Archive für Beiträge mit Schlagwort: Kalifornien

New York/Frankfurt am Main, 5. Juni 2014 (ADN).  Während für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gerade der flächendeckende Mindestlohn von 8, 50 Euro pro Stunde beschlossen worden ist, entfaltet sich in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ein gegenteiliger Trend.  Wie die „Börsen-Zeitung“ am Donnerstag berichtet, wurde in der Großstadt Seattle (Bundesstaat Washington) in dieser Woche die schrittweise Einführung eines Mindestlohns von 15 US-Dollar (11 Euro) pro Stunde beschlossen. Arbeitgeber müssen nun dann in der boomenden Metropole im Nordwesten der USA mehr als das Doppelte des derzeit landesweiten Mindestlohns von 7, 25 US-Dollar pro Stunde bezahlen.

Allerdings tritt die Regelung innerhalb einer längeren Zeitspanne in Kraft. Erst im Jahr 2017 können Angestellte in einem Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, das keine Gesundheitsvorsorge bietet, den neuen Mindestlohn beanspruchen. Bis 2021 soll der neue Mindestlohn in Seattle auch für kleine Firmen gelten. Der Autor des Beitrags Sebastian Schmid vermutet, dass mit dem jüngsten Schritt zu besseren Einkünften von Geringverdienern eine ganze Reihe von Mindestlohnanhebungen in den USA-Metropolen losgetreten wird. Das betreffe vor allem den wachstumsstarken Bundesstaat Kaliformien. Allen voran San Diego und San Francisco. Letztere Stadt führt derzeit noch die Mindestlohntabelle mit 10, 55 US-Dollar pro Stunde an.

Auch Chicago im Bundesstaat Illinois peilt eine deutlichen Anhebung von gegenwärtig 8, 50 US-Dollar auf mehr als 10 US-Dollar pro Stunde an. Gefordert werden schon bis zu 15 US-Dollar pro Stunde.  Im Herbst können die Wähler dieses Bundesstaates bei der Wahl über einen staatsweiten Mindestlohn von 10 US-Dollar entscheiden. Chicagos Bürgermeister Rahm Emamuel hat eine „Eingreiftruppe“ gebildet, die bereits am nächsten Montag eine erste öffentliche Anhörung zu dem Thema veranstaltet.

Bemerkenswerterweise hinkt New York City mit einen Mindestlohn von 8 US-Dollar pro Stunde meilenweit hinterher. Selbst eine für Anfang 2015 geplante Erhöhung auf 8, 75 US-Dollar wird daran nichts ändern. Und das, obwohl in der zu den teuersten Städten der Welt gehörenden Stadt besonders hohe Wohn- und Essenskosten zu bestreiten sind. Bürgermeister Bill de Blasio verlangt 10 US-Dollar. ++ (so/mgn/05.06.14 – 155)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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London/Frankfurt am Main, 29. Januar 2014 (ADN). Der ehemalige Top-Manager der Deutschen Bank (DB), William Broeksmit, hat sich am Wochenende erhängt. Darüber berichtete das Finanz-Portal procontra.online am Dienstag aufgrund einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg News, die die Todesnachricht von der Deutschen Bank bestätigt bekam. Die Londoner Polizei hatte den 58jährigen in seiner Wohnung in der britischen Hauptstadt leblos vorgefunden.

Broeksmit arbeitete in den 90er Jahren eng mit dem heutigen Co-CEO der DB, Anshu Jain, zusammen. Er zählte zu den weltweit besten Köpfen im Bereich Risikomanagement und Kapitalanlage, teilten Jain und sein Co-CEO Jürgen Fitschen in einem internen Rundschreiben mit. In der Frankfurter Großbank war Broeksmit zunächst zwischen 1996 und 2001 im Bereich OTC-Derivate tätig sowie erneut von 2008 bis zu seinem Ruhestand. Dann kehrte er zurück in die neu geschaffene Position des Leiters für Risikooptimierung. Vor zwei Jahren hatte ihn schließlich das Führungsduo Jain-Fitschen als obersten Risiko-Manager nominiert. Die Platzierung wurde zurückgenommen, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) die Führungsfähigkeiten von Broeksmit angezweifelt hatte. Ein anderer Grund könnten die Querelen aus seiner Zeit bei Merryll Lynch sein, wo er zwischen 1986 bis 1996 im Sektor für amerikanische Anleihederivate arbeitete. 1993 hatte er die Unternehmensspitze vor finanziellen Gefahren für einen wichtigen Kunden gewarnt. Es handelte sich um Orange Country aus Kalifornien. Das Unternehmen verlor beim Zinmsanstieg mit seinen Derivaten ein Jahr später 1, 7 Milliarden US-Dollar und ging in die Insolvenz. ++ (fi/mgn/29.01.14 – 029)

