Archive für Beiträge mit Schlagwort: US-Dollar

Santiago de Chile/Hamburg, 28. August 2014 (ADN). Die Kostenentwicklung im chilenischen Kupferbergbau ist seit Jahren bedrohlich. Neben geologischen Ursachen sind ganz wesentlich die gestiegenen Personal- und Energiekosten verantwortlich. Das erklärte  der selbständige Unternehmensberater Werner Marnette, Ex-Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein und früherer Chef der in Hamburg ansässigen Norddeutschen Affinerie AG und heutigen Aurubis AG – weltweit eine der größten Kupfer verarbeitenden Firmen – , während eines im August veröffentlichten Interviews mit der chilenischen Wochenzeitung „Condor“. Einige Länder hätten zu spät erkannt, dass eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen, mit Energie und mit Wasser für jede Volkswirtschaft existenziell ist. Andere hätten es bis heute nicht begriffen. Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) zählt er offensichtlich zu dieser Kategorie der Rohstoff-Blindgänger, wenn er erklärt: „Chile, das unter hohen Energiekosten und mangelnder Versorgungssicherheit leidet, kann ich nicht empfehlen, sich an der deutschen Energiepolitik zu orientieren.“ Chile bleibe ein wichtiger Rohstofflieferant, wenn es seine Hausaufgaben erledigt. Eine davon sei,  mit Peru hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas zu kooperieren. 

Als Gegen- und Musterbeispiel nennt Marnette China. Dessen Volkswirtschaft, eine der größten der Welt, habe sich frühzeitig Zugang zu den internationalen Rohstoffmärkten verschafft. Um erfolgreich zu sein und um Konflikte zu vermeiden, müsse das Zusammenspiel zwischen Rohstoff-Förderländern und Rohstoff-Verbraucherländern strategisch neu gestaltet werden.

Chile fürchtet gegenwärtig um die Position des für das Land wichtigen Kupferbergbaus. Geplante Investionen zwischen 2,8 und drei Milliarden US-Dollar in den Jahren 2015 bis 2017 stehen auf der Kippe. Gründe sind nach aktuellen Angaben der Körperschaft für Kapitalgüter (CBC) hohe Energiekosten, rechtliche Hürden in Verbindung mit langen Verfahren und Umweltproteste. Im Vordergrund steht das Bergbauprojekt Pascua Lama in der chilenisch-argentinischen Grenzregion Abacama. Dort will der kanadische Konzern Barrick Kupfer, Silber und Gold gewinnen. Einer ersten Genehmigung der chilenischen Umweltbehörde folgte eine mit wesentlich strengeren Auflagen im Jahr 2006. Inzwischen wurde im April vergangenen Jahres das Vorhaben mit einem per Gerichtsbeschluss verhängten Schürf-Verbot gestoppt. Es zeichnet sich ein Debakel ab, weil mittlerweile die gesamten Investitionskosten auf 8, 5 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. ++ (wi/mgn/28.08.14 – 239)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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New York/Frankfurt am Main, 5. Juni 2014 (ADN).  Während für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gerade der flächendeckende Mindestlohn von 8, 50 Euro pro Stunde beschlossen worden ist, entfaltet sich in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ein gegenteiliger Trend.  Wie die „Börsen-Zeitung“ am Donnerstag berichtet, wurde in der Großstadt Seattle (Bundesstaat Washington) in dieser Woche die schrittweise Einführung eines Mindestlohns von 15 US-Dollar (11 Euro) pro Stunde beschlossen. Arbeitgeber müssen nun dann in der boomenden Metropole im Nordwesten der USA mehr als das Doppelte des derzeit landesweiten Mindestlohns von 7, 25 US-Dollar pro Stunde bezahlen.

Allerdings tritt die Regelung innerhalb einer längeren Zeitspanne in Kraft. Erst im Jahr 2017 können Angestellte in einem Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, das keine Gesundheitsvorsorge bietet, den neuen Mindestlohn beanspruchen. Bis 2021 soll der neue Mindestlohn in Seattle auch für kleine Firmen gelten. Der Autor des Beitrags Sebastian Schmid vermutet, dass mit dem jüngsten Schritt zu besseren Einkünften von Geringverdienern eine ganze Reihe von Mindestlohnanhebungen in den USA-Metropolen losgetreten wird. Das betreffe vor allem den wachstumsstarken Bundesstaat Kaliformien. Allen voran San Diego und San Francisco. Letztere Stadt führt derzeit noch die Mindestlohntabelle mit 10, 55 US-Dollar pro Stunde an.

Auch Chicago im Bundesstaat Illinois peilt eine deutlichen Anhebung von gegenwärtig 8, 50 US-Dollar auf mehr als 10 US-Dollar pro Stunde an. Gefordert werden schon bis zu 15 US-Dollar pro Stunde.  Im Herbst können die Wähler dieses Bundesstaates bei der Wahl über einen staatsweiten Mindestlohn von 10 US-Dollar entscheiden. Chicagos Bürgermeister Rahm Emamuel hat eine „Eingreiftruppe“ gebildet, die bereits am nächsten Montag eine erste öffentliche Anhörung zu dem Thema veranstaltet.

