Archive für Beiträge mit Schlagwort: Kunst

Athen, 29. Juli 2015 (ADN). Der Komponist Mikis Theodorakis wird am Mittwoch 90 Jahre alt. Einem Bericht des Deutschlandfunks ist der Schöpfer der Filmmusik zu „Alexis Sorbas“ damit zum bekanntesten Griechen und weltberühmt geworden. Selbst im hohen Alter engagiere er sich in der Politik, demonstriere auf der Straße und betätige sich als aktiver Linker. Nach seiner Auffassung sei die Syriza-Partei des Minsterpräsidenten Alexis Tsipras zu zahm geworden.

Der im Jahr 1925 auf der Insel Chios geborene Theodorakis schuf 1994 mit dem Oratorium „“Axion Esti“ ein Meisterwerk von zeitloser Gültigkeit. Es verkörpert ein Epos über das Elend des Krieges und eine Hymne an das Leben. Nach den Worten des Künstlers existiert in Griechenland eine Schule von Volkskomponisten, die die nationalen und traditionellen Wurzeln so gut wie möglich zu erhalten sucht. ++ (ju/mgn/29.07.15 – 158)

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Leipzig, 11. Mai 2015 (ADN). Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelte gegen einen Studenten der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchdruck (HGB). Wie die jüngste Ausgabe der unabhängigen Leipziger Hochschulzeitung „student !“ weiter berichtet, sah sich diese mit der Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität befasste Abteilung des Bundeskriminalamtes veranlasst, eine Aktion des Künstlers Martin Schwarze während einer Ausstellung in der betreffenden Hochschule zu untersuchen. Gegenstand war ein unangekündigt auf ein Bild gesprayter Schriftzug. Eine Besucherin fühlte sich davon so schockiert, dass sie das Ereignis dem CDU-Europa-Abgeordneten Hermann Winkler meldete. Dieser reagierte, indem er der HGB einen Fragebogen zusandte, um das Ausmaß der Kunstfreiheit zu rechtfertigen zu lassen. Der Politiker wollte weiterhin wissen, ob eine staatliche Hochschule regierungskritische Kunst unterstützen darf. Er leitete den Vorgang an die Polizei weiter, die offiziell wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt ermittelt.

Inzwischen ist die Akte geschlossen. Es war der Vorwurf der Gewaltverherrlichung erhoben worden. „Die Zeitung schreibt: „Während der Kunststudent in dem Glauben gelassen wurde, als Zeuge einer Sachbeschädigung in das Verfahren eingebunden zu sein, richtete sich dieses tatsächlich auch gegen ihn  selbst.“ ++ (hg/mgn/11.05.15 – 106)

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Leipzig, 30. März 2015 (ADN).  Ein wichtiges Zwischenziel ist erreicht. Eine neun Jahre währende  leidenschaftliche Debatte findet ihr gutes Ende. Das erklärte der Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, Michael Kölsch, am Montag bei einer festlichen Vernissage in der Universität Leipzig. Die Stiftung habe ein von dem inzwischen verstorbenen Schriftsteller und ausgewiesenen DDR-Gegner Erich Loest in Auftrag gegebenes Bild angekauft und nun als Leihgabe der Leipziger Hochschule zur Verfügung gestellt. Zunächst betrage die Leihzeit zehn Jahre. Sie könne allerdings zweimal um jeweils ein Dezennium verlängert werden. Die beiden, in diversen Spannungsverhältnissen miteinander stehenden Gemälde „Arbeiterklasse und Intelligenz“ von Werner Tübke sowie „Aufrecht stehen – für Herbert Belter, Ernst Bloch, Werner Ihmels, Hans Mayer, Wolfgang Natonek, Georg-Siegried Schmutzler“ von Reinhard Minkewitz sind nunmehr im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig zu sehen. Universitätsrektorin Prof. Beate Schücking begrüßte das Ende eines Disputs und den Beginn eines Dialogs.

