Archive für Beiträge mit Schlagwort: Legalisierung

Montevideo, 29. Dezember 2014 (ADN). Drei Monate nach der Legalisierung von Marihuana in Uruguay haben sich rund 500 Konsumenten-Klubs und 1.200 Produzenten registrieren lassen. Darüber berichtet Vilma Guzman am Montag auf dem Nachrichtenportal amerika21.de. Das Gesetz reguliert die Produktion und den Verkauf von Marihuana. Es erlaubt zudem jedem urugayischen Bürger über 18 Jahre den Erwerb von maximal 40 Gramm des Rauschmittels pro Monat zum Gramm-Preis von umgerechnet 70 Eurocent und den Eigenanbau von bis zu sechs Pflanzen.

Derzeit ist im Lande eine Diskussion im Gange, ob Marihuana von Apotheken verkauft wird. Dabei soll der Stoff für „therapeutische als auch für Erholungszwecke“ angeboten werden.  Der Leiter der Nationalen Drogenbehörde (JND), Julio Calzada, bestätigte, dass der Großteil der Konsumenten nicht den Klubs beitritt oder Selbstanbau betreibt, sondern sich in Apotheken versorgen wird. Regelungen dafür seien in Vorbereitung. Nach Expertenmeinung beginnt der Verkauf in Apotheken nicht vor März 2015. Zu diesem Zeitpunkt tritt die neue Mitte-Links-Regierung des Frente-Amplio-Bündnisses mit Präsident Tabare Vazquez ihr Amt an. Sie gehört zu den ursprünglichen Gegnern des Gesetzes und hat dessen Korrektur nicht ausgeschlossen. Vazquez, der selbst Onkologe ist, wird mit den Worten zitiert: „Wir werden darauf bestehen, dass man keine Drogen nehmen soll, außer vom Arzt verordnete.“

Nach JND-Angaben sind fünf Prozent der Bevölkerung Uruguays regelmäßige Marihuana-Konsumenten. Das entspricht etwa 170.000 Einwohnern. ++ (bo/mgn/29.12.14 – 362)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Bogota/Berlin, 19. Oktober 2014 (ADN). Das geplante Gesetz von Präsident Juan Manuel Santos  widerspricht völlig der „umfassenden Landreform“, die bei den Friedensverhandlungen in Havanna zur Demokratisierung der Besitzverhältnisse von Ländereien zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC vereinbart wurden. Darüber berichtet das Nachrichtenportal amerika21.de am Sonntag und gibt dazu die Auffassung des Senators der Partei Polo Democratica, Ivan Cepeda, wieder. Sollte der Kongress dem Gesetzentwurf  zur Schaffung „ländlicher Wirtschaftsentwicklungszonen“ zustimmen, wird das öffentliche Brachland auch für Großunternehmer zugänglich sein, nicht nur für Kleinbauern und Landlose, wie es ein älteres Gesetz aus dem Jahr 1994 festgelegt hatte.  Der Zugriff auf Brachland für Großinvestoren wäre außerdem unbeschränkt. Sie könnten große Flächen anhäufen, was vorher nicht legal war. Nicht nur das Legalisieren  der Konzentration von Brachland durch das neue Gesetz ist nach den Worten von Cepeda für die Bauernbewegung besorgniserregend, sondern es sind auch Impulse für eine künftige „Gegenagrarrerorm“ zu befürchten. Dies sei sehr gravierend in einem Land, wo 52 Prozent der Gesamtländereien sich in den Händen von nur 1,15 Prozent der Bevölkerung befinden.

Mit den gegenwärtigen Konflikten und Entwicklungen in dem südamerikanischen Land beschäftigt sich ein neues Buch mit dem Titel „Vergangenheit und Zukunft Kolumbiens – in Zeiten der Hoffnung“. Der Autor Jorge Freytter Florian, der seit 2006 im Exil im spanischen Baskenland lebt, präsentierte es in der vergangenen Woche auf drei Veranstaltungen in Berlin.  ++ (su/mgn/19.10.14 – 291)

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