Bemerkenswerterweise hinkt New York City mit einen Mindestlohn von 8 US-Dollar pro Stunde meilenweit hinterher. Selbst eine für Anfang 2015 geplante Erhöhung auf 8, 75 US-Dollar wird daran nichts ändern. Und das, obwohl in der zu den teuersten Städten der Welt gehörenden Stadt besonders hohe Wohn- und Essenskosten zu bestreiten sind. Bürgermeister Bill de Blasio verlangt 10 US-Dollar. ++ (so/mgn/05.06.14 – 155)

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Moskau, 27. März 2014 (ADN). Trotz des harten Sanktionskurses der USA gegen Russland wegen der Ereignisse in der Ukraine und auf der Krim geht die Kooperation in der Raumfahrt zwischen der US-Raumfahrtbehörde NASA und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos ungestört und stabil weiter. So entrichten die USA für den jüngsten, am Dienstag in Baikonur  gestarteten Shuttle-Transport mit einer Sojus-Rakete den Fahrpreis von 70,7 Millionen US-Dollar, teilten die „Deutsch Russischen Nachrichten“ in Moskau mit. Zitiert wird der Sprecher der US-Raumfahrtbehörde, Trent Perrotto: „Wir erwarten nicht, dass die aktuelle Situation zwischen der Ukraine und Russland Auswirkungen auf unsere langjährige Zusammenarbeit mit der zivilen Raumfahrt Russlands, die Jahrzehnte zurückreicht, und unsere Partnerschaft im Rahmen des Internationalen Raumstation-Programms hat.“ Es bestehe Zuversicht, dass die beiden Raumfahrtagenturen weiterhin zusammenarbeiten wie sie es – trotz mancher Höhen und Tiefen in den Beziehungen zwischen beiden Staaten – immer getan hätten.

Erst im April vergangenen Jahres unterzeichnete die NASA mit Russland ein neues Abkommen über sechs weitere Flüge zur Internationalen Raumstation ISS bis 2017. Dabei ist pro Sitzplatz in der Rakete ein Preis von 70,7 Millionen US-Dollar an Russland zu zahlen.  Die aktuelle Expedition Nummer 39 soll bis mit September an Bord der ISS bleiben.  Seit November 2013 arbeiten in der Station der Japaner Koichi Wakata, der US-Astronaut Rick Mastracchio und der russische Kosmonaut Michail Tjurin.  Dennoch wollen die USA die Abhängigkeit von Russland beenden und ab 2017 wieder selbst Astronauten zu Raumstation befördern. 

Informationen der Agentur Bloomberg vom Mittwoch zufolge kann Russland der Krim aus seiner Krisenreserve 100 Milliarden Rubel – umgerechnet zwei Milliarden Euro – zur Verfügung stellen. Nicht ausgeschlossen sei auch eine Steigerung dieses Betrages auf 260 Milliarden Rubel (5,2 Milliarden Euro), um die Beamtengehälter und Renten auf das russische Niveau anzuheben. ++  (rf/mgn/27.03.14 – 086)

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Peking/Bomm, 1. Juni 2013 (ADN). China baut drei neue Sonderwirtschaftszonen auf. Sie befinden sich im sogenannten Perlfluss-Delta, an dem auch die beiden ehemaligen Kolonien Hongkong (Großbritannien) und Macau (Portugal) gelegen sind. Deren Wirtschaft, Finanzbereich und Gesellschaft stärker an China zu binden, ist auch das Ziel der drei neuen Projekte. Der Erfolg des Sonderwirtschaftstrios liegt sogar im höchsten Staatsinteresse. Deswegen war es kein Zufall, dass der neu gewählte Staatspräsident Xi Jinping dieser Region seinen ersten auswärtigen Besuch nach der Amtseinführung abstattete. Die Größenordnung dieser Geste ist nach Meinung der Zeitschrift „markets international“ mit der Symbolik der seinerzeitigen legendären Reise Deng Xiaopings in den Süden des Landes zu vergleichen.

Die zweite Jahres-Ausgabe der Publikation charakterisiert die drei Zonen, deren jeweilige Flächen zwischen 15 und 544 Quadratkilometern immens voneinander differieren, in der gebotenen Kürze. So soll die Hengqin-Zone der Integration von Macau und Guangdong dienlich sein. Tourismus und Kongresse stehen im Vordergrund. Es entstehen Luxushotels, Vergnügungsparks und Jacht-Klubs. In der Nansha-Zone dominieren Industrie- und Produktionszentren. Ein moderne Dienstleistungsmetropole rund um die Gesundheitvorsorge und -erhaltung wird entwickelt. In der dritten Zone namens Qianhai werden Finanz- und Währungsexperimente etabliert. Chinas Landeswährung Renminbi soll internationalisiert werden. Die Nähe des bedeutenden Kapitalmarktes Hongkong, das mit der Region Shenzhen vernetzt werden soll, drängte sich dafür geradezu auf. Außerdem wird diese kleinste Sonderwirtschaftszone zum Logistik-Giganten umgestaltet. Dazu schießt die chinesische Regierung 45 Milliarden US-Dollar in das Vorhaben.

China setzt damit eine langfristige Strategie weiter um. Seit den 1980er Jahren wurden im Zuge der marktwirtschaftlichen Öffnung Sonderwirtschaftszonen eingerichtet, schreibt „markets international“. Zu den ersten dieser separaten Entwicklungsgebiete zählten die ebenfals im Perlfluss-Delta liegenden Küstenstädte Zhuhai und Shenzhen. Ende der 1990er Jahre kamen Macau und Hongkong nach ihrer Rückgabe an China dazu. Sie hatten von Anfang an den besonderen Status einer Sonderverwaltungsregion. ++ (wi/mgn/01.06.13 – 146)

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