Unverzüglich folgte dieser Aufforderung der Bürgerrechtler Werner Schulz, Mitglied des Stiftungskuratoriums, und goss in seiner Festrede viel Öl ins Feuer zu einer heftigen Debatte. Erfreut stellte er zunächst fest, dass Schücking sich im „Leipziger Bilderstreit“ gegen namhafte Bedenkenträger durchsetzte. Der Nachwirkungsmechanismus des Kommunismus lebe weiter. Deshalb habe Loest noch einen Tag vor seinem Tod die Befürchtung ausgesprochen „Meine Feinde haben gesiegt“. Die Widerständler der Gruppe um Herbert Belter gegen die DDR, die mit dem Bild von Minkewitz gewürdigt werden sollen, hätten das gleiche Format wie die Nazi-Gegner um die Geschwister Scholl gehabt. Mut und Zivilcourage lasse sich nicht einfach aus dem Internet herunterladen, ließ Schulz mahnend die heutige Generation wissen . „Loest war kein Bilderstürmer, sondern ein Bilderstifter“, so Schulz, der im Übrigen allgemein mehr wissenschaftliche Aufarbeitung zur DDR-Geschichte verlangte. Er warnte vor den verharmlosenden Sätzen des Kunstexperten, Prof. Frank Zöllner, der in dem Tübke-Bild nicht die führende Rolle der Partei – also der SED – zu erkennen glaubt. Ein solcher laut vernehmbar in der DDR artikulierte Satz hätte den Kunstprofessor sofort den Lehrstuhl gekostet.

Der so gescholtene und kritisierte Direktor des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Leipzig reagierte auf Schulz‘ Vorwürfe gelassen und sachlich in einer „Kunsthistorischen Einordnung“. Er sezierte und analysierte das Bild des schon zu dessen Lebzeiten überregional und international geschätzten Tübke detailliert. Ihm gelang der Nachweis, dass der Maler politische und ideologiebefrachtete Vorgaben der auftraggebenden DDR-Parteifunktionäre listig und gekonnt umschiffte. Deshalb sei „Arbeiterklasse und Intelligenz“ kein Propaganda-Bild, sondern ein Kunstwerk von europäischem Rang. Der Kunstkritiker Eduard Beaucamp aus Frankfurt am Main stimmte dem zu. ++ (ku/mgn/30.03.15 – 79)

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Berlin, 19. August 2014 (ADN). Die Sowjetunion ist eine der Siegermächte des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges. Damit haben wir ein Stück ihrer Geschichte geerbt. Das erklärte der Franktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Deutschen Bundestag, Gregor Gysi, der Zeitung „Der Tagesspiegel“ auf Anfrage nach der zu DDR-Zeiten auf dem Platz der Vereinten Nationen errichteten Lenin-Statue, die 1991 abgeräumt und im Köpenicker Stadtforst vergraben worden ist. Gysi schlussfolgert in der Dienstagausgabe der Zeitung weiter: „Lenin darf man nicht verbuddeln. Man muss ihn zeigen und darf sich mit ihm auseinandersetzen.“ Der Linkspolitiker will nun diesbezüglich gegenüber dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, initiativ werden.

Die Frage ist im Zusammenhang mit dem Aufbau  einer Ausstellung unter dem Titel „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ neu aufgerollt worden. Die Idee, Lenin auszugraben und auf der geplanten Dauerexposition wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren, stammt von Ausstellungsleiterin Andrea Theissen. Das Vorhaben wird jedoch von den Berliner Behörden abgelehnt. Es herrscht offenbar panische Angst vor dem in Stein gehauenen Revolutionär und Gründer der Sowjetunion. Unausgesprochen wird zwischen guten und bösen Denkmalen unterschieden. Die Stadtentwicklungsverwaltung, zu der auch das Landesdenkmalamt gehört, will dazu keine Nachfragen beantworten. Es gebe sowohl technische und finanzielle Gründe als auch denkmalschützerische Erwägungen. Die offizielle Begründung des Landeskonservators Jörg Haspel lautet, die genaue Lage von Lenins Kopf und der tatsächliche Aufwand für die Bergung seien ungewiss.

