Archive für Beiträge mit Schlagwort: UNESCO

Neu Delhi/Berlin/Heidenheim, 22. März 2015 (ADN). Verschmutztes Wasser ist Hauptursache von Krankheiten. Das geht aus dem in Neu Delhi vorgestellten Weltwasserbericht hervor, der anlässlich des heutigen Weltwassertages präsentiert wurde. Eine höhere Wasserqualität sei insbesondere angesichts der Tatsache erforderlich, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahre 2050 auf schätzungsweise neun Milliarden Menschen steigen wird. Der Rapport zeigt Fallbeispiele, an denen nachgewiesen wird, dass Wasser für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend ist. Die UNESCO fordert angesichts dieses Bericht, der seit 2014 jährlich vorgelegt wird, die Wasserpolitik besser zu koordinieren, da dies auf Armut, Ernährung und Energieversorgung hohen Einfluss hat.

In Europa ist beispielsweise das Wasserkraft-Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Einer in dem März-Informationsdienst „Wasser und Abwasser“ vorgestellten Studie ist das Gelingen der europäischen Energiewende ohne Wasserkraft nicht machbar. Dies stellte sich nach der Befragung von 600 Energieexperten durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid heraus. Deutschland, Österreich und die Schweiz könnten mit Hilfe von Pumpspeichern zur Batterie Europas werde, sagte Heike Bergmann auf der Geschäftsführung des Unternehmens Voith Hydro Deutschland, das die Untersuchung in Auftraggegeben hatte.

In Deutschland hat Wasserkraft nur einen Anteil von 3,5 Prozent an der nationalen Energieversorgung. Es gibt zwar rund 50.000 Staudämme oder -wehre, von denen allerdings nur 7.000 mit Wasserkraftanlagen ausgerüstet sind. Wasserkraft wird vor allem wegen ihres geringen Kohlendioxid-Ausstoßes und ihrer Speicherfähigkeit für das Erreichen der Klimaziele angesehen. In Österreich, der Schweiz und in Norwegen spielt Wasserkraft eine zentrale Rolle im nationalen Energiediskurs. ++ (na/mgn/22.03.15 – 72)

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Potsdam, 15. Dezember 2014 (ADN). Die Genossenschaftsidee soll immaterielles Welt-Kulturerbe werden. Das hat die bundesdeutsche Kultusministerkonferenz am Wochenende in Potsdam beschlossen. Sie wählte unter 83 Bewerbungen 27 Vorschläge für eine nationale Liste aus und beschloss, das aus Sachsen und  Rheinland-Pfalz stammende Projekt der Bewahrung und Pflege der Genossenschaftsidee zur Aufnahme in die internationale Liste der UNESCO des immateriellen Weltkulturerbes im März 2015 einzureichen. In der Begründung heißt es: „Die Genossenschaftsidee ist ein allen Interessierten offen stehendes, überkonfessionelles Modell der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen. Die ‚Väter‘ der Genossenschaftsidee, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, gründeten Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten genossenschaftlichen Organisationen.“ Genossenschaften basieren auf ethischen Werten wie Solidarität, Ehrlichkeit und Verantwortung. Diese Kulturform stehe jenseits privater und staatlicher Wirtschaftsformen.

Juryvorsitzender, Prof. Christoph Wulf von der Freien Universität Berlin (FU), verwies angesichts der Entscheidung darauf, dass in Deutschland vor 150 Jahren die weltweit ersten Genossenschaften gegründet wurden. Damals hätten Bauern, denen Geld für Vieh und Saatgut fehlte, durch diese Zusammenschlüsse ihre Verarmung verhindern können.

