Archive für Beiträge mit Schlagwort: Kanada

Chalkidiki/Frankfurt an der Oder, 25. Juli 2015 (ADN). Während die Politik in Athen und Brüssel überneue Kredite streitet, fürchten die Griechen um ihren Stolz und ihre Würde. Das ist das Fazit einer Exklusivberichts aus dem nordgriechischen Chalkidki, der am Wochenende in der „Märkischen Oderzeitung“ (MOZ) aus Frankfurt an der Oder veröffentlicht wurde. Existenzangst mache sich breit, die Renten sollen um 40 Prozent gekürzt werden. Für Nikitas Chouchoutas, einen ehemaligen Bürgermeisterkandidaten, früheren Grünen und späteren Syriza-Parteigänger, ist das Reformpaket schlicht ein Skandal. Es habe 900 Seiten. „Das hat keiner der Abgeordneten lesen können“, empört er sich. Der jetzige Hotelmanager, der in Nürnberg Betriebswirtschaft studierte hatte, beklagt die nunmehr einsetzende Verteuerung des griechischen Tourismus. Davon profitiere der türkische Fremdenverkehr, der ohnehin schon in deutscher Hand sei. Er nennt weitere Skandale. Der Staat lässt seine Goldminen von Kanadiern ausbeuten, und zwar kostenlos. „Es geht in der Griechenlandkrise um Bodenschätze wie Öl“, meint Nikitis. Auch die Infrastruktur des Landes stehe vor dem Ausverkauf – Flug- und Seehäfen. Seine Äußerungen laufen auf feindliche Übernahme hinaus. ++ (gr/mgn/25-07.15 – 154)

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Brüssel, 8. Juni 2015 (ADN). Die selbstorganisierte Bürgerinitiative „Stopp TTIP“ hat mehr als zwei Millionen Unterschriften von Bürgern aus Ländern der Europäischen Union (EU) gesammelt, um gegen die beiden Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada – TTIP und CETA – vorzugehen. Unterstützt wurde die Initiative, die weiter Unterschriften sammeln will, von 470 Organisationen. Nach den Worten von Bündnis-Sprecher Karl Bär gefährden die betreffenden Abkommen die Demokratie. Derzeit kämpft die Initiative vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) noch um ihre Anerkennung als europäisches Bürgerforum.

Seit dem Jahr 2012 sind solche europaweiten Initiativen legitim. Zu den Mindestanforderungen gehört es, dass es sich bei der Petition um ein Thema aus dem Zuständigkeitsbereich der EU-Administration handeln muss. Außerdem ist die Minimalschwelle von einer Million Bürgerunterschriften einzuhalten. Die Signaturen müssen aus wenigstens sieben der 28 EU-Mitgliedsländern stammen.  ++ (08.06.15 – 118)

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Berlin, 31. Dezember 2014 (ADN). Ein lang andauernder Stromausfall würde uns ins Mittelalter zurückwerfen. Mit diesen Worten gibt die Zeitung „Der Tagesspiegel“ am Mittwoch die Grundüberzeugung des Berliner Energieexperten Thomas Leitert wieder. Seine Auffassung wird von dem Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (Tab) geteilt. Es kommt zu dem Schluss, dass ein zweiwöchiger Stromausfall in mehreren Bundesländern „einer Katastrophe nahe“ käme. Nach 24 Stunden gäbe es kein Geld, keine Nahrung und keinen Verkehr mehr, meint Vize-Tab-Chef Christoph Revermann. Supermärkte, Banken, Ampeln und auch Stellwerke hängen nach seinen Worten vollständig von der Stromversorgung ab. Auch das Gesundheitswesen sei nach einem Tag „erheblich“ beeinträchtigt. Dialysepatienten seien nach wenigen Tagen rettungslos verloren. Wasserversorgung und sämtliche Kommunikationsmittel würden innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen. „Es kann dann schnell zu Unruhen kommen,“ so Revermann. Die Arbeit an einem Blackout-Szenario sei für ihn und seine Kollegen ein „Aha-Erlebnis“ gewesen. „Es ist erstaunlich, dass sich noch nie jemand die Frage nach den Folgen eines großflächigen Stromausfalls gestellt hatte.“ In dem Tab-Bericht heißt es: „Träte dieser Fall aber ein, wären  die dadurch ausgelösten Folgen selbst durch die Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht beherrschbar, allenfalls zu mildern.“

