ++ (me/mgn/03./04.05.15 -103)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrchtenmagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Berlin, 3. Mai 2014 (ADN). Der Welttag der Pressefreiheit bgeht an diesem Sonnabend seinen 20. Geburtstag. Er steht unter einem schlechten Stern. In vielen Teilen der Erde wird die Freiheit der Medien tagtäglich mit Füßen getreten, erklärt die Vorstandssprecherin von „Reporter ohne Grenzen“, Astrid Frohloff,  in Berlin. Die Organisation publizierte eine Lste mit 100 Namen. Es sind Medienvertreter, die häufig unter großen Risiken Zensur und Verfolgung ausgesetzt sind. Dazu zählen Glenn Greenwald und Laura Poitras, die die Offenbarungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden enthüllt und verbreitet haben.

Nach Untersuchungen des amerikanischen Forschungsinstituts Freedom House lebt nur noch jeder sechste Mensch in Ländern, in denen die Presse frei berichten kann. Das sei seit mehr als zehn Jahren der schlechteste Stand, geht aus dem jüngsten Jahresbericht hervor.

Die Bundesrepublik Deutschland ist in diesem Vergleich zwischen 197 Ländern mit Platz 18 optisch und auf den ersten Blick gut situiert. Allerdings trübt sich das Bild bei näherer Betrachtung schnell ein. Zunächst liegen acht der 27 EU-Staaten noch vor Deutschland. Schwere Mängel werden von der Deutschen Journalisten-Union (DJU) genannt. Es fehle ein einklagbares Recht auf Zugang zu Informationen über staatliches Handeln.  Die Rechtsprechung schaffe Fakten, die der Pressefreiheit schaden. Notwendig sei ein Bundespresseauskunftsgesetz. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) beklagte die massenhafte Überwachung der elektronischen Kommunikation durch Geheimdienste als größte Gefahr für die Pressefreiheit in Deutschland. US-amerikanische und britische Geheimdienste wüssten genau, wer mit wem Kontakt hat.

In der adn-Nachrichtenagentur wird der Welttag der Pressefreiheit zum Anlass genommen, um das alternative Informationsangebot zu modifizieren und zu erweitern. Entsprechend den originären Gründungsdokumenten von 1946 wird die Agentur ihre Informationstätigkeit noch intensiver und facettenreicher gestalten. Er werden neue Initiativen konzipiert, um eingetretene Einbußen an Vielfalt in der deutschen Medienlandschaft wettmachen zu helfen und neue Impulse durch  originelle und informative Nachrichtenformate auszulösen. ++ (me/mgn/03.05.14 – 122)

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