Über diese Einschätzung hinweg ist es ein Tatbestand, dass die Selbsthilfe durch Genossenschaftsbildungen noch älter ist. So gründeten vor rund einem halben Jahrhundert Waldbauern bereits Genossenschaften. Solche Kooperationen haben sich bis in die Gegenwart erhalten. Besonders konzentriert sind sie in Franken und Thüringen zu finden. Diese Vereinigungen nennen sich altrechtliche Waldgenossenschaften. Eine davon ist die Waldgenossenschaft Defertshausen bei Meiningen (Südthüringen). Sie begeht in Kürze das 500. Gründungsjubiläum. ++ (ku/mgn/15.12.14 – 348)

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Hamburg/Berlin, 8. September 2014 (ADN). Dass es weltweit 781 Millionen Analphabeten gibt, ist alarmierend. Das  erklärte der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission, Walter Hirche, anlässlich des Weltalphabetisierungstages am Montag angesichts aktueller Erhebungen. Das Fazit sei bitter. Das im Jahre 2000 vereinbarte Ziel, die Analphabetenrate bei Erwachsenen zu reduzieren, habe man verfehlt.

Auch hochentwickelte Länder sind betroffen. So gibt es in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) rund 7, 5 Millionen „funktionale“ Analphabeten. Das sind mehr als 14 Prozent der deutschen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren, die nicht ausreichend lesen und schreiben können oder Satz- und Wortzusammenhänge nicht begreifen. Damit sind sie mindestens teilweise vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Das bedeutet eine erhebliche Verletzung des Menschenrechts auf Bildung.

DieUNESCO-Preise zum Weltalphabetisierungstag, der in diesem Jahr unter dem Motto „Alphabetisierung und Nachhaltigkeit“ steht, gehen nach Algerien, Burkina Faso, Spanien und Ecuador. In dem südamerikanischen Land wurde seit dem Jahr 2011 ein Förderprogramm zum Lesen und Schreiben umgesetzt, von dem rund 350.000 Einwohner profitierten. Dabei geht es nicht allein um die Verbesserung der Lese- und Schreibfähigkeit, sondern es werden auch wesentliche Kenntnisse zur Staatsbürgerschaft, zur Gesundheit und zur Ernährung vermittelt. Außerdem geht es um die Erhaltung der Muttersprache indigener Völker, deren Identität und einer gefühlvollen Annäherung an ihre Weltanschauung.

In Deutschland erhielt diesen UNESCO-Preis im Jahr 2010 das Hamburger Institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Dort werden seit dem Jahr 2004 die Schreib- und Lesekompetenzen von Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund gefördert. ++ (bi/mgn/08.09.14 – 251)

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Heringen/Vacha, 3. Juli 2014 (ADN). Der Standort des Kalibergbaus an der Werra rechnet sich nur, wenn die Versenkung von Salzlauge in tiefes Gestein über das Jahr 2015 hinaus erlaubt ist. Zudem wird das umstrittene Einleiten von Salzlauge in die Werra über das Jahr 2020 hinaus genehmigt, zeigt sich im Rundfunk der Vorstandsvorsitzende der Kasseler Kali + Salz AG, Norbert Steiner, am Donnerstag siegesgewiss. Er baue auf die Ausnahmeregelungen, die die EU-Wasserrahmen-Richtlinie zulasse. Außerdem setzt er auf die schwarz-grüne Landesregierung Hessens, die dem großen Arbeitgeber in der strukturschwachen Region der hessisch-thüringischen Rhön schon immer gewogen ist und kaum in die Parade fahren wird.

Volker Bouffiers Koalition in Wiesbaden wird zwar von den thüringischen und hessischen Kommunen an der Werra und Umweltverbänden unter Druck gesetzt, weil vor allem das Trinkwasser gefährdet ist. Außerdem protestieren norddeutsche und niedersächsische Umweltschützer, die eine Verseuchung des empfindlichen Öko-Systems und UNECSO-Weltkulturerbes Wattenmeer befürchten. Dorthin fließt letztlich die Salzlauge der Werra, nachdem sie über die Weser fünf Bundesländer – Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen – durchlaufen hat.  Dieser Kultur- und Naturschatz wäre noch stärker bedroht, wenn tatsächlich eine geplante Rohrleitung für 800 Millionen Euro in Betrieb geht. Sie würde direkt in der Nordsee enden und diese mit ihrer giftigen Fracht in wesentlich höherer Salz-Konzentration noch stärker bedrohen. Mit diesem Argument spielt der Kali-Konzern die Kritiker gegeneinander aus, weil er selbst keine Neigung zu einer solch gigantischen Investition hat. Das Verpressen der Salzlauge in den Untergrund einerseits und die Ableitung in die Werra andererseits macht er einigen seiner Widersacher schmackhaft und verkauft es als beste Kompromiss-Lösung.

