Leipzig, 12. März 2014 (ADN). Einem mitteldeutschen Nachrichtenjournalisten wurde am Mittwoch die Presseakkreditierung zur Leipziger Buchmesse versagt. Damit darf und kann er nicht nach eigenem Ermessen über das Ereignis, seine Veranstaltungen und deren Diskussionsinhalte berichten. Trotz mehrfacher Nachweise seiner ständigen publizistischen Tätigkeit für Print- und Online-Medien vermochte die zuständige Bearbeiterin der Presseabteilung, Ingrid Bednarsky, keine triftigen Gründe zu nennen, die eine Verweigerung der journalistischen Arbeit und der Berichterstattung auf der Leipziger Buchmesse gerechtfertigt hätte. Der freischaffende Journalist, der Mitglied mehrerer Journalistenorganisationen wie dem Netzwerk Recherche, dem internationalen Arbeitskreis Baufachpresse und der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Immobilienwirtschaftsjournalisten ist, sieht sich zum ersten Mal in seiner 38jährigen Berufspraxis mit einem derartigen Entzug der Arbeitserlaubnis konfrontiert. Er berichtet seit dem Jahr 1976 regelmäßig sowohl seinerzeit von den Leipziger Universalmessen als auch über die diversen Fachmessen, die in Leipzig seit den 90er Jahren stattfinden.
Auf sein Drängen, die Ablehnung stichhaltig zu untermauern, antwortete Bednarsky, dass keine konkreten Gründe genannt werden müssen. Sie übergab dem Betroffenen ein Merkblatt zu Akkreditierungsregeln. Darin heißt es: „Ein Recht auf Akkreditierung besteht nicht. Gegebenenfalls macht der Messeveranstalter von seinem Hausrecht Gebrauch“. Auch ein nachfolgendes Gespräch mit dem Leiter der Kommunikationsabteilung des Messeveranstalters, Stephan Berger, brachte keine Korrektur der Entscheidung.
Erste Vermutungen legen nahe, dass die kritische Berichterstattung des betroffenen Journalisten die Abweisung des Akkreditierungsgesuchs ausgelöst hat. Zu den von ihm vorgelegten Arbeitsnachweisen gehörten tagesaktuelle veröffentlichte Arbeitsbelege aus einem Nachrichtenportal über den Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, zu einseitiger Berichterstattung der ARD über Venezuela und über die Entdeckung der direkten Demokratie in Bosnien.
Infolge des Arbeitsverbots auf der Leipziger Buchmesse musste der Journalist mehrere feste Verabredungen mit Gesprächspartnern absagen sowie beabsichtigte Veranstaltungstermine auf der Messe aufgeben. Sie betreffen auch Aussteller aus der Schweiz, die Schwerpunktland der diesjährigen Buchmesse ist und mit denen der Publizist seit langem in Kontakt steht. ++ (me(mgn/12.03.14 – 071)
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