Inzwischen kommt die Administration immer stärker in Erklärungsnot, da die Stadtentwicklungssenatsverwaltung der Ausstellungsleiterin bereits 2009 eine Zusage gegeben und ihr Lenins Denkmal reserviert hatte. Theissen hofft nun auf den Erfolg von Gysis Intervention bei Wowereit, der im Frühjahr den Grundstein für die Exposition legte.

Der Umgang der Berliner Behörden mit den Denkmälern aus der DDR-Zeit  ist äußerst fragwürdig. Die Palette der Vorbehalte reicht von Ignoranz über Ideologiebefangenheit bis hin zu direkter Feindseligkeit. Manches wird ohne jede Überlegung liquidiert. So verschwand 1991 in einer Art Nacht-und-Nebel-Aktion der Lenin aus ukrainischem Marmor, später wurde unter äußerst bedenklichen Umständen der Palast der Republik Stück für Stück abgetragen und erst Anfang dieses Jahres fiel ein architektonisches Kleinod im Bezirk Marzahn-Hellersdorf – die Galerie M als einmalige Kultur- Kunst- und Kommunikationsstätte – ohne ersichtlichen Grund, aus angeblich rein wirtschaftlichen Motiven, die gar nicht zutrafen, dem Vernichtungswahn zum Opfer. Das Bauwerk, das wegen seiner hervorragenden Akustik auch eine beliebte Konzerthalle war, wurde binnen vier Wochen abgerissen. Proteste blieben ungehört. Juristische Widersprüche durchliefen den gesamten Instanzenweg. Vor wenigen Tagen wurde gegen die blinde Zerstörungswut der Behörden und der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO Verfassungsbeschwerde eingelegt. ++ (ku/mgn/19.08.14 – 230)

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Berlin, 26. September 2013 (ADN). Die bundesdeutschen Parteien haben sich auf den Vorsitzenden der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, eingeschossen. Vielsagend schütteln die Parteispitzen – mal heftig, mal bedächtig – die Köpfe, wenn der Hamburger Volkswirtschaftsprofessor über den Charakter der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) räsoniert. Der offizielle Name ist repräsentative Demokratie. Das ist die graue Theorie. Die Praxis beweist fast alltäglich den Niedergang dessen, was aus der altgriechischen Sprache übersetzt als Volksherrschaft bezeichnet wird. Fast jeder merkt, dass diesbezüglich etwas „faul im Staate Dänemark“ ist. Das Staatserlebnis BRD wird als im steilen Absturz befindlich empfunden. Manche nennen es sogar Parteiendiktatur. Mit der Mutation in diese Richtung wären Inhalt und Sinn der Artikel 20 und 21 des Grundgesetzes (GG) nicht nur hinfällig, sondern konträr umgekehrt worden. Das Volk als Souverän wäre demnach nur noch der außenstehende Beobachter dessen, was die Parteien sich anmaßen. Wenn das demokratische Gesellschaftsgebilde derart vergewaltigt wird – und daran bestehen kaum noch Zweifel -, handelt es sich um echte Zuschauer-Demokratie. Den Beweis liefern die meisten Medien-Kanäle fast täglich. Die Bürger – oftmals schon vorsortiert – sitzen auf den Studio-Rängen und dürfen zusehen, wie die Parteiführer um die Macht schachern, die eigentlich dem Volk gehört.