So wird der Jahrzehnte währende, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs andauernde Streit, der seinerzeit zwischen der DDR und der BRD auf zwischenstaatlicher Bühne ausgefochten wurde, unvermindert, jedoch mit feinerer Klinge fortgesetzt. Dabei führt der Weltkonzern Kali + Salz, der bis zum Jahr 1990 die Gesamtverantwortung  für die Salzfracht in der Werra auf den DDR-Kalibergbau abschob, einen überlegenen Goliath-Kampf gegen die mehr oder minder betroffenen Städte und Gemeinden, von denen sich nur wenige trauen, die Steinschleuder des David gen Kassel zu richten. ++ (uw/mgn/03.07.14 – 183)

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Berlin, 25. Juni 2014 (ADN). 83 Vorschläge aus 128 Bewerbungen für die offizielle Anerkennung als immaterielles Weltkulturerbe hat die Deutsche UNESCO-Kommision für das weitere Auswahlverfahren benannt. Wie das Gremium am Mittwoch in Berlin weiter mitteilt, gehören dazu die Sage über den „Rattenfänger von Hameln“, der Segelflug auf der Wasserkuppe in der Rhön und der Musikinstrumentenbau im Vogtland. Zum Spektrum gehören 29 Bräuche, Rituale und Feste, 19 darstellende Künste, 19 Handwerkstraditionen sowie 13 Formen des Wissens im Umgang mit der Natur und dem Universum.  Nach den Worten von Kommissions-Vizepräsident Christoph Wulf sollen auf diese Weise gelebte Traditionen erhalten, fortgeführt und weiterentwickelt werden. Wissen und Können werde seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben.

Die akzeptierten Bewerbungen sollen bis Oktober dieses Jahres einer weiteren Selektion durch ein Expertenkomitee unterzogen werden, das dann Empfehlungen zur Aufnahme in ein bundesweites Register gibt. Mit ersten Einträgen ist im Dezember zu rechnen. Die bundesweite Liste ist ein Beitrag, um das internationale Übereinkommen umzusetzen, das die Bundesrepublik Deutschland (BRD) erst im vergangenen Jahr unterzeichnet hat. Eine Registrierung in den internationalen Listen des immateriellen Weltkulturerbes durch die UNESCO in Paris ist frühestens im Jahr 2015 möglich. Warum die ansonsten so kultur- und traditionsbeflissenen Deutschen so spät dran sind, wurde in der Mitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission nicht aufgeklärt. ++ (ku/mgn/25.06.14 – 175)

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Berlin, 21. Juni 2014 (ADN). Der Tod des deutschen Reporters Egon Scotland im Jugoslawienkrieg war Anlass für die Gründung der deutschen Sektion von „Reporters sans frontieres“- Reporter ohne Grenzen (ROG) –  vor 20 Jahren. Wie ROG in dieser Woche weiter berichtet, diente die Vereinigung seither nicht nur der Dokumentation von Meinungs- und Pressefreiheit, sondern auch der Unterstützung verfolgter Journalisten in ihren Heimatländern.  Es schütze sie vor Gewalt und staatlicher Repression sowie biete Flucht und Exil nach Deutschland. ROG-Sprecherin Astrid Frohloff sagte dazu: „Die Pressefreiheit wird immer neu bedroht von Staaten ebenso wie von Mafiagruppen, estremistischen Kräften oder radikalen Anhängern politischer Parteien.“

