Berlin, 21. April 2013 (ADN). Im Jahr 2009 betrugen nach Angaben der entwicklungspolitischen Organisation „ONE“ die Exporte von Öl und Mineralien aus Afrika 246 Milliarden US-Dollar. Das ist das Sechsfache der jährlichen Entwicklungszusammenarbeit. Wie ONE-Deutschlanddirektor Tobias Kahler im 3sat-Magazin „nano“ forderte, muss über die auf Freiwilligkeit beruhende „“Initiative für Transparenz in der Rohstoffwirtschaft“ (EITI) hinaus jetzt eine verpflichtende Transparenz hinzukommen. Er sagte: „Es ist wichtig, dass Gelder, die Länder aus dem Verkauf von Rohstoffen einnehmen, erst einmal transparent gemacht werden.“ In einem zweiten Schritt seien sie für die Entwicklungsförderung einzusetzen. Bestes Mittel gegen Korruption sei Transparenz.

Von der bundesdeutschen Regierung verlangte Kahler, sich stärker als bisher für scharfe EU-Vorgaben zur Offenlegung von Finanzströmen aus Rohstoff-Geschäften einzusetzen. Innerhalb der EU verharre Deutschland im Lager der Zögerer. Die Rohstoff-Konzerne seien massiv dabei, die vorgeschlagenen Regeln aufzuweichen. Nötig sei eine projektgenaue Offenlegung der Geldflüsse. Unternehmen wollten das jedoch verhindern.

Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge ist die Geschäftstätigkeit deutscher Firmen mit Afrika enorm gewachsen. 21 Prozent der Unternehmen unterhalten dorthin nach den Worten von Heiko Schwiderwski, DIHK-Referatsleiter Afrika und Entwicklungspolitik, kommerzielle Kontakte. Innerhalb von fünf Jahren habe sich das Geschäftsvolumen verdoppelt. In den nächsten Jahren sei mit jährlichen Wachstumsraten der Exporte nach Afrika zwischen zehn und 15 Prozent zu rechnen. Umgekehrt stünden die Rohstoffe aus Kenia, Nigeria und Angola im Vordergrund. In Angola werden vor allem Öl, Gold und Diamanten gefördert. ++ (ku/mgn/21.04.13 – 106)

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