Nun ist Lucke mit seiner Anhängerschaft als unliebsame Konkurrenz hinzugetreten und soll weggebissen werden. Angriffspunkte werden krampfhaft gesucht und gefunden. Lucke hat nämlich die Todsünde begangen und unmittelbar nach dem Beinahe-Einzug seiner Partei in den Bundestag von „entarteter Demokratie“ geredet. Spontan, behauptet er. Sofort liefern seine Gegner Zitate und Belege dafür, dass der AfD-Vorsitzende diese Wortgruppe schon mehrfach verwendet hat. Der Vorwurf der Systematik und des Vorsatzes steht im Raum. Und nicht nur das: auch die geistige Nähe zum Rechtsradikalismus und Neonazismus. Das ist das probate Mittel, um unangenehme und unerwünschte Gesprächspartner umgehend auf das politische Abstellgleis zu schieben. Direkte Zusammenhänge zu „entarteter Kunst“ – ein im Nationalsozialimus handelsüblicher Begriff – werden hergestellt. Der immer schneller mit anderen Argumenten sich wehrende Lucke bietet als Synonyme „degenerierte und deformierte Demokratie“ an. Auch das hilft ihm nicht, der Sackgasse zu entrinnen. Schließlich stellt er Vergleiche zu entarteten Krebszellen im menschlichen Organismus her. Prompt sitzt er in der Rassismus-Falle. Das moralische Urteil der altvorderen Parteien steht längst fest: die AfD ist eine rechtsextreme Gruppierung. Dass sie sich als Partei angemeldet hat, ist wohl ihr Glück. Denn eine „Bewegung“ hätte noch weiter in den nationalsozialistischen Morast geführt.

Es stehen wahrscheinlich Zeiten bevor, in denen jeder sich erst einen Persilschein – also ein Zertifikat – für seine Wortwahl besorgen muss, bevor er den Mund aufmacht. Als ideologische Zensoren könnten Sprachkundige tätig werden, die das Vokabular unter die Lupe nehmen und auf die Goldwaage legen. Dann wird der germanische Gehalt bestimmt. Liegt er unter 50 Prozent in der Mixtur mit lateinischen, slawischen und sonstigen Spracheinflüssen, ist das jeweils untersuchte Wort bedenkenlos verwendbar. Für Anglizismen und Denglisch ist ein solches Zertifikat nicht erforderlich. Sie sprechen als leere Worthülsen so stark für sich, dass ihre Inhals- und Sinnlosigkeit nicht extra beurkundet werden muss.

Linguistische Wortstämme zu zerlegen und ihre Desoxyribonukleinsäure (DNS) zu entschlüsseln, wäre ein lukratives Arbeitsbeschaffungsprogramm für die vielgescholtenen und nicht produktiv tätigen Geistes- und Sozialwissenschaftler. Da diese Berufsgruppen ohnehin dazu neigen, rasch in die Erwerbslosigkeit zu fallen, drängt sich dergleichen regelrecht auf. Vielleicht ist das ein wichtiger, noch geheim gehaltener Punkt in den bevorstehenden Sondierungsgesprächen zwischen den Bundesparteien, um in einem Regierungsprgramm als bedeutsame arbeitsmarktpolitische Säule Eingang zu finden und damit die Arbeitslosenrate noch weiter sichtbar zu senken. ++ (dk/mgn/26.09.13 – 263)