Blackout-Experte Leitert hat den Eindruck, dass Behörden und Politik – ob auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene – die Gefahr verdrängen. Der Tenor laute: das Problem ist so komplex, dass man nicht weiß, wo man anfangen soll mit den Vorbereitungen. Die föderalen Strukturen wären im Krisenfall ein weiteres großes Hindernis. Katastrophenschutz ist Ländersache. Deshalb gibt es keine einheitlichen Regelungen.

Dass es durchaus Ernst werden kann, bewies ein Ereignis im Jahr 2005 im Münsterland. Etwa 50 Strommasten waren unter der Last von Eis- und Schneemassen zusammengebrochen. Mehr als 250.000 Menschen hatten keinen Strom, teilweise auch keine Heizung und kein Warmwasser. Noch nach drei Tagen saßen 65.000 Betroffene im Dunkeln. Erst in solch dramatischen  Momenten reagieren Eigentümer von Netzen, kritisiert Leitert. Viele Netze gehören australischen und kanadischen Rentenfonds, denen es nur um die eigene Rendite gehe. „Die reagieren erst, wenn es Störungen gibt“.  ++ (ka/mgn/31.12.14 – 364)

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Washington/Köln, 21. November 2014 (ADN). Derzeit gibt es weltweit 3.200 regionale und bilaterle  Abkommen, in deren Mittelpunkt der Freihandel steht. Welche nachhaltig katastrophalen Folgen diese Art der kommerziellen Kooperation zeigt eines der ältesten und umfangreichsten solcher Vertragswerke – das vor 20 Jahren zwischen den USA, Mexiko und Kanada geschlossene NAFTA-Abkommen. Die kaum beschreibbaren Konsequenzen wurden am Freitag im Deutschlandfunk auf den negativen Gesamtnenner „weniger Wachstum, weniger Arbeitsplätze und mehr Umweltzerstörung“ gebracht. Und das in allen drei beteiligten Staaten. Die Einkommensungleichgewichte haben in allen drei Ländern zugenommen.

Das Dilemma wird unter anderen am Agrarsektor illustriert. Zitiert wird Hector Carlos Salazar vom Dachverband der mexikanischen Maisproduzenten. „Wir haben 27 Millionen Hektar Anbaufläche, die USA dagegen 179 Millionen. Ein mexikanischer Bauer erhält 700 US-Dollar Subventionen, einer in den USA 21.000 US-Dollar.“ In einer ersten Phase von NAFTA – der des Dumping – von 1994 bis 2000 überfluteten die USA den mexikanischen Markt mit hochsubventionierten Produkten und setzten die drei Millionen einheimischen Bauern unter Druck. Bei Soja, Weizen, Baumwolle und Reis spielte sich Ähnliches ab. Heute muss Mexiko 60 Prozent des Weizens und 70 Prozent des Reises importieren.  Als dann 2008 alle Zölle und Einfuhrquoten abgeschafft waren, begann die zweite Phase. Die Kleinbauern Mexikos mussten ihr Land an die Agrarmultis verkaufen. Allein 2007 wanderten acht Millionen Bauern nach USA aus, um dort als papierlose Billig- und Gelegenheitsarbeiter das zu produzieren, was dann nach Mexiko exportiert wird. Auf andere Art schizophrene Prozesse vollziehen sich in der Automobilindustrie. Grund: Der Stundenlohn in Mexiko schwankt zwischen vier und sieben US-Dollar und in den USA erreicht er bis zu 72 US-Dollar.

