Archive für Beiträge mit Schlagwort: Kirche

Leipzig, 2. Dezember 2014 (ADN). „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit …“ sang eine Gruppe von Besuchern am Dienstag vor dem Eingang zum Paulinum, der Aula und evangelischen Universitätskirche St. Pauli in Leipzig. Sie gehörten nicht zu den rund 100 Gästen, die zur offiziellen Grundsteinlegung für den Paulineraltar am 2. Dezember alljährlich an der Universität Leipzig begangenen „dies academiae“ eingeladen waren. Demzufolge wurden sie nicht eingelassen. Erst der inbrünstige Gesang des bekannten Adventsliedes ließ das Gemüt der Veranstalter weich werden. Präzise 25 der Bittsteller durften dann doch noch den Kirchenraum des nicht fertiggestellten Bauwerks betreten. Universitätsrektorin, Prof. Beate Schücking, die selbst die zusätzlichen Teilnehmer mit abzählte, verwies in ihrer Ansprache auf das wechselvolle Schicksal des nun wieder aufgestellten Altars aus dem 15. Jahrhundert, der unmittelbar vor Sprengung und Abriss der ursprünglichen Universitätskirche am 30. Mai 1968 noch demontiert und  gerettet werden konnte. 

Das damals als größtes Politikum und bauliche Schandtat der DDR-Zeit in die Leipziger Geschichte eingegangene Ereignis erregt nicht nur im Rückblick die Öffentlichkeit, sondern liefert bis in die Gegenwart und in die Zukunft weiterhin ausreichend neuen Zündstoff für prinzipielle Auseinandersetzungen. Im Mittelpunkt steht nun der Disput zwischen konfessionellen Zwecken des Kirchenbaus wie der akademischen Gottesdienste und seine Nutzung im Dienste der staatlich getragenen Universität. „Trotz aller Querelen ist dieser Tag ein Tag der Freude“, unterstrich Universitätsprediger Prof. Peter Zimmerling von der Theologischen Fakultät. Er ergänzte in Hinsicht auf das umstrittene Teilnehmerfeld, dass „wir in einer von Kompromissen geprägten Demokratie leben“. Dennoch hätte er lieber einen größeren öffentlichen Gottesdienst gefeiert unter Teilnahme möglichst vieler Leipziger. Der Neubau der Kirche, bei dem inzwischen eine Bauverzögerung von fünf Jahren eingetreten ist, werde sich auch künftig im Spannungsfeld zwischen Glaube und Vernunft, zwischen Religion und Wissenschaft bewegen.

Petra Förster, Geschäftsführerin des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, erläuterte als Vertreterin des Bauherrn einige bautechnische Besonderheiten und Details. Abschließend unterzeichnen Schücking, Förster und Zimmerling die staatlichen und kirchlichen Urkunden, bevor sie in einer Kupferkapsel verwahrt, von Schlosser Wolfram Glöckner mit Zinn abgedichtet und am Fuße des Altars versenkt werden. Ob das großartige Architekturensemble – wie nunmehr geplant – in einem Jahr tatsächlich seiner Bestimmung übergeben werden kann, ist ungewiss. Gewiss ist nur, das der Streit der beteiligten Interessengruppen fristlos weitergeht. ++ (bi/mgn/02.12.14 -335)

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Hannover/Leipzig, 24. September 2014 (ADN). Der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts ist in jüngster Zeit in großer Schnelligkeit durch Geheimdienste, Internet-Konzerne und millionenfache freiwillige Selbstauslieferung niedergetrampelt worden. Mit diesen Worten kritisierte der Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, in Leipzig am Mittwoch beim 3. Evangelischen Medienkongress das weltweite anglo-amerikanische Spionagesystem. Die Schutzwürdigkeit des Individuums müsse gerade gegenüber neuartigen Gefährdungen verteidigt werden. In diesem Zusammenhang gratulierte der kirchliche Würdenträger Edward Snowden zur Verleihung des Alternativen Nobelpreises. „Snowden hat der Weltgesellschaft mit dieser mutigen Aufklärungstat einen großen Dienst erwiesen. Über die Freiheit unserer digitalen Kommunikation diskutieren wir seit Snowden grundsätzlicher und kritischer. als vorher. Snowden beruft sich auf sein Gewissen und erinnert damit an eine gute protestantische Tradition“, stellte der Bischof fest.

Meister hatte auf dem Medienkongress ein Impulsreferat unter dem Titel „Luther und Snowden. Ein gewagter Vergleich und was wir daraus lernen“ gehalten. Im Grußwort zu der Veranstaltung wird darauf hingewiesen, dass Martin Luthers 500 Jahre alter Kommentar zum achten Gebot „Du sollst nicht lügen“ in der Medienwelt des 21. Jahrhunderts nichts von seiner Aktualität verloren hat. Es sei so leicht geworden, zu belauschen und zu verraten.

