Paris, 28. März 2013 (ADN). In Griechenland und Zypern weiß man, dass ein Teil des deutschen Geldes gen Süden fließt, um die deutschen Banken zu retten, weil sie dort investiert haben. Das erklärte der französische Publizist Alfred Grosser am Donnerstag im Deutschlandfunk. Aufgrund der Finanzmisere zunehmend auftauchende Vergleiche der Bundesrepublik Deutschland mit Nazi-Deutschland seien allerdings oft nur ein Mittel, um von der eigenen Verantwortung abzulenken. Beispielsweise müsse in Griechenland und Zypern dafür gesorgt werden, die Kirche und die großen Reedereien zahlen zu lassen. „Das wird dann vergessen, wenn man die Deutschen beschimpfen kann“, so Grosser. Er hält es für ein schlechtes Zeichen, wenn die Nazi-Terminologie in Deutschland von der Mehrheit abprallt.

Zum deutsch-französischen Verhältnis erklärte der Publizist, warum der seit General de Gaulle kaum noch benutzte Begriff Preußen in Frankreich jetzt immer häufiger wieder auftaucht. Der General habe einmal ihm gegenüber in einem persönlichen Gespräch die Deutsche Demokratische Republik (DDR) mit Preußen verglichen. Preußen verkörpere in Frankreich nicht die positiven Seiten Deutschlands. Schon in der Literatur des 19. Jahrhunderts sei die Rede von den braven Deutschen einerseits und den bösen Preußen andererseits. Insbesondere betreffe dies das preußische Offizierskorps. ++ (pl/mgn/28.03.13 – 081)

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