Dazu kommt, dass die nationale und staatliche Justiz dem privaten Recht der Konzerne unterworfen wird. Das erreicht kaum für möglich zu haltende Dimensionen, indem Urteile öffentlicher Gerichte in privaten Gerichtsverfahren rückgängig gemacht werden können. National-staatliches Recht wird unter Missbrauch von Völkerrecht an paralleles Konzernrecht angegliedert. Derzeit sind innerhalb von NAFTA sogenannte Investor-Staats-Verfahren im Werte von 12, 4 Milliarden US-Dollar anhängig. Der britische Forscher Stephen Gill von der York University Toronto sprach schon in den 90er Jahren vom „neuen Konstitutionalismus“, der demokratischen Prozessen entzogen wird. ++ (vk/mgn/21.11.14 – 324)

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Santiago de Chile/Hamburg, 28. August 2014 (ADN). Die Kostenentwicklung im chilenischen Kupferbergbau ist seit Jahren bedrohlich. Neben geologischen Ursachen sind ganz wesentlich die gestiegenen Personal- und Energiekosten verantwortlich. Das erklärte  der selbständige Unternehmensberater Werner Marnette, Ex-Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein und früherer Chef der in Hamburg ansässigen Norddeutschen Affinerie AG und heutigen Aurubis AG – weltweit eine der größten Kupfer verarbeitenden Firmen – , während eines im August veröffentlichten Interviews mit der chilenischen Wochenzeitung „Condor“. Einige Länder hätten zu spät erkannt, dass eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen, mit Energie und mit Wasser für jede Volkswirtschaft existenziell ist. Andere hätten es bis heute nicht begriffen. Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) zählt er offensichtlich zu dieser Kategorie der Rohstoff-Blindgänger, wenn er erklärt: „Chile, das unter hohen Energiekosten und mangelnder Versorgungssicherheit leidet, kann ich nicht empfehlen, sich an der deutschen Energiepolitik zu orientieren.“ Chile bleibe ein wichtiger Rohstofflieferant, wenn es seine Hausaufgaben erledigt. Eine davon sei,  mit Peru hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas zu kooperieren. 

Als Gegen- und Musterbeispiel nennt Marnette China. Dessen Volkswirtschaft, eine der größten der Welt, habe sich frühzeitig Zugang zu den internationalen Rohstoffmärkten verschafft. Um erfolgreich zu sein und um Konflikte zu vermeiden, müsse das Zusammenspiel zwischen Rohstoff-Förderländern und Rohstoff-Verbraucherländern strategisch neu gestaltet werden.

Chile fürchtet gegenwärtig um die Position des für das Land wichtigen Kupferbergbaus. Geplante Investionen zwischen 2,8 und drei Milliarden US-Dollar in den Jahren 2015 bis 2017 stehen auf der Kippe. Gründe sind nach aktuellen Angaben der Körperschaft für Kapitalgüter (CBC) hohe Energiekosten, rechtliche Hürden in Verbindung mit langen Verfahren und Umweltproteste. Im Vordergrund steht das Bergbauprojekt Pascua Lama in der chilenisch-argentinischen Grenzregion Abacama. Dort will der kanadische Konzern Barrick Kupfer, Silber und Gold gewinnen. Einer ersten Genehmigung der chilenischen Umweltbehörde folgte eine mit wesentlich strengeren Auflagen im Jahr 2006. Inzwischen wurde im April vergangenen Jahres das Vorhaben mit einem per Gerichtsbeschluss verhängten Schürf-Verbot gestoppt. Es zeichnet sich ein Debakel ab, weil mittlerweile die gesamten Investitionskosten auf 8, 5 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. ++ (wi/mgn/28.08.14 – 239)

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Moskau, 14. Mai 2014 (ADN). Das Ende der Kooperation der ehemaligen Supermächte im Weltraum naht. Das kündigte Russlands Vizepremierminister Dimitri Rogosin in Moskau an, teilt  Zeit.de am Mittwoch mit. Das Finale soll im Jahr 2020 stattfinden. Moskau gebe „anderen Projekten im Kosmos“ den Vorzug. Die Entscheidung sei eine Folge der US-Sanktionen im Ukraine-Konflikt. Dem 50jährigen Rogosin untersteht die Weltraumagentur Roskosmos direkt.