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Leipzig/Berlin, 17. September 2013 (ADN). Wirtschaftlicher und finanzieller Wohlstand ist grundsätzlich ohne Subventionen von Bund, Ländern oder Kommunen erreichbar. Das erklärte der Diplomingenieur, Architekt und Panoramakünstler Yadegar Asisi auf dem vom Stuttgarter Projektmanagement-Unternehmen Drees & Sommer veranstalteten Informationsforum „Leipziger Perspektiven“ am Dienstag im Mediencampus der Sparkassenstiftung. Mit seinem beruflichen und künstlerischen Werdegang und den von ihm geschaffenen Projekten könne er beweisen, dass zudem mit wirklicher Nachhaltigkeit über lange Zeiträume hinweg tatsächlich die kommunale Wirtschaft in Gang zu bringen ist. Gleichzeitig habe er mit den von ihm beispielsweise in Leipzig realisierten Panoramen das kulturelle Leben der Stadt bereichert. Dies sei ohne einen Cent aus der Stadtkasse geschehen. Im Gegenteil: die Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee und Burkhard Jung hätten seine Pläne und deren Umsetzung mit tiefer Abneigung und abschätzig beäugt. Zu seinen vor allem in alten, nicht mehr betriebenen Gasometern aufgebauten Panoramen seien rund zwei Millionen Besucher gekommen. Ihr Aufenthalt habe der örtlichen Wirtschaft und der Kommune einen Nutzen von etwa 80 Millionen Euro gebracht.
„Kulturprojekte müssen langfristig gedacht werden“, betonte der aus Persien stammende Bauexperte und Künstler. Dies zu begreifen, falle insbesondere kreditgebenden Banken in der Regel äußerst schwer. Eine Ausnahme sei jedoch Abteilungsleiter Jörg Milker von der Sparkasse Leipzig, der letztlich durch persönliche Anschauung des jeweiligen Vorhabens spät, aber nicht zu spät zu überzeugen war. Asisi bezeichnete die ehemaligen leeren und riesigen Gasometer der Städte aus den Anfängen des Industriezeitalters als „hohle VÖgel“, die sich auf solch wundersame Weise mit Leben füllen und zu Panometern mutieren.

Der von Asisi neu kreierte künstlerische Trend, Panoramen als ilusionistisches Kunst- und Bildungserlebnis zu schaffen, hatte mit der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 ein glanzvolles Ende gefunden und erlebt nunmehr eine unerwartete Wiedergeburt in den gigantischen, Kollosseen ähnelnden Industriebauwerken. Sie ist Asisis beruflichem Werdegang regelrecht auf den Leib geschneidert und verkörpert ein Muster, um ohne Subventionen und andere staatliche Fördermittel wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung in die Großstädte zu bringen. In Leipzig sind Asisi mit den Erstlingswerken „Everest“ im Jahr 2003 und „Rom CCCXII“ im Jahr 2005 einmalige Premieren gelungen, die nun in Dresden, Berlin und andernorts Fortsetzungen finden. Berlin ist für Asisi auf seinem langen künstlerischen Weg während des Kalten Krieges als geteilte Stadt die wichtigste Station gewesen. Dort installierte er eindrucksvolle Vorarbeiten. Eine davon ist das Werk „Mauerdurchblick“ aus den 1980er Jahren. Auf Westberliner Seite schuf er an der Berliner Mauer eine malerische Illusion, die für den Betrachter das Trennungsbauwerk verschwinden ließ und den Blick nach Osten auf die Michael-Kirche freigab. Als die Mauer dann später fiel, ersteigerte ein römischer Kaufmann eines dieser Wandsegmente aus Beton und schenkte es Papst Johannes Paul II. Jetzt steht dieses Betonfragment in den Vatikanischen Gärten der Ewigen Stadt. ++ (ba/mgn/17.09.13 – 255)

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Hildesheim, 31. Januar 2013 (ADN). In der Universität Hildesheim wurde zu Wochenbeginn der zehnte, in Deutschland angesiedelte UNESCO-Lehrstuhl feierlich eröffnet. Er widmet sich der Kulturpolitik sowie dem Dialog und der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Neuer Lehrstuhlinhaber ist Prof. Wolfgang Schneider. Nach seinen Worten sind Künste nicht nur schön, sondern haben gesellschaftliche Relevanz. Das zeige der „arabische Frühling“. Territorialer Schwerpunkt der Arbeit in der neu einerichteten Forschungsstätte ist Afrika.