Meister erntete für seine Auffassung nicht nur Beifall. Der Verband der Bekennenden Gemeinden hält den Vergleich Luther-Snowden für irrwitzig. Auch die Lutherbotschafterin Margot Käßmann hatte sich bereits im Vorfeld des Kongresses sehr zurückhaltend geäußert. Sie ließ die im Mai dieses Jahres an sie gerichtete Aufforderung eines investigativen Journalisten, für Snowden – wie einst für Martin Luther nach seinem furchtlosen Auftritt in Worms – auf der Wartburg bei Eisenach sicheren Unterschlupf und glaubwürdiges Asyl zu sorgen, von einem kirchlichen Mitarbeiter mit ausweichenden Argumenten beantworten. In der fast sechs Wochen später eingegangenen Reaktion wird mitgeteilt, dass sich historische Analogien in vielen Fällen als problematisch erweisen. In dem Schriftstück aus Hannover heißt es weiter: „Der heute maßgebende Bezugsrahmen für die praktische Arbeit der Kirchen lässt sich mit dem 16. und dem 18. Jahrhundert nicht mehr vergleichen.“ Die Reichsacht, die im 16. Jahrhundert über Menschen verhängt werden konnte, sei mittlerweile abgeschafft. Staat und Kirche seien voneinander getrennt. Wenn dies auch als hinkende Trennung verstanden werde, bilde sie eine „zweifellos späte aber sehr willkommene Errungenschaft der Reformation“. Niemand würde verstehen, wenn die Vertreterin einer Kirche in die Rolle eines damaligen Landesherrn schlüpfen würde, um jemanden an einen Ort, der nicht der Kirche gehört, Unterschlupf gewähren zu wollen. Es komme zu einem absurden Szenario. ++ (me/mgn/24.09.14 – 267)

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Köln/Berlin, 16. Juni 2014 (ADN). Die Opfer der Krise verlieren vieles – nicht aber ihren Verstand. Sie setzen sich zunehmend zur Wehr, schreibt die Tageszeitung „neues deutschland“ am Montag weiter. In Spanien, Griechenland, Italien, Zypern und Portugal sei die Armut und die Zahl der von ihr bedrohten Menschen deutlich gewachsen. Mehr als 18 Millionen Italiener – jeder dritte – lebe an der Armutsgrenze. Am höchsten sei die Quote innerhalb der EU weiter im Osten. Die Armut bedrohe jeden zweiten Bulgaren. Das EU-Parlament beziffert die Zahl der inzwischen in Elendsvierteln Südeuropas lebenden Menschen auf 150.000 bis 200.000.  Meist folgt dem Verlust des Arbeitsplatzes der der Wohnung. Die Zahl der Zwangsräumungen wächst.  In Spanien wird ihre Zahl auf täglich 150 geschätzt. Die Organisation Plataforma de Afectados por la Hipoteca (PAH) hat dem den Kampf angesagt. Inzwischen haben nach PAH-Angaben 1.000 Menschen ein neues Heim gefunden.  

In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) wird Armut hinter einem dichten Nebelschleier versteckt. Unqualifizierte Sozialberichte der Verbände, Kirchen und anderer Organisationen erregen deshalb beim Leser der Berliner Zeitung  „Der Tagesspiegel“ Bernd Hack regelmäßig „Heiligen Zorn“. Der Kölner Politik- und Sozialwissenschaftler Prof. Christoph Butterwegge erklärt diese Verschleierungstaktik. Zahlreiche Armuts- und Reichtumsberichte vernachlässigen die Ursachen sozialer Fehlentwicklungen. Das hänge mit den anders gelagerten Interessen ihrer Auftraggeber zusammen. Regierende beabsichtigen, darin die Erfolge ihrer Politik dokumentieren lassen. Die Armut sichere zudem den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Während der Reichtum als Belohnung für „Leistungsträger“ diene, gelte die Armut als gerechte Strafe für „Leistungsverweigerer“, „Faulenzer“ und „Sozialschmarotzer“.  „Wer die brisante Mischung von berechtigter Empörung, ohnmächtiger Wut und blankem Hass auf Politiker kennt, wie sie wohl nur in Versammlungen von Hartz-IV-Beziehern existiert, kommt zu dem Schluss, dass in Deutschland soziale Parallelgesellschaften entstanden und die Brücken dazwischen abgebrochen sind“, so Butterwegge abschließend. ++ (so/mgn/16.06.14 – 166)