Anfang April hatte die amerikanische Weltraumbehörde NASA ebenfalls in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos selbst eingeschränkt. NASA-Mitarbeiter durften nicht mehr nach Russland reisen, E-mail-Kontakte und Telefonkonferenzen mit russischen Partnern wurden verboten. Einzige Ausnahme: Das Zusammenwirken auf der Raumstation ISS.

Jüngst waren sich alle an der ISS Beteiligten noch einig gewesen, das Projekt zu verlängern. Die Internationale Raumstation ISS wird von Russland, den USA, der europäischen Weltraumagentur Esa sowie von Kanada und Japan geleitet. Im Januar 2014 hatten die USA das Geld für Raumfahrtmissionen bis 2024 freigegeben. Nach NASA-Angaben ist der technische Betrieb der ISS bis zum Jahr 2028 möglich.

Wie das Nachrichtenportal http://www.gerhardkowalski.com informiert, sind vor dem Hintergrund der massiven Reaktion Russlands in der Nacht zum Mittwoch drei Astronauten nach 188 Tagen im All von der ISS zur Erde zurückgekehrt. Das Raumschiff „TMA-11M“ mit dem Russen Michail Tjurin, dem US-Amerikaner Rick Mastraccchio und dem Japaner Koichi Wakata landete sicher und planmäßig 3.58 Uhr deutscher Zeit rund 147 Kilometer südöstlich der Stadt Dsheskasgan in Kasachstan. Bis zur Ankunft der Folgebesatzung am 28. Mai 2014, zu der Alexander Gerst als insgesamt elfter deutscher Weltraumfahrer gehört, arbeiten der Amerikaner Steven Swanson sowie die beiden Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew an Bord der ISS.

Nach Informationen des auf Luft- und Raumfahrt spezialisierten Portals ist jedoch unklar, ob sich die neue russische Haltung unmittelbar auf die Mitnahme von US-Astronauten zur ISS auswirkt. Zitiert wird aus dem neuen russischen Weltraumprogramm, das am Dienstag von Roskosmos publiziert wurde. Dem sei zu entnehmen, dass die internationalen Verpflichtungen „bedingungslos“ erfüllt werden.  ++ (fo/mgn/14.05.14 – 133 )

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Havanna, 13. Oktober 2013 (ADN). Kuba bereitet eine neue UNO-Resolution gegen die USA-Blockade vor. Sie soll Ende dieses Monats bei der UNO-Vollversammlung diskutiert und zur Abstimmung gestellt werden. Über Einzelheiten berichtet das Nachrichtenportal amerika21.de am Wochenende aus Havanna. Zitiert werden Ausführungen des stellvertretenden kubanischen Außennministers Abelardo Moreno vor Pressevertretern. Er präsentierte eine lange Liste von seit dem Jahr 1962 bestehenden Restriktionen, denen der Inselstaat ausgesetzt ist. Dazu gehört die Behinderung des akademischen Austauschs, blockierte Handelstransaktionen und die untersagte Einfuhr von Medikamenten.
Moreno erinnerte daran, dass Kuba aufgrund der Blockade keine Produkte und Dienstleistungen in die USA exportieren und von dort importieren darf. Zudem könne das Land weder US-Dollar bei Finanztransaktionen einsetzen noch Konten in dieser Währung bei Banken von Drittländern führen. Außerdem habe Kuba nicht die Möglichkeit, Finanzhilfen internationaler Organisationen in Anspruch zu nehmen.
Der Vizeaußenminister nannte konkrete Beispiele, mit denen eine Verschärfung der Blockade durch die Obama-Regierung bewirkt worden ist. So wurden seit 2009 bis in die Gegenwart 30 Unternehmen mit Geldbußen in Höhe von 2,446 Milliarden Dollar wegen ihrer Beziehungen zu Kuba und anderen Ländern bestraft. Eine kanadische Bank habe Finanzmittel beschlagnahmt, mit denen Grippe-Impfstoffe für das Senioren-Gesundheitsprogramm in Kuba zur Verfügung gestellt werden sollten. Darüber hinaus sei „auf nordamerikanischen Druck der Markendiebstahl von Havana-Club-Rum und Cohiba-Zigarren fortgeführt worden“.

