Archive für Beiträge mit Schlagwort: Rote Armee

Moskau/Leipzig, 9. Mai 2015 (ADN). Die Rote Armee hätte niemals die Reserven aufzubringen vermocht, um in der Endphase des Zweiten Weltkriegs bis zum Atlantik und die Kanalinseln vordringen zu können. Das erklärte in einer Gedenkstunde zum 70. Jahrestag der Befreiung am Sonnabend in Leipzig der ehemalige stellvertretende Chef der Militärakademie „Friedrich Engels“ der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR, Generaloberst a.D. Heinz Bilan, mit Verweis auf etwaige seinerzeitige Befürchtungen der westlichen Alliierten. Die sowjetische Armee habe ihr Potential so weit auf das Äußerste ausgereizt und ausgeschöpft, dass es gerade ausreichte, um mit dem westallierten Expeditionschor in Torgau an der Elbe zusammenzutreffen und die deutsche Reichshauptstadt Berlin zu erobern.

Bilan wies in dem ADN-Gespräch auf Bemerkenswertes hin, was die russischen Truppen am Vormittag bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau der Weltöffentlichkeit präsentiert haben. Dazu gehöre die Teilnahme armenischer, aserbaidshanischer und anderer Truppenteile aus ehemaligen Republiken der Sowjetunion an der Waffenschau. Auffällig sei auch der Vorbeimarsch chinesischer und indischer Militäreinheiten gewesen. Außerdem sei eine hohe Diversifizierung von Waffengattungen demonstriert worden. Allein fünf spezialisierte Militärabteilungen von Luftlandetruppen hätten sich vorgestellt. Als besonders beachtenswert – auch für westliche Militärbeobachter – dürfte nach den Worten von Bilan das Kontingent der russischen Armee zu bewerten sein, das auf militärische Angelegenheiten im Weltall konzentriert ist. Gezeigt wurden bei der Parade die Banner sämtlicher Fronten der Roten Armee im Großen Vaterländischen Krieg. Der von polnischer Seite geäußerte Verdacht, ihr Land sei allein nur von Ukrainern aus der „Ukrainischen Front“ von den Nazis befreit worden, habe keinerlei Berechtigung. In den Truppen der Roten Armee habe es eine sehr weitgefächerte personelle ethnische und nationale Durchmischung gegeben. Er selbst habe von einem sowjetischen Regimentskommandeur erfahren, dass in dessen Einheit 40 verschiedene Nationalitäten vertreten waren. Zahlreiche dieser Soldaten sprachen nicht einmal russisch, sondern zwölf andere Sprachen.

Bilan, der Absolvent der sowjetischen Woroschilow-Generalstabsakademie in Moskau ist, sieben Jahre an höchsten sowjetischen Bildungseinrichtungen des Militärs verbrachte und sein Diplom im Beisein des legendären, federführend am Sieg über den deutschen Faschismus beteiligten Marschalls der Sowjetunion, Iwan Konew, erwarb, ist ausgewiesener Kenner des ehemaligen „Warschauer Paktes“ und der jüngeren Entwicklung auf militärischem Gebiet. Er bewertete die Rede Wladimir Putins unmittelbar vor der bisher größten Militärparade in Moskau zum Tag der Befreiung als außerordentlich ausgewogen.

Generaloberst Bilan ist einer der Unterzeichner des zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus in dieser Woche veröffentlichten Friedensapppells von rund 100 Generälen der DDR. In diesem Zusammenhang legt er großen Wert auf die Tatsache, dass die NVA die einzige deutsche Armee aller Zeiten ist, die niemals außerhalb ihres Hoheits- und Staatsgebietes gekämpft und niemals Krieg geführt hat. ++ (mi/mgn/09.05.15 -105)

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Dresden/München/London, 13. Februar 2015 (ADN). Der 95jährige Victor Gregg aus London ist der einzige Brite, der das Inferno von Dresden vor 70 Jahren am Originalschauplatz als Kriegsgefangener persönlich miterlebte. In einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) vom Freitag ist sein seither unumstößliches Fazit der anglo-amerikanischen Bombenangriffe âuf die Stadt an der Elbe: „Man hätte Churchill an die Wand stellen sollen. Wir stehen nicht für Krieg gegen Zivilisten.“  Entsprechend viel Gegenkritik ernte er für diese Aussage. Seine Gegenargumente veröffentlicht die SZ wörtlich: „Ich kann nicht mehr diskutieren, ich bin zu alt. Aber ich sage, was ich denke, und es ist mir egal, was andere davon halten. Sie haben mich sogar einen Nazi-Freund genannt. Dabei wollte ich die Nazis so schnell wie möglich loswerden. Wir hatten viele jüdische Jungs in unserer Londoner Brigade, die hatten hier im East End vorher schon gegen die englischen Faschisten von Mosley gekämpft. Als wir erfuhren, was in Deutschland mit den Juden passierte, war klar, dass man auch gegen Hitler kämpfen musste. Aber ich habe nie die Deutschen als Volk dämonisiert.“ Das Flächenbombardement betrachtet Gregg als Kriegsverbrechen. Seinen Kameraden von der Royal Air Force, die selbst 55.000 Mann verloren, werfe er überhaupt nichts vor. Sie hätten ihre Befehle gehabt. Aber Churchill, der das im Namen des britischen Volkes angeordnet hatte, hätte man dafür erschießen sollen. Was er – Gregg – in Dresden zu sehen bekam, habe ihn in einen Psychopathen verwandelt.