Zu den bisher in der Bundesrepublik Deutschland tätigen neun derartigen wissenschaftlichen Einrichtungen gehört der UNECSO-Lehrstuhl für Menschenrechtsbildung am Institut für Politikwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Der von Prof. Karl-Peter Fritzsche geleteten Einrichtung ist die Arbeitsstelle Menschenrechte angegliedert. Sie koordiniert menschenrechtsbezogene Aktivitäten in Forschung und Lehre sowie außeruniversitäre Projekte. Eines der wissenschaftlichen Themen ist, wie es zu der gerade nach dem Zweiten Weltkrieg  inzwischen selbstverständlich anmutenden Verknüpfung  zwischen Menschenwürde und Menschenrechten gekommen ist.

Derzeit umfasst das im Jahr 1992 begonnene UNESCO-Lehrstuhlprogramm 750 solche UNESCO-Chairs und 69 außeruniversitäre Netzwerke in 134 Ländern.  ++ (mr/mgn/31.01.13 – 025)

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Heraklion/Athen, 27. November 2012 (ADN).  Eine neue Tageszeitung startete zu Beginn dieses Monats in Griechenland. Sie heißt „Efiomerida ton Syntakton“ („Zeitung der Redakteure“) und ist – erstmals in der griechischen Presselandschaft – ein genossenschaftliches Projekt. Mit der Neugründung sollen Prinzipien wie Unanhängigkeit, Pressefreiheit und Meinungsvielfalt in dem Balkanland neu etabliert werden.  Der Nachrichtenkanal Radio Kreta zitiert aus dem Editorial der Auftaktausgabe: „Niemals zuvor wurden Institutionen und Amtsträger des Systems so radikal angezweifelt, niemals zuvor war die politische Bühne so anfällig für Wandlungen und niemals zuvor – ausgenommen zur Zeit der Nazibesatzung – ist die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung so vielen Schlägen in so kurzer Zeit ausgesetzt worden.“

Die Zeitung wird von Journalisten herausgegeben, die in der Mehrzahl vorher bei dem im vergangenen Jahr in Konkurs gegangenen Printmedium „Elephtherotypia“ tätig waren. Das neue Projekt soll mit „unabhängiger und vielstimmiger Berichterstattung, umfassender Erforschung jeder Seite der Realität und vor allem harter, aber ehrlicher Kritik an den Herrschenden und allen, die es werden wollen“ zur Überwindung der Krise beitragen. Laut Radio Kreta teilt die Redaktion der neuen Publikation unter der Überschrift „Pressefreiheit ist nicht vererbbar“ mit, die „Charakteristiken der unabhängigen, demokratischen Zeitung, in der wir vorher gearbeitet haben, aufrechterhalten, aber auch einen neuen kraftvollen Weg der Information öffnen, bei dem der Krise mit einer Front gegen die Propaganda, die Intransparenz, die Abhängigkeit, die Verdrehung und die Verheimlichung von Nachrichten begegnet wird. “ Mit dem Vorhaben wollen die beteiligten Journalisten beweisen, dass eine tatsächlich unanhängige und pluralistische Zeitung machbar ist. Sie möchten „den Medienarbeitern die Loslösung aus alten und neuen Interessenverstrickungen“ ermöglichen, „die unsere Branche in hohem Maße diskreditiert und in gelenkten Journalismus geführt hat.“

Um einen positiven Start zu garantieren, arbeiten die Redakteure in den ersten beiden Monaten unentgeltlich. Unterstützt werden sie von ehemaligen Angestellten der „Eleftherotypia“ und anderer vom Zeitungsmarkt verschwundenen Printmedien sowie von bereits in Rente gegangenen Berufskollegen und Vertretern aus der Wissenschaft und Kunstszene. Zudem hat jedes Genossenschaftsmitglied einen 1.000-Euro-Anteil erworben. Die Neuerscheinung umfasst 48 Seiten und die Wochenendausgabe 64 Seiten.  Angestrebt wird eine Auflage von 30.000 Exemplaren. ++ (md/mgn/27.11.12 – 337)

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