München, 20. September 2013 (ADN). Ein drittes Gutzachten ist nötig, um die Außenstehenden kaum nachvollziehbare Forderung eines Gesamtbetriebsrates bei Siemens zu klären. So sieht es die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Freitagausgabe bei dem Versuch, die Personalpolitik des deutschen Großkonzerns zu bewerten. Danach will der neue Persunalchef Klaus Helmrich begutachten lassen, ob das Unternehmen seinem Aufsichtsratsmitglied und Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Lothar Adler weiterhin für eine Wohnung in München 750 Euro pro Monat plus Nebenkosten bezahlt oder nicht. Vorangegangen seien bereits zwei Gutachten, allerdings mit jeweils unterschiedlicher Aussage. Das dritte Gutachten soll nun die Erkenntnis bringen, ob Adler überhaupt bei Siemens bleiben kann oder nicht. Er wird nämlich demnächst 65 Jahre alt, müsste nach den innerbetrieblichen Siemens-Regeln eigentlich gehen, will dies jedoch nicht.

Laut „Süddeutscher Zeitung“ ist der firmeninterne Konflikt das jüngste Glied einer bereits langen Kette von Personalquerelen. Dafür stehen die plötzliche Ablösung von Konzernchef Peter Löscher und und von Personalchefin Brigitte Ederer. Nun soll ein neuernannter Vizechef des Aufsichtsrates für „ruhige See“ in den Führungsetagen sorgen. Es ist der Multifunktionär Werner Wenning, der bereits in den Chefgremien bei Bayer, Talanx, Henkel, Freudenberg, Deutsche Bank und Eon sitzt. Ob ein solcher Sammler von Führungspositionen geeignet und fähig ist, das Personaltableau an der Siemens-Spitze zu harmonisieren, dürfte zu Recht in Zweifel gezogen werden. ++ (wi/mgn/20.09.13 – 258)

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