Die Gründungsversammlung des deutschen Teils von ROG fand am 18. Juni 1994 in einem Konferenzraum der Berliner „Tageszeitung“ (taz)  statt. Es nahmen 40 Journalisten teil. Den ersten Vorstand bildeten Andreas Artmann, Gemma Pörzgen und Michael Rediske. Die erste ROG-Aktion erfolgte anlässlich des Völkermordes in Ruanda. Die Anregung die neue Organisation zu bilden, ist auf das Jahr 1993 zurückzuführen.  In diesem Jahr erklärte die UNO-Vollversammlung den 3. Mai auf Vorschlag der UNESCO zum „Internationalen Tag der Pressefreiheit“. ++ (me/mgn/21.06.14 – 171)

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Leipzig, 14. März 2014 (ADN). Die Genossenschaftsidee soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Ein entsprechender Antrag, der deutschlandweit mehr als 220 Unterstützer gefunden hat, ist bei der UNESCO eingereicht worden. Darüber informierte der Vorsitzende der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, Dr. Dietmar Berger, am Freitag in Leipzig auf einer Veranstaltung der Schweizer Genossenschaft „Zeit-Fragen“. Im Jahr 2015 sei mit einer Entscheidung zu rechnen. Er teilte mit, dass es in der Bundesrepublik Deutschland gegenwärtig 21, 6 Millionen Mitglieder in Genossenschaften gibt. In diesen Wirtschaftsunternehmen, die eine demokratische und staatlich unabhängige Geschäftstätigkeit im Sinne der Selbsthilfe pflegen, sind rund 910.000 Mitarbeter beschäftigt. Allerdings würden Genossenschaften trotz ihres enormen volkswirtschaftlichen Gewichts sehr stiefmütterlich behandelt. Beispielsweise bestehe über Genossenschaften sehr viel Unkenntnis – sogar bei den Wirtschaftsverbänden. So habe eine Analyse von 37 Gründungsfibeln aus regionalen Wirtschaftsorganisationen ergeben, das nur  einer dieser Ratgeber für Existenzgründer einen Hinweis auf Genossenschaften enthielt.

Kritische Anmerkungen zur Position maßgeblicher politischen Kräfte über Genossenschaften machte der Historiker Dr. Rene Roca vom schweizerischen Forschungsinstitut direkte Demokratie. Sogar in seinem Heimatland, das im Ausland als sehr genossenschaftsfreundlich gilt, seien erhebliche Vorbehalte gegenüber dieser Wirtschaftform zu verzeichnen. Der 2012 als UNO-Jahr der Genossenschaften ausgerufene Zeitraum habe in dem Alpenland nur sehr wenig Widerhall gefunden und keine bemerkenswerten Initiativen ausgelöst. Der Wissenschaftler kündigte an, dass im Jahr 2015 ein großer Weltkongress der Genossenschaften stattfindet. Er arbeite in einer der Arbeitsgruppen zur Vorbereitung.

Als eine wesentliche Ursache für die geringe Wertschätzung und Aufmerksamkeit gegenüber der Genossenschaftsidee bezeichnete der Kulturpublizist Urs Knoblauch aus Zürich die vernachlässigte Bildung von Elementarschulen über mittlere Institute bis hin zu Hochschulen. Der freie und kreative Geist, der durch Genossenschaften geformt und gefördert wird, verkümmere zusehends. ++ (gn/mgn/14.03.14 – 073)

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Darmstadt, 20. Mai 2013 (ADN). Die Umsetzungsstrategie des von der UNO gebilligten „Aktionsplans zur Sicherheit von Journalisten und zur Frage der Straflosigkeit“ umfasst 120 Aktionen, zu denen sich Vertreter von drei Gruppierungen verpflichtet haben. Das sind die UN als Ganzes, die nationalen Regierungen und die Medienvertreter selbst zusammen mit Bürgerrechtszusammenschlüssen. Darüber informierte der Direktor für den Bereich Meinungsfreiheit und Medienentwicklung bei der UNESCO, Guy Berger, in einem Interview der Publikation „World News Publishing Focus“. Der aktuellen Mai/Juni-Ausgabe erklärte er, dass das Projekt der Sicherheit von Journalisten bei ihrem weltweiten Einsatz dienen soll. Dem Anliegen könne noch mehr Dynamik verliehen werden, wenn Juristenvereinigungen, Nichtregierungsorganisationen, Umweltschützer und andere von dem UN-Plan erfahren und sich damit solidarisieren. Journalisten, Redakteure, Herausgeber und Inhaber seien diejenigen, die das größte Interesse an einem Erfolg dieses UN-Projekts haben. Die Frage laute, ob die Vertreter der Medienbranche bloße Zuschauer bleiben oder selbst zu Vorreitern werden.

