Archive für Beiträge mit Schlagwort: Uganda

Havanna, 11. Juni 2014 (ADN). Kuba wendet sich verstärkt den landeseigenen Erdölquellen zu. Dazu öffnet sich die Karibikinsel auch Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Investoren. Wie das Nachrichtenportal amerika21.de am Mittwoch weiter berichtet, werden dazu östliche und zentrale Meeresgebiete erkundet. Das habe der Leiter der Forschungsgruppe des Verbandes CubaPetroleo (CUPET), Rafael de Jesus Tenreyro, mitgeteilt.

Er informierte desweiteren darüber, dass Kuba am 21. Welt-Erdöl-Kongress in Moskau vom 14. bis 19. Juni dieses Jahres in Moskau teilnehmen wird. Insbesondere gehe es dabei auch um das Kennenlernen umweltschonender Fördermethoden von Erdöl. Er bestätigte, dass inzwischen die Bohrarbeiten in der kubanischen Wirtschaftszone des Golfs von Mexiko weitergeführt werden. Dabei werden auch Tiefengewässer einbezogen.

Kuba hat an Firmen verschiedener Staaten Bohrrechte vergeben – vorneweg Venezuela, Brasilien und Russland. Das Potential der kubanischen Lagerstätten wird auf neun Milliarden Barrel Rohöl geschätzt. Das entspricht etwa dem Umfang der in den USA lagernden Reserven. Aufgrund dieser Daten könnte Kuba Nettoexporteur von Öl werden. Allerdings wird die Erkundung der kubanischen Erdöllagerstätten erbeblich behindert durch das Wirtschaftsembargo der USA. Nach dessen Regelungen darf die Bohr- und Erkundungstechnik zu nicht mehr als zehn Prozent aus Komponenten US-amerikanischer Herkunft bestehen. Außerdem äußern die US-Amerikaner hinsichtlich der kubanischen Ölförderung erhebliche Umweltbedenken. 

Dieser Aspekt hat in einer anderen Weltregion gerade dazu geführt, dass Probebohrungen des britischen Ölunternehmens Soco International PLC in Afrika eingestellt werden. Darüber informierte die Naturschutzorganisation WWF am Mittwoch. Sie hatte energisch gegen die geplante Ölförderung von Soco im ältesten und artenreichsten Naturschutzpark Afrikas protestiert. In diesem zur Demokratischen Republik Kongo gehörenden Virunga-Nationalpark leben 200 der von dem Aussterben bedrohten Berggorillas. Außerdem bietet die an der Grenze zu Ruanda und Uganda gelegene 790.000 Hektar große Zone durch den Edwardsee die Existenzbedingungen für rund 50.000 Menschen.

Der WWF hatte kürzlich das ökonomische Wertschöpfungspotential des Virunga-Nationalparks berechnet. Es beträgt jährlich 1,1 Milliarden US-Dollar – vorausgesetzt, der Park wird nachhaltig bewirtschaftet. Dabei könnten etwa 45.000 sichere Arbeitsplätze entstehen. ++ (wi/mgn/11.06.14 – 161)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Nairobi/Arusha, 26. November 2012 (ADN). Ein vergangene Woche bekannt gewordener Bericht der Organisation Trade Mark East Africa belegt, dass die Korruption in Ostafrika in höchster Blüte steht. Für den gemeinsam von der Antikorruptionsvereinigung Transparency International mit den Ländern Kenia, Uganda, Rwanda, Tansania und Burundi erstellten Rapport wurden 1.700 Transporteure, Spediteure, Zollbeamte und Polizisten befragt. Nach Angaben der Montagausgabe der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) gaben die meisten von ihnen unter Wahrung ihrer Anonymität zu, regelmäßig Bestechungsgelder zu nehmen oder zu geben. Besonders hoch lag die Quote mit mehr als 90 Prozent bei den Kenianern. Untersucht wurde auch die sogenannte Kleinkorruption, die von betrügerischen Finanztransaktionen mafiöser Banden von Politikern und Geschäftsleuten separat betracht wird. „Am korruptesten sind demnach die Funktionäre an ugandischen Brückenwaagen, die den Lastwagenfahrern beglaubigen müssen, dass sie kein Übergewicht geladen haben. An unrühmlicher zweiter Stelle rangieren ugandische Polizisten“, schreibt das Schweizer Blatt. Finanziell am meisten bluten tansanische Transportunternehmer. Sie zahlen etwa 19 Prozent der beförderten Handelsware als Bestechungsgeld. In der Regel werden die Zahlungsposten unter der Bezeichnung „unvorhergesehene Spesen“ abgerechnet.

Der NZZ-Bericht weist darauf hin, dass der Begriff „Korruption“ die Wahrheit nur halb treffe, weil es vielerorts kein Unrechtsbewusstsein gebe. 99 Prozent der Befragten teilten mit, die geforderten Bestechungssummen nie einer Behörde zu melden.  Es werde für normal gehalten zu zahlen.

Um dem Problem beizukommen, rät der Bericht allen Beteiligten, Bestechungen Vorgesetzten, Behörden und der East African Community (EAC) – der Organisiation des gemeinsamen ostafrikanischen Marktes –  mitzuteilen. Eine besondere Idee wird von einer kenianischen Bürgerinitiative umgesetzt. Auf der Internet-Homepage ipaidabribe.or.ke können Bürger Bestechungen beschreiben und korrupte Beamte anprangern. ++ (kr/mgn/26.11.12 – 336)

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