Archive für Beiträge mit Schlagwort: Ukraine-Konflikt

Frankfurt am Main, 4. September 2014 (ADN). Die Wiederkehr der Abschreckung beklagt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am Donnerstag in einem Leitartikel unmittelbar vor dem NATO-Gipfel in Wales. Damit kehre ein Konzept nach Europa zurück, dass nach der Zeitenwende von 1989 vergessen war. Das vielleicht größte Problem dieser Wiedergeburt einer Politik der Abschreckung bestehe darin, dass sie die heimischen Gesellschaften völlig unvorbereitet trifft.  Gerade in Deutschland habe man sich an die Stabilität in Europa und die guten Geschäfte mit Russland gewöhnt. „Abschreckung und klassische Machtpolitik gehören schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr zur politischen Erfahrungswelt der Bevölkerung. Der außenpolitische Diskurs der Eliten ist in Deutschland seit langem von idealistischen Untertönen durchzogen, die der Bürger von isolationistischen. Das erklärt die zum Teil heftigen Reaktionen im Internet auf die westliche Ukraine-Politik. Viele Bürger scheinen zu fürchten, dass Deutschland in einen Krieg mit Russland hineingezogen wird“, schreibt Nikolas Busse. Er gibt zu, dass von Russlands Putin keine so große und so unmittelbare Gefahr für die Verbündeten ausgeht, dass man zu Rüstungsausgaben des Kalten Krieges zurückkehren müsste.

Wozu dann aber das ganze westliche Säbelgerassel, fragt sich der weit und tief blickende Betrachter. Vielleicht ist der seit der militärischen Kapitulation einer deutschen Streitmacht im Jahr 1945 angeblich beendete Krieg noch gar nicht zuende und schwelt unter der Oberfläche einfach weiter. Juristisch ohnehin, denn es gibt bis heute keinen Friedensvertrag zwischen sämtlichen beteiligten Mächten. Jahrzehntelang wurden über diese offene und permanent schwelende Wunde Notpflaster geklebt. Auf derartige Kleisterei und Verschleierung hereinzufallen, neigen Deutsche besonders. Seit wenigen Jahren begreifen immer mehr Menschen die wahren Verhältnisse, lassen sich von der etablierten Politik nicht mehr einschläfern und belesen sich autodidaktisch in der eigentlich wichtigen Rechtsliteratur. Das gefällt den Machthabern nicht, weil die Standard-Argumente nicht mehr ziehen. Außerdem sind sie selbst unfähig und unwillig, Völkerrecht und internationales Recht anzuerkennen. Mit diesem Manko sind nicht nur niedrige Verwaltungsebenen behaftet, sondern es hat die Spitzen der herrschenden Oberschicht erfasst. Sogar die Justiz ist von diesem Bazillus fehlenden Wissens und Wollens auf breiter Ebene infiziert. ++ (mi/mgn/04.09.14 – 247)

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Moskau, 14. Mai 2014 (ADN). Das Ende der Kooperation der ehemaligen Supermächte im Weltraum naht. Das kündigte Russlands Vizepremierminister Dimitri Rogosin in Moskau an, teilt  Zeit.de am Mittwoch mit. Das Finale soll im Jahr 2020 stattfinden. Moskau gebe „anderen Projekten im Kosmos“ den Vorzug. Die Entscheidung sei eine Folge der US-Sanktionen im Ukraine-Konflikt. Dem 50jährigen Rogosin untersteht die Weltraumagentur Roskosmos direkt.

Anfang April hatte die amerikanische Weltraumbehörde NASA ebenfalls in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos selbst eingeschränkt. NASA-Mitarbeiter durften nicht mehr nach Russland reisen, E-mail-Kontakte und Telefonkonferenzen mit russischen Partnern wurden verboten. Einzige Ausnahme: Das Zusammenwirken auf der Raumstation ISS.

Jüngst waren sich alle an der ISS Beteiligten noch einig gewesen, das Projekt zu verlängern. Die Internationale Raumstation ISS wird von Russland, den USA, der europäischen Weltraumagentur Esa sowie von Kanada und Japan geleitet. Im Januar 2014 hatten die USA das Geld für Raumfahrtmissionen bis 2024 freigegeben. Nach NASA-Angaben ist der technische Betrieb der ISS bis zum Jahr 2028 möglich.

Wie das Nachrichtenportal http://www.gerhardkowalski.com informiert, sind vor dem Hintergrund der massiven Reaktion Russlands in der Nacht zum Mittwoch drei Astronauten nach 188 Tagen im All von der ISS zur Erde zurückgekehrt. Das Raumschiff „TMA-11M“ mit dem Russen Michail Tjurin, dem US-Amerikaner Rick Mastraccchio und dem Japaner Koichi Wakata landete sicher und planmäßig 3.58 Uhr deutscher Zeit rund 147 Kilometer südöstlich der Stadt Dsheskasgan in Kasachstan. Bis zur Ankunft der Folgebesatzung am 28. Mai 2014, zu der Alexander Gerst als insgesamt elfter deutscher Weltraumfahrer gehört, arbeiten der Amerikaner Steven Swanson sowie die beiden Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew an Bord der ISS.

Nach Informationen des auf Luft- und Raumfahrt spezialisierten Portals ist jedoch unklar, ob sich die neue russische Haltung unmittelbar auf die Mitnahme von US-Astronauten zur ISS auswirkt. Zitiert wird aus dem neuen russischen Weltraumprogramm, das am Dienstag von Roskosmos publiziert wurde. Dem sei zu entnehmen, dass die internationalen Verpflichtungen „bedingungslos“ erfüllt werden.  ++ (fo/mgn/14.05.14 – 133 )

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