Frankfurt/Schanghai, 29. März 2014 (ADN). Frankfurt am Main wird das erste und vielleicht einzige Clearing-Zentrum für die chinesische Währung in der Eurozone. Das stellte die „Börsen-Zeitung“ am Sonnabend angesichts der am Vortag geschlosssenen Absichtserklärung zwischen der Bundesbank und der People’s Bank of China (PBoC) fest. Mit der Clearinglösung können Zahlungen in Renminbi – auch Yuan genannt – innerhalb Deutschlands und mit China künftig in Frankfurt am Main abgewickelt werden. Das verspreche der Mainmetropole nicht nur zusätzliche Geschäftschancen, sondern auch einen beträchtlichen Prestigegewinn im internationalen Standortwettbewerb.
In einem gleichzeitig veröffentlichten Bericht ihres Korrespondenten Norbert Hellmann aus Schanghai wird in der Finanzzeitung darauf hingewiesen, dass die Chinesen damit einen weiteren Schritt gehen, um den Yuan bedächtig und eng kontrolliert in Richtung einer Weltwährung großzuziehen und damit der immens gewachsenen Bedeutung Chinas im Weltwirtschaftsgefüge gerecht zu werden. „Mit der Internationalisierung des Yuan werden von Pekinger Warte aus zwei eng miteinander verwobene Ziele angesteuert. Es geht zum einen darum, einer für Schwellenländer typischen Abhängigkeit vom Dollar und den Wirren der US-Geldpolitik zu entgehen. Gleichzeitig bringen eine stärkere Verwendung des Yuan und die Öffnung des Kapitalverkehrs Vorteile für chinesische Warenexporteure und mit Direktinvestitionen ins Ausland strebende Unternehmen“, schreibt Hellmann. In Peking habe man lange gezögert, Offshore-Märkte für den Yuan jenseits der Sonderverwaltungszone Honkong zu fördern. Hongkong diene nun als Blaupause. Mit der feierlichen und selektiven Gründung von Yuan-Zentren betreibe China auch ein diplomatisches Spiel. ++ (fi/mgn/29.03.14 – 088)
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