Der Weltkriegsveteran Victor Gregg kämpfte von Beginn des Zweiten Weltkriegs bis zum Ende gegen die Nazis. Er war bei der Rifle Brigade in El-Alamein, beim Italienfeldzug und als Fallschirmspringer bei der Schlacht bei Arnheim. Alle seine Freunde fielen. Gregg geriet in Kriegsgefangenschaft und landete nach mehreren vergeblichen Fluchtversuchen schließlich als Zwangsarbeiter in einer  Seifenfabrik bei Dresden. Wegen Sabotage wurde er am 13. Februar 1945 zum Tode verurteilt und wartete auf seine Hinrichtung. Sie wurde durch das plötzlich hereinbrechende Bombardement seiner Landsleute und der Amerikaner verhindert. Mit einem Trupp Überlebender flüchtete er aus der brennenden Stadt. Zwischendurch rettete er zwei Menschen lebend aus einem Keller. Schließlich lief er der vorrückenden Roten Armee in die Arme, die seine Wunden behandelte und ihn mit Essen versorgte. Nach zwei Monaten erreichte er schließlich ein Lager der Westalliierten.

Greggs Geschichte wurde erst vor zwei Jahren bekannt, weil er darüber kaum oder gar nicht gesprochen hatte. Inzwischen hat er zwei Bücher geschrieben. Er will damit Lektionen weitergeben, bevor sie ungehört mit ihm im Grab verschwinden. ++ (vk/mgn/13.02.15 – 42)

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6. Juni 2014 (ADN). Russlands Präsident Wladimir Putin hat alle Karten in der Hand. Zu diesem Schluss kommt der deutsch-französische Politikwissenschaftler Alfred Grosser angesichts der heißen Diskussionen im Zusammenhang mit dem Treffen zahlreicher Staatschefs in der Normandie und mit dem Konflikt um die Ukraine gegenüber dem Deutschlandfunk am Freitag. Keiner wisse derzeit, was Putin will und wieweit er gehen wird.  Es sei geradezu passend, dass diese Auseinandersetzung in der Normandie am sogenannten D-Day anlässlich des 70. Jahrestages der Eröffnung der zweiten Front durch US-amerikanische und britische Truppen im Zweiten Weltkrieg geführt wird. Immerhin wäre der Krieg nicht ohne die Rote Armee gewonnen worden. „Und das muss man auch in Deutschland immer wieder sagen“, so Grosser.

Er antwortete auf die Frage, wie Europa sich gegenwärtig gegenüber Russland verhalten soll: „Es ist sehr schwer. Gestern und vorgestern gab es französische Industrielle, die zu Hollande gegangen sind, genau wie die deutschen, und sagen, wir können keine Wirtschaftssanktionen machen, wir haben zu viele Interessen der Industrie, der Banken und so weiter in Russland. Keine Sanktionen bitte, sonst werden wir gegenbestraft.“ ++ (vk/mgn/06.06.14 – 156)

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Bonn/Berlin, 15. März 2014 (ADN). Die Ukraine im Jahre 1954 mit der Krim zu segnen, war ein Willkürakt. Das erklärte der ehemalige Bundeswehrgeneral und Vorsitzende des Militärausschusses im Nordatlantikpakt (NATO), Klaus Naumann, am Sonnabend im Fernsehsender „Phoenix“. In einem Interview, das während eines Spaziergangs an dem zum Gedenken an den Sieg der Roten Armee über Hitlerdeutschland errichteten sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten geführt wurde, erläuterte der Miltärbefehlshaber im Ruhestand diverse Aspekte der aktuellen brisanten Lage um die Halbinsel Krim, die vom damaligen Kreml-Chef Nikita S. Chrutschow vor 60 Jahren an die Ukrainische Sowjetrepublik verschenkt wurde. Zuvor hatte das Territorium seit 1782 zu Russland gehört. Katharina die Große veranlasste seinerzeit auch den Aufbau und die Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte in der geostrategisch günstigen Region. Als Chrustschow das ungewöhnliche Präsent an Kiew machte, soll er weitgehend betrunken gewesen sein.

Erstaunlicherweise werden die bemerkenswerten Umstände und fragwürdigen Methoden des Wechsels der Krim von Russland zur Ukraine im Westen so gut wie gar nicht gewürdigt. Ob dieser Vorgang überhaupt völkerrechtlich legitim war, wird  nicht näher unter die Lupe genommen. Um so lautstärker wird behauptet, dass der bevorstehende Volksentscheid der Bewohner der Halbinsel über die künftige nationale Zugehörigkeit einer Anektion gleichzusetzen sei. Dass es sich im Grunde um ein urdemokratisches Prozedere handelt, wird völlig ausgeblendet. ++ (vk/mgn/15.03.14 – 074)

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