Archive für Beiträge mit Schlagwort: Meeresboden

Berlin, 23. März 2014 (ADN). Jährlich landen zehn Milionen Tonnen Müll in den Meeren. Zu den Verursachern gehören „see- und landbasierte Quellen“, teilt die Organisation Naturschutzbund (NABU) mit.  Der größere Anteil stamme vom Land. Drei Viertel des Mülls besteht aus Plastik. Durch dessen Langlebigkeit – 300 bis 450 Jahre – erwächst den maritimen Ökosystemen eine kumulative Bedrohung. 50 bis 70 Prozent der Müllbestandteile sinken auf den Meeresboden. Die anderen Mengen  sind an Stränden zu finden, verteilen sich in der Tiefsee und in den Polarregionen. Das macht den Müll sichtbar bis ins Weltall. Hochrechnungen zufolge sind in diesen Meeresregionen sechsmal größere Mengen Müll geortet worden verglichen mit dem Umfang an Planktonoranismen.

Betroffen sind nach Angaben des NABU 663 Tierarten. Am Müll sterben jährlich 100.000 Meeressäuger und eine Million Vögel. Beispielsweise hatten einer Studie zufolge in der Nordsee 93 Prozent der Eissturmvögel verschluckten Meeresmüll in ihren Mägen. Von einer wirksamen Umkehr und Abwendung derartiger Vergiftungen der Meere ist – außer inflationär verbreiteten politischen Erklärungen und Appellen – nichts zu spüren. ++ (uw/mgn/23.03.14 – 082)

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Kiel, 3. Februar 2014 (ADN).  Die Energiewende und der damit verbundene Offshore-Drang spülen bislang kaum beachtete Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg zutage.  In den Tiefen der deutschen Nord- und Ostsee schlummern bis zum heutigen Tag noch rund 1, 6 Millionen Tonnen konventionelle Kriegsmunition. Davon lagern etwa 300.000 Tonnen in der Ostsee. Zudem ist die Ostsee mit rund 5.000 Tonnen und die Nordsee mit 90 Tonnen chemischer Kampfstoffe belastet. Wie mit diesen gefährlichen Altlasten umzugehen ist, wird am Dienstag im Wissenschaftszentrum Kiel von Experten auf der ersten derartigen Konferenz dieses Jahres erörtert. Von besonderer Bedeutung ist das explosive Kriegserbe für den Bau der im Meeresboden zu verankernden Windräder und der Energieübertragungstrassen zu den Ufern.

Wie der Vorsitzende des Expertenkreises „Munition im Meer“, Jens Sternheim, in seinem jüngsten Bericht mitteilte, wurden  bis in die 70er Jahre bis zu 1, 8 Millionen Tonnen Kriegsmunition allein in der deutschen Nord- und Ostsee versenkt. Davon wurde nur sehr wenig geortet, geräumt und vernichtet. Um überhaupt die meist unbekannten Lagerstätten des Sprengstoffs aller Art unter Wasser zu erkunden, wurde kürzlich eine Meldestelle beim Maritimen Sicherheitszentrum Cuxhaven eingerichtet. Zudem wird ein Neubau für das Gemeinsame Lagezentrum See errichtet. Er kostet 21, 3 Millionen Euro und soll Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. ++ (mi/mgn/03.02.14 – 034)

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Tokio/Peking/Taipeh, 19. April 2012 (ADN). Fünf kleine Inseln im Ostchinesischen Meer sind zum Streitobjekt zwischen drei Staaten geworden. Japan, China und Taiwan beanspruchen die Eilande jeweils für sich. Derzeit werden sie von Japan unter dem Namen Senkaku verwaltet, teilt die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) in ihrer heutigen Donnerstagausgabe mit. Nun wolle der Gouverneur von Tokio diese nur sieben Quadratkilometer messenden Inseln käuflich erwerben, deren Gewässer fischreich sind und unter deren Meeresboden Erdöllager vermutet werden. China und Taiwan nennen die Inseln Diaoyu. Sie haben ebenfalls Besitzinteresse. Auch entsprechende Konflikte hat es in jüngerer Vergangenheit bereits gegeben. So stießen im September 2010 in Inselnähe ein chinesisches Fischerboot und ein Wasserfahrzeug der japanischen Küstenwache zusammen. Sofort froren die Beziehungen zwischen Peking und Tokio ein. Erst vor einem Monat protestierte Tokio erneut laut, als zwei chinesische Vermessungsschiffe in den dortigen Gewässern gesichtet wurden, schreibt die NZZ.. Nun gießt der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, Öl ins Feuer, wird weiter berichtet. Zu Beginn dieser Woche habe er in einer Rede in der USA darüber gesprochen,, mit dem privaten Besitzer von drei der betreffenden Inseln über deren Verkauf zu verhandeln. Absicht sei es, die Inseln gegen die Ansprüche Chinas und Taiwans zu schützen. Derzeit werden sie von der japanischen Zentralregierung gemietet. Diese zahlt dafür pro Jahr 24,5 Millionen Yen.

Der namentlich unbekannte Besitzer wohnt in der Nähe von Tokio und ist mit dem Gouverneur persönlich bekannt. Laut der US-amerikanischen Zeitung „Wall Street Journal“ sind die Inseln seit 1932 Privateigentum. In der Meiji-Zeit hätten dort Fischer gelebt, die eine Fischfabrik betrieben und Trockenfisch produzierten. Ishihara behauptet, die japanische Zentralregierung tue zu wenig, um die Ansprüche Chinas und Taiwans abzuwehren. Diese wiederum schürt den Konflikt zusätzlich, indem sie sich Mitte dieser Woche bereit zeigte,  den Kauf zu unterstützen. Das habe sofort den Protest des chinesischen Außenministeriums provoziert. Der Territorial-Streit ist eines der wenigen politischen Themen, in denen sich China und Taiwan einig sind. Ihrer Ansicht nach gehören die Diaoyu-Inseln zum County Yilan der Provinz Taiwan. ++ (so/mgn/19.04.12 – 115)