Archive für Beiträge mit Schlagwort: Herausgeber

Wien, 11. Februar 2014 (ADN). „Der Sturm der Medienkrise ist nun endgültig in Österreich angekommen“. Das teilt der Herausgeber des Magazins „Der österreichische Journalist“, Georg Taitl, in der jüngsten Ausgabe seines Mediums mit. Es handle sich dabei auch nicht nur um eine kurze Konjunkturdelle, sondern vielmehr um ein Strukturproblem. Online zerstöre klassische Ertragsmodelle der Verlage. Viele Verlagsmanager wollten das entweder nicht wahrhaben, reagierten darauf falsch oder hätten sehenden Auges dagegen zu wenig unternommen. Infolgedessen sollen die Redaktionen der „Presse“ und des „Wirtschaftsblattes“ zusammengelegt werden. Die meisten Journalisten wehren sich dagegen und reagieren darauf mit Betriebsversammlungen.  Das Erdbeben mit Epizentrum Wien schicke seine Wellen inzwischen über das ganze Land, so Taitl.

Gegen die größte Medienkrise in der Geschichte Österreichs wird mit Sparen, Ausdünnen der Redaktionen, sowie dem Aufweichen der strikten Trennung von Redaktion und Anzeigenabteilung angekämpft. Auch ertöne der Ruf nach mehr Presseförderung. Der Herausgeber hält es für notwendig, dass Verleger nicht mehr im Hamsterrad den kurzfristigen Erträgen nachlaufen, sondern ihre Medien der Wirklichkeit durch Strukturwandel anpassen und gegen Google & Co. eine Strategie finden. Außerdem sei guter Journalismus erforderlich, der sich dem Verwertungsdruck entzieht und gründlicher Recherche zuwendet. ++ (me/mgn/11.02.14 – 042)

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Darmstadt, 20. Mai 2013 (ADN). Die Umsetzungsstrategie des von der UNO gebilligten „Aktionsplans zur Sicherheit von Journalisten und zur Frage der Straflosigkeit“ umfasst 120 Aktionen, zu denen sich Vertreter von drei Gruppierungen verpflichtet haben. Das sind die UN als Ganzes, die nationalen Regierungen und die Medienvertreter selbst zusammen mit Bürgerrechtszusammenschlüssen. Darüber informierte der Direktor für den Bereich Meinungsfreiheit und Medienentwicklung bei der UNESCO, Guy Berger, in einem Interview der Publikation „World News Publishing Focus“. Der aktuellen Mai/Juni-Ausgabe erklärte er, dass das Projekt der Sicherheit von Journalisten bei ihrem weltweiten Einsatz dienen soll. Dem Anliegen könne noch mehr Dynamik verliehen werden, wenn Juristenvereinigungen, Nichtregierungsorganisationen, Umweltschützer und andere von dem UN-Plan erfahren und sich damit solidarisieren. Journalisten, Redakteure, Herausgeber und Inhaber seien diejenigen, die das größte Interesse an einem Erfolg dieses UN-Projekts haben. Die Frage laute, ob die Vertreter der Medienbranche bloße Zuschauer bleiben oder selbst zu Vorreitern werden.

Nach den Worten von Berger müssen die Medien das Thema Sicherheit von Journalisten ausreichend thematisieren. Nur so sei es für die Öffentlichkeit einsehbar, warum sie sich mit diesem Thema befassen soll. Mustergültiges habe dies bereits die Zeitung „Ilta-Sanomat“ aus der finnischen Hauptstadt Helsinki getan, die mit einer umfangreichen Artikel-Serie getöteter Berufskollegen gedachte. Mit der Einführung dieses Themengebiets sollten Redaktionen dafür sorgen, dass über Angriffe auf Journalisten systematisch berichtet wird. Von Bedeutung sei auch die Berichterstattung über Gerichtsprozesse um Morde an Journalisten. Auch könne die Branche als Ganzes – wie beispielsweise in Kolumbien – erfolgreich auf die Behörden einwirken, um zum Schutz gefährdeter Journalisten eine Spezialpolizei zu etablieren.

Der UN-Sonderorganisation UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) obliegt die Koordination und Umsetzung des Aktionsplans zugunsten der Zeitungs- und Nachrichtenbranche in aller Welt. Die am 16. November 1945 in London gegründete Organisation engagiert sich im Bereich der Informationsgesellschaft für Pressefreiheit und Informationszugang. So vermittelt sie Medienkompetenz in Entwicklungsländern, bildet Journalisten aus, und baut Radiostationen sowie Nachrichtenagenturen auf. ++ (md/mgn/20.05.13 – 134))