Archive für Beiträge mit Schlagwort: Prognose

Köln, 13. September 2014 (ADN). Man muss kein Futurologe sein, um zu sagen: Eine Trendwende bei Spiegel, Stern und Focus ist nicht abzusehen. Zu dieser düsteren und niederschmetternden Prognose kommt das Radiomagazin „Markt und Medien“ am Sonnabend nach einer Analyse der größten deutschen Nachrichtenmagazine im Printbereich. Der Jammer über die digitale Krise und deren kaum Geld einbringenden Portale müsse für die eigene Unfähigkeit herhalten. Es mangele jedoch eigentlich am kreativen Mehrwert, um im Publikum wieder Stammkundschaft zu gewinnen. Dazu seien Verantwortliche mit Ecken und Kanten vonnöten, Persönlichkeiten mit Überzeugungen. Solche Typen seien jedoch nicht nur in der Medienbranche rar gesät. Das Führungspersonal der drei angeblichen Leit-Medien im Drucksektor verharre in einer Selbstfindungskrise, während kleine und agile Aufsteiger fast unbemerkt die Höhen des Zeitschriftenjournalismus erklimmen.

Beispielhaft wird die „Landlust“ aus dem Landwirtschaftsverlag in Münster genannt. Hier bastele eine kleine Crew von Redakteuren mit Hingabe und Umsicht an einer Zeitschrift, mit der sie sich identifiziert: langsam, bodenständig und nachhaltig. ++ (me/mgn/13.09.14 – 256)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Zürich/New York, 21. Mai 2014 (ADN). Zombies erheben sich durch dunkle Zauberkräfte von den Toten und verbreiten Angst und Schrecken. Kreaturen dieser Art gibt es nicht nur in Horrorfilmen. Wie lebende Tote, die seelenlos und halb verwest nach Menschen jagen, suchen sterbenskranke Unternehmen derzeit die Kreditmärkte heim. Wie die schweizerische Zeitung „Finanz und Wirtschaft“ (FuW) am Mittwoch schreibt, ist das eine finstere Nebenerscheinung der expansiven Geldpolitik. Zentralbanken wie das Federal Reserve (Fed) haben die Leitzinsen auf nahezu Null gedrückt und pumpen zusätzliche Liqudität ins System, teilt FuW-Korrespondent Christoph Gisiger aus New York mit. Dank dieser Geldschwemme könnten sogar todgeweihte Unternehmen überleben. Unter Berufung auf das Ratinghaus Standard & Poor hat der globale Anleihemarkt im Krisenjahr 2009 zwar eine Rekordzahl an Konkursen verzeichnet. Bereits 2012  sei die Pleitewelle jedoch abrupt abgeflacht, was historisch ungewöhnlich ist. Dazu wird der Junk-Bond-Experte Marty Fridson von einer kürzlich veranstalteten Investorenkonferenz mit den Sätzen zitiert: „Ein Grossteil der Unternehmen hätte normalerweise längst in Konkurs gehen müssen. Sie existieren aber weiterhin, weil das Fed dermassen viel Liquidität ins System gepumpt hat.“

Nach der Prognose von Gisiger müssen die Währungshüter die Zinsen wieder normalisieren. Zombie-Konzernen werde dadurch das Lebenselexier entzogen. Wie in den meisten Horrorfilmen könne das in einem Blutbad enden. ++ (fi/mgn/21.05.14 – 140)

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Köln, 11. Mai 2014 (ADN). Eine grundlegende Änderung ist in der deutschen Berichterstattung bisher nicht zu erkennen. Diese düstere Prognose gab David Goeßmann am Wochenende im Deutschlandfunk ab. Putins „Griff nach der Ukraine“ sei weiter Subtext vieler Schlagzeilen und Artikel. Kritische Stimmen zum Vorgehen der ukrainischen Übergangsregierung in der Ostukraine, zur eskalierenden Rolle des Westens  und zu den ökonomischen und militärischen Interessen von USA und EU bleiben Mangelware. 

Als jüngsten Anlass für seine Einschätzung benennt der Autor das Massaker an 40 russischstämmigen Demonstranten, die in einem Gewerkschaftshaus in Odessa verbrannt wurden. Bundesdeutsche Medien unterließen es, über Hintergründe zu berichten. Das löste erneut einen Sturm der Entrüstung beim Publikum aus. Diese „Rebellion der Leser“ findet Verständnis bei ausgewiesenen Russlandkennern wie der ehemaligen ARD-Korrespondentin in Moskau, Gabriele Krone-Schmalz. Wie Blogger und Friedensaktivisten weist sie ostentativ auf die Miss-Stände der medialen Widerspiegelung über diesen vielschichtigen Konflikt in Europa hin.

Ein besonders eindrucksvolles Bild für den Zwiespalt zwischen der Meinung breiter deutscher Bevölkerungsschichten und Vertretern dominanter Medienhäuser bot Bernd Ulrich von der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Fernsehen bei der Diskussion der sonntäglichen Sendung „Presseclub“.  Seinen mehrfachen Äußerungen über die Auffassung „der Deutschen“ widersprach eine Zuhörerin heftig.  Er fühlte sich bemüßigt, zurückzurudern und seinen Beitrag als persönliche Einzelmeinung zu qualifizieren. ++ (me/mgn/11.05.14 – 130)

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Köln, 14. Mai 2013 (ADN). Wer heute dopen will, ist längst nicht mehr angewiesen auf Rat und Tat seines Arztes oder Apothekers. Diese Aussage trifft Swen Körner von der Deutschen Sporthochschule Köln in der aktuellen, im Mai erschienenen Ausgabe der Zeitschrift „Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis“ in einem Schwerpunktbeitrag. „Erzeugung dopingrelevanten Wissens und Distribution entsprechender Technologien verlaufen polyzentrisch und kollateral, darin wesentlich begünstigt durch das World Wide Web“, heißt es weiter in zwar wissenschaftlich gestelztem Sprachduktus, aber in der Sache jedoch signifikant. Doping vollziehe sich auf den Hinterbühnen des Sports, legitimiert von einer eingespielten Untergrundmoral. „Die Schubwirkung für das Doping der nächsten Gesellschaft düfte beträchtlich sein“, lautet der Schluss-Satz des Fachartikels von swen Körner.

