Archive für Beiträge mit Schlagwort: Jürgen Fitschen

London/Frankfurt am Main, 29. Januar 2014 (ADN). Der ehemalige Top-Manager der Deutschen Bank (DB), William Broeksmit, hat sich am Wochenende erhängt. Darüber berichtete das Finanz-Portal procontra.online am Dienstag aufgrund einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg News, die die Todesnachricht von der Deutschen Bank bestätigt bekam. Die Londoner Polizei hatte den 58jährigen in seiner Wohnung in der britischen Hauptstadt leblos vorgefunden.

Broeksmit arbeitete in den 90er Jahren eng mit dem heutigen Co-CEO der DB, Anshu Jain, zusammen. Er zählte zu den weltweit besten Köpfen im Bereich Risikomanagement und Kapitalanlage, teilten Jain und sein Co-CEO Jürgen Fitschen in einem internen Rundschreiben mit. In der Frankfurter Großbank war Broeksmit zunächst zwischen 1996 und 2001 im Bereich OTC-Derivate tätig sowie erneut von 2008 bis zu seinem Ruhestand. Dann kehrte er zurück in die neu geschaffene Position des Leiters für Risikooptimierung. Vor zwei Jahren hatte ihn schließlich das Führungsduo Jain-Fitschen als obersten Risiko-Manager nominiert. Die Platzierung wurde zurückgenommen, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) die Führungsfähigkeiten von Broeksmit angezweifelt hatte. Ein anderer Grund könnten die Querelen aus seiner Zeit bei Merryll Lynch sein, wo er zwischen 1986 bis 1996 im Sektor für amerikanische Anleihederivate arbeitete. 1993 hatte er die Unternehmensspitze vor finanziellen Gefahren für einen wichtigen Kunden gewarnt. Es handelte sich um Orange Country aus Kalifornien. Das Unternehmen verlor beim Zinmsanstieg mit seinen Derivaten ein Jahr später 1, 7 Milliarden US-Dollar und ging in die Insolvenz. ++ (fi/mgn/29.01.14 – 029)

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Frankfurt am Main, 28. April 2013 (ADN). „Ich habe bereut, was draus geworden ist. Den Anruf habe ich als solches nicht bereut. Ansonsten würde ich drum bitten, dass wir das ein bisschen ruhen lassen“. So antwortete Deutsche-Bank-Chef, Jürgen Fitschen, im Interview der Woche des Deutschlandfunks auf die Frage nach seinem Telefonat mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier aufgrund einer vorangegangenen Razzia wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Die der Reaktion des Bankchefs zu entnehmende Ambivalenz und die Zwiespältigkeit lassen auf ein erhebliches Maß an Rat- und Konzeptionslosigkeit schließen, nachdem der Rundfunkmoderator den massiven Steuerbetrugsverdacht im Zusammenhang mit Emissionszertifikaten als den ersten Komplex eines ganzen Bündels von Vorwürfen an die Deutsche Bank angesprochen hatte.

Beim zweiten Punkt – der Mitverantwortung der Deutschen Bank für Manipulationen beim Zinsbarometer Libor, bei der es um Geschäfte im Wertumfang von 300 Billionen Euro geht – reagierte Fitschen ähnlich hilflos, rätselhaft und unausgegoren. Es sei beschämend, dass es so etwas gegeben hat. Er könne leider nicht ausräumen, dass sein Haus involviert war.
Auf weitere in dem Interview angeschnittene Themen reagierte der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, der kürzlich zum Präsidenten des Bundesverbandes deutscher Banken gewählt wurde, irritiert. Um Nebulöses zu überspielen, verwendete er die nichtssagende Vokabel „absolut“ auffällig oft. Ansonsten wich er einer klaren Antwort mehr oder minder geschickt aus.

Einzig eindeutig fiel sein Statement zur Entwicklung der Belegschaft angesichts des Plans zur Kostensenkung um 4,5 Milliarden Euro aus: Ohne Personalabbau geht das nicht. Dafür ist der Anteil der Personalkosten im Bankensektor einfach zu hoch. ++ (fi/mgn/28.04.13 – 113)

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