Seit dem Jahr 1992 versucht die kubanische Regierung auf diese Weise die Blockade zu brechen und zu beenden. Es wurden bei den jährlichen Abstimmungen in New York jedesmal absolute Mehrheiten erzielt. Im vergangenen Jahr wurde die von Kuba eingereichte UNO-Resolution zur Verurteilung der Blockade mit 188 Stimmen befürwortet. Gegenstimmen kamen nur von den USA, Israel und Palau. ++ (vk/mgn/13.10.13 – 280)

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München, 10. Oktober 2013 (ADN). Die deutschsprachige Ausgabe der US-amerikanischen „Huffington Post“ (HoffPost) ist am heutigen Donnerstag in Deutschland gestartet. Das neue Medienprojekt, das weltweit rund 700 Redakteure beschäftigt, beginnt in Deutschland mit 15 Mitarbeitern. Wie ihr Chef, Oliver Eckert, in einem Interview mit der aktuellen Ausgabe der Wochenpublikation „textintern“ mitteilte, gehören zu den Gastautoren Ärzte, Architekten, Juristen, Manager, Wissenschaftler, Hausfrauen und Lehrer. 50.000 Blogger seien auf der ganzen Erde an den Veröffentlichungen der „Huffington Post“ beteiligt. Dass sie alle kostenlos schreiben, darin bestehe das neuartige Geschäftsnmodell. Es habe „mit Focus Online und AOL zwei starke Partner, die beim Start auf das neue Angebot an vielen Stellen verlinken werden“. Zu Beginn würden etwa 60 Gastautoren auf der Website zu lesen sein.
Die Motivation, mit Beiträgen dabei zu sein, ist nach den Worten von Eckert sehr unterschiedlich. Einige wollen sich als Experten positionieren, andere nehmen einfach aus Lust am Schreiben teil.

„2018 wollen wir mit der deutschsprachigen Huffington Post auf dem selben Niveau liegen wie Focus Online heute. Dann gehören wir zu den Top 5 der News-Portale in Deutschland“, so Eckert. Die Profitabilität soll innerhalb von zwei Jahren eintreten.
Focus Online erwirtschaftet derzeit einen Netto-Umsatz von zehn bis 15 Millionen Euro jährlich und hat neun Millionen Besucher pro Monat. Vor drei Jahren gab es noch Verluste.

Im Jahr 2005 gründete die griechischstämmige Namensgeberin und Chefredakteurin Arianna Huffington das Nachrichtenportal. Sechs Jahre später verkaufte sie es für 315 Millionen US-Dollar an den Internet-Konzern AOL. Seitdem wird eine internationale Expansionsstrategie verfolgt. Ableger gibt es bereits in Großbritannien, Frankreich, Kanada, Spanien und Italien. „In den USA gehört der Blog zu den größten einflussreichsten Publikationen, rund 80 Millionen Besucher lesen jeden Monat aktuelle Themen und Meinungen aus Politik, Unterhaltung, Technik, Musi und Mode,“ schreibt „texxtintern“. Im New Yorker Newsraum der ersten kommerziellen Online-Zeitung, die 2012 den Pulitzer-Preis erhalten hat, sind 300 Redakteure tätig.
In den nächsten 18 Monaten sollen drei Spezialportale der HoffPost eröffnet werden. Beispielsweise in den Bereichen Auto, Mode und Finanzen. ++ (me/mgn/10.10.13 – 277)

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Berlin/London, 3. Oktober 2013 (ADN). Die großen Umweltbewegungen werden bedeutungslos. Diese Überzeugung äußerte die kanadische Journalistin Naomi Klein in einem Interview mit der britischen Tageszeitung „Guardian“, das in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „der Freitag“ in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. „Vielleicht bekommen sie noch viel Geld von Konzernen, von reichen Spendern oder Stiftungen, aber ihr ganzes Modell ist in der Krise“, erklärte die als messerscharfe Kritikerin bekannte Autorin von drei Büchern über die globalen Bedrohungen.