Diese alarmierende Prognose aus dem Zentrum für präventive Dopingforschung der Sporthochschule, in dem ein Monitoring des weltweiten Marktes online verfügbarer Doping-Präparate sowie einschlägiger Diskussions- und Austauschforen von Doping-Usern im Internet betrieben wird, lässt für die Zukunft einen immer schrankenloseren Umgang mit Doping befürchten.

Inzwischen hat der Bazillus, dem menschlichen Körper durch dem Laien kaum bekannte chemisch-pharmazeutische Substanzen magische Kräfte und Fähigkeiten verleihen zu wollen, längst den Bereich des sogenannten Leistungssports verlassen. Er grassiert in breiter werdender Front und ungezügelt in der ganz normalen Bevölkerung. Zahlen aus dem Freizeitsport belegen das exorbitante Wachstum, mit dem der Handel und Gebrauch solcher Wundermittel mitten in der Gesellschaft angekommen sind und sie durchwuchert. Im Jahr 2006 werden erstmals Schätzungen bekanntgegeben. Nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, konsumierten vor sieben Jahren etwa 200.000 Freizeitsportler Dopingpräparate. Drei Jahre später waren es bereits – nach Angaben des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) – 600.000 Deutsche, die Körper und Seele auf wundersame Weise zu beflügeln suchten. Jüngsten Angaben von April dieses Jahres, die in einem Fernsehbericht der ARD veröffentlicht wurden und aus der Universität Mainz stammen, zählen zu der Gruppe der Doping-Süchtigen schon rund eine Million Freizeit-Soprtler. Zentren derartigen Missbrauchs sind Fitness-Studios. Dort dopt nach Untersuchungen der Universität Darmstadt jeder fünfte Körper-Modellierer. Sie gehören zu den eifrigsten Kunden, die sich per Internet ihren „Stoff“ beschaffen. Einer Marktuntersuchung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) zufolge geben die Online-Käufer im Durchschnitt 30 Euro für jede Packung aus, deren Inhalt angeblich den eigenen Körper schlanker, potenter und fitter macht. Der Online-Handel mit solchen Präparaten sei ein Milliarden-Geschäft.

Die Parolen der hilflosen Poltiker, dem Übel wirksam zu begegnen, durchkreuzt Sportwissenschaftler Körner mit weiteren wenig widerlegbaren Tatbeständen und Voraussagen. Er vergleicht die Situation und die Rolle des Internets auf diesem Sektor mit der ungeheuren Sogwirkung des vor mehreren hundert Jahren erfundenen Buchdrucks durch Gutenberg. „Mit der Durchsetzung neuer Verbreitungstechnologien verlieren angestammte Orte und Autoritäten ihr Wissens- und Wissenproduktionsmonopol.“ Beipielhaft nennt er Priester, Kirchen, Universitäten und Gelehrte. Die mit guten Absichten ausgestattete Präventionsarbeit und das wissenschaftliche Kontrollwesen im Zusammenhang mit Doping münde in einer Art Kybernetik des Heuschreckenflugs. Je intensiver die Kontrolle desto subtiler die Abweichung und und der Bedarf nach weiterer Kontrolle. ++ (sp/mgn/14.05.13 – 128)

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Frankfurt am Main, 23. Januar 2013 (ADN).  Lediglich 39 Prozent der befragten Bürger aus sieben Ländern des gemeinsamen Euro-Währungsraums vertrauen dem Euro. Einem Bericht der „Börsen-Zeitung“ vom Mittwoch zufolge geht das aus einer Teilauswertung  des „GfK Global Trust Report“ hervor, der nächste Woche in Gänze veröffentlicht werden soll.  Insgesamt wurden zum Zustande-Kommen der Studie 28.000 Verbraucherinterviews in 25 Ländern geführt. Es handelt sich dabei nicht nur um EU-Mitgliedsländer. Höchste Vertrauensquoten weisen Kanada mit 90,7 Prozent und die Schweiz mit 90,1 Prozent in ihre jeweilige Landeswährung aus.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde ein „Vertrauenswert“ des Euro von 38, 4 Prozent ermittelt. Nach Meinung von GfK-Experte Ronald Frank ist das im Gefühl allgemeinen Misstrauens begründet, das sich nicht allein auf die Währung bezieht. Sorge verbreite sich angesichts der Rettungspakete, die Deutschland anderen Euro-Ländern zusendet. Man befürchte, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden.  Für eine Prognose wird Frank mit dem Satz zitiert: „Vertrauen wieder aufzubauen, ist sehr langwierig und kann Jahre dauern.“

Die höchsten Vertrauensquoten in den EU-Ländern haben Belgien mit 66 Prozent und die Niederlande mit 60,3 Prozent.  Nach dem Urteil der GfK ist die Ursache dafür, dass die beiden Länder einen kleinen Binnenmarkt haben und besonders darauf angewiesen sind, ihre Waren und Dienstleistungen mit den Handelspartnern auszutauschen.  ++ (fi/mgn/23.01.13 – 018)

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