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Genf/Köln, 15. September 2013 (ADN). Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) hat als einziges Land in Europa noch niemals ein Referendum abgehalten. Das stellte Andreas Gross, Schweizer Nationalrat, Politikwissenschaftler ud Mitglied der Alpenrepublik im Europarat, am Sonntag im Rundfunk fest. Sofern Deutschland diesen Zustand in Richtung auf mehr echte Demokratie zu ändern beabsichtige, warnte er davor, die in den politischen Systemen der Schweiz und Kaliforniens unterlaufenen Fehler zu machen. Direkte Demokratie sei keine Schweizer Erfindung, sondern eine französische. Im Deutschlandfunk, der mit dem Gründer des 1989 entstandenen Instituts für Direkte Demokratie Zürich und des jetzigen Atelier pur la Democratie Direct in Saint-Ursanne (Kanton Jura) ein Interview zum Internationalen Tag der Demokratie führte, verwies Gross auf die tief sitzende Frustration in der deutschen Bevölkerung. Die Bürger besäßen eine Fähigkeit, Demokratie auszuüben und differenziert zu regieren. Dieses Vermögen werde aber von den Politikern nicht abgerufen. Heuzutage komme es darauf an, regionale und nationale Aspekte zu stärken. Interessanterweise hätten die deutschen Christ- und Sozialdemokraten das in den 70er Jahren vertreten, diese Position jedoch seit einiger Zeit wieder verlassen. „Nichtwählen ist eine Option, um etwas zu unternehmen“, antwortete der Nationalrat auf die Frage, ob das demokratisch ist. „Wir können mehr, als nur wählen zu gehen.“

Die deutsche Parteiendemokratie steht zu Recht als Vier-Jahres-Ermächtigung in der Kritik. Alle vier Jahre nur die Politiker mit seiner Stimme zu legitimieren, ist nach den Worten von Gross zu wenig.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) hatte per Resolution Nr. A/62/7 im Jahr 2007 den 15. September zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist die demokratische Bildung. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte unmittelbar zuvor erklärt, dass die Begehung dieses Tages inbsesondere in den Staaten wichtig sei, die einen gesellschaftlichen Umbruch hinter sich haben. Dort sei demokratische Bildung besonders vonnöten. Demokratie ist ein kultureller Grundwert. Regierungen, die Zivilgesellschaft und jeder Einzelne müssten zusammen arbeiten, um das Ideal der Demokratie mehr und mehr Realität werden zu lassen. ++ (dk/mgn/15.09.13 – 253)

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Zürich, 30. September 2012 (ADN).  „Wenn Netanyahu und Ahmadinejad ein Problem miteinander haben, sollen sie sich selbst die Köpfe einschlagen und uns in Ruhe lassen“. Mit diesen Worten gibt die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrer aktuellen Wochenendausgabe einen in der israelischen Küstenstadt Netanya ansässigen Iraner wieder.  Das Zitat stammt aus der in Tel Aviv ansässigen persischsprachigen Radiostation Ran. Zielpublikum des Rundfunk-Moderators Rani Amrani, der im Jahr 1991 als 14jähriger nach Israel  geflohen war,  sind die in der Diaspora lebenden Exil-Iraner. Diese Bevölkerungsgruppe ist nach Angaben der Tageszeitung in Kalifornien mit etwa 600.000 Menschen die weltweit größte. Dort dürfte Ran auch die meisten Zuhörer haben, von denen weitere vor allem in Schweden, Frankreich, Deutschland und vor allem auch in Israel wohnen. Aufmerksame Hörer findet Ran auch in Iran selbst, dessen jüdische Gemeinde auf mehr als 20.000 Angehörige beziffert wird.

Die Ran-Radiomacher bezeichnen sich als unpolitisch. Als Beweis dafür führen sie an, dass die Finanzierung der Station ausschließlich auf Werbegeldern beruht. Deshalb sei eine unabhängige Berichterstattung gewährleistet.

Ein drohender Krieg zwischen Israel und Iran ist derzeit ein dominantes Thema der Rundfunkjournalisten des Senders und seiner Hörerschaft. „Ein Angriff Israels auf Iran ist auch ein Angriff auf einen Teil der jüdischen Geschichte“, äußerte ein anderer Anrufer aus Jerusalem unter Verweis auf die große jüdische Gemeinde in Persien. 

Dem Bericht der Schweizer Publikation zufolge stehen sich die beiden Völker Israels und Irans eigentlich viel näher, als von den Politikern der beiden Staaten oft behauptet wird. Zum Beleg wird Moderator Amranis Aussage herangezogen: „Wir sind zwei Völker mit gegenseitiger Sympathie, auch wenn die Regierungen das Gegenteil behaupten.“ ++ (ml/mgn/30.09.12 -278)

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