Archive für Beiträge mit Schlagwort: Raubzug

Hamburg/Zürich, 18. November 2012 (ADN). Mit Zitaten von Augustinus (354 – 430) und Karl Albrecht Schachtschneider (geb. 1940)  belegt die schweizerische Wochen-Zeitung „Zeit-Fragen“ in ihrer jüngsten Ausgabe eine Jahrhunderte alte ökonomische Weisheit: „Die Kapitalverkehrsfreiheit ist ein großer Raubzug“. Unter dieser Überschrift illustriert die Publikation eindrucksvoll, mit welchen Methoden in der Gegenwart Menschen und Völker ausgepresst, ihnen die bürgerliche Mündigkeit vorenthalten und die ökonomische Selbständigkeit geraubt werden.

Der in der Übergangsphase zwischen Antike und Mittelalter wirkende Philosoph und Kirchenlehrer Augustinus teilte in seinem Werk „Vom Gottesstaat“ (De civitate Dei) mit, dass Reiche große Räuberbanden sind, wenn es ihnen an Gerechtkeit fehlt. Die Kapitalverkehrsfreiheit widerspreche der territorialen Begrenzung des politischen Legitimationssystems und damit der existenziellen Staatlichkleit. Sie schaffe ein weltweites Latrocinium. Übersetzt heißt dieser lateinische Begriff „Raubzug“.

Zeitgenosse Prof.  Karl Albrecht Schachtschneider aus Hamburg charaklerisiert in seinem 2007 erschienenen Werk „Freiheit in der Republik“ den internationalen Kapitalismus und die internationale Kapitalverkehrsfreiheit als unverbesserlich demokratie- und sozialwidrig. „Eine Volkswirtschaft als Wirtschaft eines Volkes muss den Gesetzen des Volkes unterworfen sein. Die Kapitalgeber dürfen nicht die Macht haben, dem Volk die Gesetze vorzuschreiben.“ Dass sich die Manager des Kapitals als neue Herren der Welt auf Kosten der weitestgehend armen Menschen in einem unerträglichen Maße bereichern, sei mit der Freiheit der Menschen und der Souveränität der Völker unvereinbar.

Das schrieb Schachtschneider in diesem Jahr in einer Veröffentlichung unter dem Titel „Die Souveränität Deutschlands. Souverän ist, wer frei ist. Der 2006 emeritierte Staatsrechtslehrer,, der zu den streitbaren Kritikern der Euroäischen Wirtschafts- und Währungsunion gehört,  ist einer der Initiatoren der Wahlalternative 2013. Diesem parteifreien, vor wenigen Wochen gegründeten Bürgerbündnis,  das konkrete alternative Konzepte zu der derzeitigen europäischen Währungs- und Wirtschaftspolitik anbietet, gehören neuesten Angaben zufolge bereits 8.188 Unterzeichner aus ganz Deutschland an. ++ (vk/mgn/18.11.12 – 328)

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Saarbrücken/Erfurt, 21. Oktober 2011 (ADN). Vor 22 Jahren begann in der untergehenden DDR die Invasion der drei großen G. Das Symbol GGG stand rasch im Sprachgebrauch in den sogenannten neuen Bundesländern für Gangster, Gauner und Ganoven. Sie kamen aus der – wie die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Juli 1990 – ebenfalls ihres staatlichen Reststatus‘  gleichzeitig und vollends entkleideten Bundesrepublik Deutschland (BRD). Offiziell wurden sie Investoren genannt, benahmen sich wie Kolonisatoren und spielten sich als Exekutoren rechtsstaatlicher Gesetze auf. Es setzte eine umfassende Ausplünderung und Demütigung der ehemaligen DDR-Bürger ein.  Als in diesem enormen innerdeutschen Raubzug immer weniger bis nichts mehr zu holen war, folgte vor wenigen Jahren nahtlos ein globaler Beutegang, dem auch die Westdeutschen immer häufiger zum Opfer fielen und fallen. Die Deutschen sind allerdings nur eines von inzwischen zahlreichen anderen nationalen Opfern. Täter, sprich Räuber, sind all die in der mittlerweile viel geschmähten Finanzbranche wirkenden Akteure.

Nun gibt es also eine neue Spezies, die einzuordnen ist: MM – Monster oder Mafia ? Vieleicht auch beides in Einem.  Der Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im saarländischen Landtag, Oskar Lafontaine, sollte zum Auftakt des Parteitages seiner Bundespartei in Erfurt heute im Rundfunk klären, in welche Gruppe er die weltweit tätigen Finanzjongleure einsortiert. Dass die Frage ideologisch vorprogrammiert und parteipolitisch eingefärbt ist, liegt auf der Hand. Immerhin hatte der ehemalige CDU-nahe Bundespräsident Horst Köhler  noch zu seiner aktiven Zeit diese nebulöse Berufsgruppe in die Monster-Abteilung gesteckt. Demgegenüber wählte die derzeit in der Partei Die Linke als Aufsteigerin gehandelte Sahra Wagenknecht die Mafia-Schublade. Diesem Urteil schloss sich Lafontaine sofort an. Das schließe strafrechtliche Relevanz ein. Er zitierte einen amerikanischen Vizepräsidenten, nach dessen Meinung die meisten Wallstreet-Banker hinter Schloss und Riegel gehörten. „Wir müssen uns von der Diktatur der Finanzmärkte befreien“, so der Saarländer.  Es müsse ein Systemwechsel der heutigen Bankenwelt stattfinden und ein anderes Geldsystem errichtet werden. Nötig sei eine demokratische Finanzwelt. ++ (nö/mgn/21.10.11 – 11)

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