Köln/Berlin, 26. Februar 2012 (ADN). Im Zweiten Weltkrieg haben japanische Wissenschaftler an Millionen Menschen medizinische Versuche durchgeführt. Sie waren derart brutal und grausam, dass in Europa sogar die Untaten und Verbrechen des deutschen KZ-Arztes Josef Mengele fast in einem milden Licht erscheinen. Diese und andere erschütternde Tatbestände kamen am heutigen Sonntag in einer Sendung des Deutschlandfunk mit dem intational anerkannten Wirtschaftsanwalt, Buchautors und ausgewiesenen Asien-Kenners, Dr. Karl Pilny, zur Sprache. Es würde jedem, der einigermaßen sensibel ist, sehr übel aufstoßen, wenn er wüsste, wie Japan mit seiner Vergangengheit umspringt, so Pilny..

Eines dieser lange geheim gehaltenen Forschungsverbrechen beging die Sondereinheit 731, die Anfang der 30er Jahre ins Leben gerufen wurde und im besetzten China Hunderte von Lagern errichtet hatte. Dort waren in den 40er Jahren bis zu 12.000 Wissenschaftler stationiert. Sie sezierten tatsächlich Millionen Menschen bei lebendigem Leibe. Das geschah sogar teilweise vor laufenden Kameras. An diesen Schreckenstaten, von denen noch viele Bilddokumente existieren, waren weite Kreise der Forschung, der Medizin und Wirtschaft beteiligt. Sie alle sind jedoch nicht bestraft worden.

Diese und andere Kriegsgräuel wurden vertuscht und verschwiegen. Wenn es nicht mehr geheim zu halten war, wurde es nur kleinteilig, also tröpfchenweise eingestanden. Bis in die Gegenwart sind das auch heute noch relevante Tabuzonen in der japanischen Gesellschaft.

Verbürgt ist desweiteren, so Pilny, dass diese Verbrecher und Mörder später von den USA übernommen worden sind und dann in amerikanischen Forschungslabors tätig waren. Ihnen wurde weitgehend Straffreiheit zugesichert, um sich die Erkenntnisse aus deren abscheulichen Experimenten zu sichern. So gebe es also erhebliche Parallelen bei der Behandlung deutscher und japanischer Forscher durch die USA-Hauptsiegermacht. Eines der prominentesten Beispiele sei die „Indienstnahme“ des deutschen Entwicklers der Vergeltungswaffe V2, Wernher von Braun, für die Wissenschaft und Raumfahrtindustrie der USA.

Japan, das im Übrigen nie ein öffentliches Bekenntnis zu den damaligen Untaten abgegeben hat, verschleiert nach den Worten von Pilny die derzeitigen und künftigen Folgen der Katastrophe von Fukushima in ähnlicher Weise wie damals. ++ (mt/mgn/26.02.12 – 59)

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