Leipzig, 26. September 2012 (ADN). Die Regionalwährung Lindentaler soll mit umfangreichen Mitteln im Raum Leipzig und Halle popularisiert und aufgerüstet werden. Das beschloss der Arbeitskreis Aufklärungsarbeit der Initiative „Lust auf neues Geld“ am heutigen Mittwochabend in Leipzig auf seiner ersten Sitzung. Um die Einführung des Papiergeldes vorzubereiten, wird nunmehr mit der grafischen Gestaltung der Geldscheine begonnen. Bisher ist der Handel von Waren und Leistungen über den Lindentaler nur per online möglich. Darüber hinaus wurde darüber debattiert, wie kleine und mittlere Unternehmen und Handelseinrichtungen in die Zirkulation der Regionalwährung einbezogen werden können. Die regionale Währung Lindentaler zu stärken, war jüngst auch ein Vorschlag bei einer Konferenz im Leipziger Rathaus über nachhaltige Stadtfinanzen. Ob die Stadtregierung den Rat befolgt, bleibt abzuwarten.
In Deutschland existieren zahlreiche Regionalwährungen. Die bekannteste und verbreitetste ist der Chiemgauer, der am Bodensee bereits rund 600 Akzeptanzstellen hat. Die durchschnittliche Umlaufmenge pro Jahr beträgt 550.000 Chiemgauer. Mit der von dem Lehrer Christian Gelleri und seinen Mitstreitern initiierten Regionalwährung erzielten die beteiligten Unternehmen im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz. Er betrug umgerechnet in Euro 6,2 Millionen. in den Jahren 2010 und 2009 waren es 5 Millionen Euro und 4 Millionen Euro. Kürzlich berichtete ein japanisches Fernsehteam über den Chiemgauer. Dabei wurden Interviews mit Käufern und Verkäufern geführt. Ein ältere Dame erklärte den Fernsehjournalisten beim Einkauf von Lebensmitteln, dass sie mit dem Chiemgauer unabhängig sei und auch noch bezahlen könne, wenn der Euro nichts mehr wert ist. ++ (fi/mgn/26.09.12 – 274)