Nach den Worten von Berger müssen die Medien das Thema Sicherheit von Journalisten ausreichend thematisieren. Nur so sei es für die Öffentlichkeit einsehbar, warum sie sich mit diesem Thema befassen soll. Mustergültiges habe dies bereits die Zeitung „Ilta-Sanomat“ aus der finnischen Hauptstadt Helsinki getan, die mit einer umfangreichen Artikel-Serie getöteter Berufskollegen gedachte. Mit der Einführung dieses Themengebiets sollten Redaktionen dafür sorgen, dass über Angriffe auf Journalisten systematisch berichtet wird. Von Bedeutung sei auch die Berichterstattung über Gerichtsprozesse um Morde an Journalisten. Auch könne die Branche als Ganzes – wie beispielsweise in Kolumbien – erfolgreich auf die Behörden einwirken, um zum Schutz gefährdeter Journalisten eine Spezialpolizei zu etablieren.

Der UN-Sonderorganisation UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) obliegt die Koordination und Umsetzung des Aktionsplans zugunsten der Zeitungs- und Nachrichtenbranche in aller Welt. Die am 16. November 1945 in London gegründete Organisation engagiert sich im Bereich der Informationsgesellschaft für Pressefreiheit und Informationszugang. So vermittelt sie Medienkompetenz in Entwicklungsländern, bildet Journalisten aus, und baut Radiostationen sowie Nachrichtenagenturen auf. ++ (md/mgn/20.05.13 – 134))

Berlin/Addis Abeba, 3. Mai 2013 (ADN). Ein neues Überwachungsgesetz ausgerechnet am Internationalen Tag der Pressefreiheit absegnen lassen zu wollen, ist ein besonderes Armutszeugnis. So kritisiert die Themenbeauftragte für Datenschutz der Piratenpartei, Katharina Nocun, die Absicht des Bundesrates, die Neuregelung des Gesetzes der Bestandsadatenauskunft zu erörtern und zu verabschieden. Nach den Worten von Nocun ist die Bestandsdatenauskunft bei der Identifizierung von Internetnutzern die kleine Schwester der Vorratsdatenspeicherung und – was Passwörter angeht – sogar der große Bruder. Für die vertrauliche Kommunikation im Netz entstehe höchste Gefahr. Dennoch wolle eine große Koalition von Freier Demokratischer Partei (FDP), Christlich-Demokratischer Union (CDU) und Sozialdemokratischer Partei (SPD) sie um jeden Preis durchbringen.
Die Piratenpartei wird gegen das neue Gesetz Verfassungsbeschwerde einlegen. In den Landtagen von Nordrhein-Westfalen (NRW), Schleswig-Holstein und Berlin beantragte sie die Ablehnung des Gesetzes.

Seit 1997 wird der UNESCO-Preis für Pressefreiheit verliehen.Er ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano benannt,der 1987 ermordet wurde. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die äthiopische Journalistin Reevot Alemen. Die 30jährige arbeitete für verschiedene unabhängige Medien, bevor sie 2010 ihren eigenen Verlag und das monatlich erscheinende Magazin „Change“ gründete. Wenig später wurde das Magazin verboten und der Verlag aus „politischen Gründen“ geschlossen. Im Juni 2011 wurde sie für fünf Jahre verhaftet. ++ (me/mgn/0305.13 -118)

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