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Köln, 23. Dezember 2013 (ADN). Die in Deutschland pro Jahr von den Energieunternehmen veranlassten 300.000 bis 600.000 Stromabschaltungen pro Jahr sind schwere Menschenrechtsverletzungen. Kinder prekär situierter Familien sitzen plötzlich im Dunkeln, können ihre Hausaufgaben für die Schule nicht erledigen. Das erklärte Prof. Christoph Butterwegge vom Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität Köln am Montag in einer Rundfunkdiskussion unter dem Titel „kontrovers“. Schroff kritisierte der Politikwissenschaftler die Koalitionsvereinbarung zwischen Christlich Demokratischer Union (CDU) und Sozialdemokratischer Partei (SPD), in der der Begriff Armut nur zehnmal und lediglich in äußerst verharmlosender Artikulation verwendet wird. Dem wirklich im Lande herrschenden Prekariat mit Spitzenwerten der Bildungsarmut werde dieses Regierungspapier mitnichten gerecht. Es strotze deshalb selbst vor geistiger Armut. Zudem stünden darin Ziele wie der Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA, die die miserable soziale Situation zusätzlich anfachen.
Die infolge dieser Feststellung in der tatsächlich außerordentlich scharf geführten Diskussion an den SPD-Politiker Wolfgang Thierse gerichtete Frage, ob er sich für solche Zustände politisch mitverantworlich fühlt, lenkte und wiegelte dieser ab. Das Problem sei nur auf internationaler Ebene zu beheben und die Koalitionsvereinbarung verkörpere lediglich eine Absichtserklärung.

Dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, nach dessen Auffassung statistische Zerrbilder die Existenz von Armut in Deutschland vortäuschen, warf Butterwegge Beschönigung der Verhältnisse vor. In Deutschland finde eine Amerikanisierung der sozialen Infrastruktur statt, die das gesellschaftliche Sicherheitsgefüge zerstört. Henkel berufe sich auf eine mittelalterliche Vorstellung von Armut, deren Anwendung sich verbiete. Armut sei immer relativ. Wer in Sibirien keinen Pullover besitzt, ist arm, in Algerien spielt die Inhaberschaft über Wollkleidung keine große Rolle, so Butterwegge.

Ausgangspunkt der leidenschaftlich geführten Debatte war die jüngste Botschaft von Papst Franziskus. Darin hatte der Oberhirte der katholischen Kirche festgestellt, dass die Weltwirtschaft tötet. Mit Marktwirtschaft komme kein vernünftiger Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zustande. Hörer, die sich an der Auseinandersetzung beteiligten, unterbreiteten einige einleuchtende Vorschläge zum allmählichen Umsteuern. „Wir brauchen kein Geld und keine Gewinnmaximierung, sondern eine demokratische Wirtschaft“, sagte eine Hamburgerin. Man könne beispielweise die Bank wechseln und sich einem Institut zuwenden, das gewisse ethische Maßstäbe anlegt. Herbert Hansen schlägt vor, die Ausbeutung der Fischgründe vor den afrikanischen Küsten mit riesigen Fangflotten aus der EU zu beenden, mit denen den Afrikanern die Lebensgrundlagen entzogen werden. ++ (mr/mgn/23.12.13 -352)

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Erfurt/Zwickau, 2. November 2013 (ADN). Bis zu 14 Millionen Tonnen mit Uran-Reststoffen verseuchtes Material wurden in der Vergangenheit in Straßen und Wegen Thüringens und Sachsens verbaut. Darüber berichtet am Sonnabend die „Thüringer Allgemeine“ auf Basis von dpa-Informationen sehr ausführlich. Als Belege gelten Erkrankungsfälle an Schildrüsenkrebs bei Jugendlichen aus dem sächsisch-thüringischen 600-Einwohner-Dorf Waldsachsen. Dass es sich nicht um Einzelphänomene handelt, vedeutlichen Untersuchungen des kirchlichen Umweltkreises Ronneburg. Das Straßenbaumaterial stammt von den Uran-Halden des DDR-Wismuterzbergbaus. Die Anwendungsbreite der brisanten Abfallstoffe ist kaum kontrollier- und überprüfbar. Dokumentationen darüber existieren nicht. Als besonders stark kontaminiert werden die von der Crossener Halde bei Zwickau entnommenen Ausgangsstoffe betrachtet. Sie fanden nicht nur beim Straßen- und Wegebau Verwendung, sondern auch beim Errichten von Bahndämmen und Gebäuden insbesondere in der Region zwischen Gera und Chemnitz. Nachweise für die strahlenden Rohstoffe liegen inzwischen aus den Orten Weida, Gera, Ponitz, Gößnitz, Ronneburg, Berga, Hermsdorf und Meuselwitz vor. In welchen Größenordnungen diese gefährlichen Altlasten in Bauwerken jeglicher Art stecken, ist ungewiss. Die einzige greifbare Mengenbestimmung liegt nach Angaben des sächsischen Umweltministeriums für die Crossener Halde vor: fünf Millionen Tonnen. Die bundeseigene Wismut GmbH beziffert diesen Posten sogar auf 5,6 Millionen Tonnen. Dazu zählen noch nicht die Mengen, die das Bergbauunternehmen in seinem eigenen Baubetrieb eingesetzt hat oder was über „schwarze Kanäle“ abgegeben wurde.