Nach den Worten von Klein ist eine Reformwelle oder eine Graswurzelrebellion in Gang gekommen. Das gelte sowohl für die USA und Kanada als auch für Europa. Ganz deutlich werde das in der Debatte über das Fracking. Die Basis frage sich, um was für einen Umweltschutz es sich handelt, der sich nicht um das Wasser und nicht um ländliche Räume schert, die industrialisiert werden sollen.

Klein macht auf ein Phänomen aufmerksam, das sich inzwischen auf den Klimakonferenzen gezeigt hat: wenn die afrikanischen Delegierten Worte wie Genozid zur Sprache bringen, verbitten sich das die Europäer und Nordamerikaner ganz entrüstet. Dabei sei Genozid nach UN-Definition die vorsätzliche Vernichtung und Vertreibung von Völkern. Dies stehe nämlich auf dem Programm, wenn die gewaltigen fossilen, unter idigenem Land ruhenden Brennstoff-Lagerstätten erschlossen werden sollen. Inzwischen habe Kanada erkannt, dass die Rechte der Urbevölkerung Ernst zu nehmen sind.

Klein, die im nächsten Jahr ein Buch zum Klimawandel vorlegen will, sieht eine tiefe Verleugnungsneigung bei den großen Interessenverbänden der Umweltbewegung. Dies hätte bereits erheblichen Schaden angerichtet. „Nicht nur sind die Emissionen weiter angestiegen, es wird auch ohne Ende gemauschelt“, kanzelt sie die offiziellen Vertreter des ökologischen Gewissens ab. ++ (kl/mgn/03.10.13 – 270)

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Alberta/München, 8. September 2013 (ADN). Der menschliche Urin enthält mindesten 3.079 Chemikalien und Verbindungen. 72 davon werden von Bakterien hergestellt. 1.453 der Verbindungen kommen aus dem Körper selbst und 2.282 sind auf Ernährung, Medikamente, Kosmetika und umweltbedingte Einflüsse zurückzuführen. Das ist das erstaunliche Ergebnis siebenjähriger Forschung an der University of Alberta in Kanada, das zu Beginn dieses Monats im Fachmagazin „Plos ONE“ veröffentlicht wurde. Wie wenige Tage später das Internetportal LiveScience berichtet, ist der bislang ungehobene Schatz an Erkenntnissen besonders wichtig für Mediziner sowie für Ernährungs- und Umweltwissenschaftler. Autor Bahar Gholipour zitiert in dem Fachpressebeitrag Studienleiter David Wishard mit den Worten: „Wir hatten von der Vielfalt keine Ahnung !“.

Die Forschergruppe von rund 20 Wissenschaftlern , denen 22 gesunde Personen für die umfangreichen Experimente zur Verfügung standen, wandte modernste Labor- und Gerätetechnik der Gaschromatographie, der Massenspektroskopie und der Magnetresonanztomographie an. In Kombination mit dem systematischen computergestützten Durchforsten der Wissenschaftsliteratur aus den zurückliegenden 100 Jahren wurde damit die bisher beste chemische Analyse des menschlichen Urins vorgenommen. Wie David Wishard weiter informierte, sind bisher lediglich 50 bis 100 Inhaltsstoffe in Medizinischen Lehrbüchern dokumentiert. Bei den klassischen klinischen Untersuchungen werden sogar nur etwa ein halbes Dutzend Komponenten näher unter die Lupe genommen, so der Professor für Biologie und Informatik.

Die Autoren der Studie, die in der Wochenendausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ unter dem Titel „Toiletten-Forschung“ vorgestellt wurde, beklagen das gedankenlose und massenweise Wegspülen der unglaublich komplexen, durch die konzentrierte Leistungskraft der Nieren entstehenden Bioflüssigkeit durch die Aborte der Welt. Sie hoffen, dass die von ihnen mit den Forschungsergebnissen aufgebaute und frei verfügbare Datenbank dazu beiträgt, neue, schnelle und kostengünstige Tests zu entwickeln. Vielfach sind so Blutabnahmen und Biopsien ersetzbar. ++ (ws/mgn/08.09.13 – 246)

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