Archive für Beiträge mit Schlagwort: PSD

Frankfurt am Main/Berlin, 30. Mai 2013 (ADN). Die DZ Bank zieht sich in ihrer Geschäftstätigkeit aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln zurück. Das bestätigte das Finanzinstitut in einem Schreiben an die Verbraucherorganisation „foodwatch“. Die Maßnahme gelte auch für das Tochterunternehmen Fondsgesellschaft Union. Details zu dem Rückzug erörterten DZ-Vorstand Lars Hille und „foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode in einem persönlichen Treffen. So sollen Wertpapiere auf der Basis von Agrarrohstoffen im Jahr 2013 auslaufen. Zudem werden keine Nachfolgeprodukte emittiert und keine Agrar-Derivate anderer Banken mehr vertrieben. Finanz-Produkte ohne Laufzeitende seien bereits von der Börse genommen oder den Kunden zum 3. Juni 2013 gekündigt worden.

Nach den Worten von Bode ist der Schritt des viertgrößten Kreditinstituts, zu dem 900 genossenschaftliche Volks-, Raiffeisen-, Sparda- und PSD-Banken gehören, ein Vorbild für andere Banken. Damit übernehme die DZ Bank die notwendige politische Verantwortung. Unter dem Motto „Der Nächste bitte !“ forderte Bode speziell die Deutsche Bank zu einer ähnlichen Entscheidung auf. Der ehemalige Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Josef Ackermann hatte dies noch zu seiner Amtszeit der Verbraucherorganisation zugesagt, jedoch später wieder einen Rückzieher gemacht. Der Verein „foodwatch“ hatte im Oktober 2011 mit der Schrift „Die Hungermacher“ auf die unseligen Folgen der Spekulation mit Nahrungsmitteln aufmerksam gemacht.

Zu den engagierten Gegnern der Börsenspekulation mit Agrarrohstoffen zählt auch der UN-Experte Jean Ziegler, der das Problem mit besonders drastischen Fprmulierungen zu beschreiben pflegt. In seinem Buch „Wir lassen sie verhungern“ schildert er das Schicksal von 2,2 Milliarden Menschen, die von der UNO als extrem arm eingestuft werden. Die Börsenspekulation auf Grundnahrungsmittel wie Reis oder Mais führe zu ihrer Vernichtung. Er scheut auch nicht vor den Vokabeln „Mord und Totschlag“ zurück, um die brutalen Finanz-Praktiken westlicher Konzerne zu charakterisieren. Zu ihnen gehöre das Finanzunternehmen Goldman Sachs, das sich nach seiner verstärkten Abkehr von Immobiliengeschäften nun vordergründig der Spekulation beispielsweise mit Zucker und Soja zugewandt hat. ++ (fi/mgn/30.05.13 – 144)

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Bukarest, 11. Januar 2012 (ADN). Der ehemalige rumänische Premierminister Adrian Nastase ist vom Obersten Justiz- und Kassationsgerichtshof nach einem der aufsehenerregendsten Korruptionsprozesse nach 1990 freigesprochen worden. Wie die „Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien“ berichtet, war der Ex-Premier von der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (DNA) wegen Bestechung angeklagt worden. Auch Anklagen gegen Nastases seinerzeitigen Berater Ristea Priboi und den ehemaligen Chef der staatlichen Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche (ONPCSB), Ioan Melinescu, seien abgewiesen worden.

Der Fall geht nach dem Zeitungsbericht auf das Jahr 2000 zurück. Damals waren auf dem Konto von Nastases Ehefrau Dana 400.000 US-Dollar aufgetaucht, die Verdacht weckten. Die Geldwäsche-Ermittler initiierten ein Verfahren, das nach dem Wahlsieg von Melinescus Partei PSD blockiert wurde. Nastase habe Malinescu zum Chef eben dieser Geldwäsche-Behörde ernannt und soll ihn damit bestochen haben.

Später erklärte Nastase, dass es sich bei den plötzlich eingezahlten 400.000 US-Dollar um eine Erbschaft der Tante von Nastase Ehegattin handelt. Die 91jährige Tamara Cernasov soll in ihrer Plattenbauwohnung jahrelang Kunstgegenstände und Schmuck gehortet haben, die sie dann verkaufte. Beweise dieser These konnten nicht erbracht werden. Diverse Prozessverzögerungen traten ein, weil beispielsweise 2008 die Abgeordnetenkammer Anträge auf Immunitätsaufhebung und Strafverfolgung gegen Nastase abgewiesen hatte. Erst 2009 wurde ein solcher Antrag gegen Nastase, gegen den derzeit zwei weitere Prozesse im Gange sind, bewilligt. ++ (kr/mgn/11.01.12 – 11)