„Eine Messung der Straßen in Waldsachsen im Auftrag der Stadt Meerane ergab bis zu 267 Nanosievert pro Stunde, während die natürliche Strahlung bei maximal 95 Nanosievert liegt“, schreibt die in Erfurt herausgegebene Tageszeitung. Gutachter hätten eingeräumt, dass bei Straßenbaumaßnahmen mit Radioaktivität zu rechnen sei.

Eine inzwischen in Waldsachsen gegründete Bürgerinitiative hat ihrerseits an Schlag- und Baulöchern unerwartet hohe Belastungswerte gemessen. Der Vorwurf der Einwohnerschaft lautet, die Behörden säßen das Problem aus. Die Bürger fordern deshalb eine generelle und grundhafte Entfernung des Wismut-Schotters. ++ (uw/mgn/02.11.13 – 300)

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Berlin/Basel, 9. November 2012 (ADN).  Afrika bietet Skeptikern und Totalignoranten gegenüber dem Bedingslosen Grundeinkommen (BGE) nicht Machbarkeitsstudien, sondern erfolgreiche Praxisbeispiele. Eines der Modellprojekte läuft in dem namibischen Dorf Otjivero. Die Wochenzeitung „Freitag“ nimmt dieses seit Jahren positiv verlaufende Projekt und weitere derartige Versuche in ihrer jüngsten Ausgabe unter die Lupe. Vor vier Jahren begannen in Namibia ein von den beiden Deutschen Claudia und Dirk Haarmann geleitete Grundeinkommensprojekt, von Kirchen, Entwicklungsorganisationen und Gewerkschaften getragen wird. In den Ortschaften von Otjivero und Omitara bekommt jede Person unterhalb des Rentenalters monatlich 100 namibische Dollar. Das sind zwar umgerechnet nur neun Euro, jedoch für große Familien sichert die Summe der Beträge de facto deren Existenz, so der „Freitag“. Es wurde ein Komitee gegründet, in dem sich die Leute im Umgang mit dem Geld gegnseitig beraten. 

Wohltuende Effekt stellten  sich bereits nach sechs Monaten ein. Der Anteil der mangelernährten Kleinkinder sank von 42 auf 17 Prozent. Der Anteil der Kinder, die die Grundschule beenden, stieg im Laufe des Projekts von 40 auf 90 Prozent. Die unternehmerische Selbständigkeit wuchs um 300 Prozent.

Anders als bei Mikrokrediten für Kleinunternehmen erhöht ein bedingungsloses Grundeinkommen die Kaufkraft, wirkt somit ökonomisch und sozial nachhaltig, schreibt die in Berlin herausgegebene Wochenzeitung. Sogar die Machtverteilung im Ort habe sich zum Besseren verändert.  Es seien der Einfluss der Frauen größer geworden und das Selbstbewusstsein der Menschen beispiesweise gegenüber weißen Farmern gestiegen. So können sie Hungerlöhne und miserable Arbeitsbedingungen ablehnen, da mittels des BGE für ihre Grundbedürfnisse gesorgt ist. 

Vehemente prominente Befürworter des Bedingngslosen Grundeinkommens sind der anglikanische Erzbischof Desmond Tutu und der Sozialkritiker Jean Ziegler aus der Schweiz. Nach Auffassung des ehemaligen UNO-Sonderbotschafters muss der Mensch, auch wenn die Erwerbsarbeit abnimmt, trotzdem essen. Ein Grundeinkommen verkörpere einen Weg zur Verteidigung des Gesellschaftsvertrages, ja der Zivilisation überhaupt. 

Dem folgend hat Brasilien vor acht Jahren das Grundeinkommen unter der Regierung Lula da Silva in der Verfassung verankert. Als erster Schritt gilt eine Kindergrundsicherung. „Freitag“ zitiert dazu den Senator Eduardo Suplicy aus Sao Paulo. Seinen Worten zufolge ist seitdem die Kindersterblichkeit gesunken sowie die Schere zwischen Arm und Reich enger geworden. ++ (so/mgn/09.11.12 -219)

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