Paris, 28. Juni 2014 (ADN). Korsikas Untergrundbewegung FLNC (Front de liberation nationale corse) hat per Kommunique die Einstellung des bewaffneten Kampfes angekündigt. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Sonnabend weiter berichtet, ist in der korsischen Monatszeitung „Corsica“ ein authentisch beglaubigtes Manifest veröffentlicht, wonach die korsischen Nationalisten einseitig die Waffen niederlegen und ihre klandestinen Operationen beenden. Keine gewaltsame Aktion könne nunmehr der Urheberschaft des FLNC angelastet werden. Jetzt seien die korsischen Politiker gefordert, mit dem französischen Staat innerhalb von besseren regionalen Institutionen ein neues Statut für die Insel auszuhandeln.
In den fast 40 Jahren ihrer Existenz hat der FLNC rund 5.000 Anschläge verübt. In der Mehrzahl handelte es sich um Sprengstoffangriffe gegen Ferienhäuser und Zweitresidenzen von Festlandfranzosen. Attentate auf Personen hat es nicht gegeben. Sie waren umstritten oder sogar verpönt. Von ihrem eigentlichen Ziel nach Selbstbestimmung gehen die Untergrundkämpfer jedoch nicht ab. Sie soll mit politischen Mitteln errungen werden. Zu ihren bisherigen, mit militärischem Einsatz erreichten Erfolgen zählt die Bewegung, die Immobilienspekulanten am Zubetonieren der Küsten gehindert zu haben.
Das Echo der französischen Zentralregierung ist gering. Innenminister Bernard Cazeneuve habe – so die NZZ – einen Dialog vorgeschlagen. Der Vorsitzende der Nationalversammlung, Claude Bartolone, verlange „mehr Beweise“ für die Proklamation friedlicher Absichten. ++ (vk/mgn/28.06.14 – 178)
http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nummer 101 v. 10.10.46