Zürich, 22. Januar 2015 (ADN). Ehemalige Spitzenpolitiker aus Europa und Amerika erhielten aus Kasachstan lukrative Lobby-Aufträge. Darüber berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Donnerstag im Zusammenhang mit einer gerade publik gewordenen Geschäftsverbindung des Schweizer Ex-Botschafters Thomas Borer nach Astana, der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan. Borer soll Schweizer Behörden im Sinne der kasachischen Regierung beeinflussen. Dafür bekommt er ein fürstliches Monatshonorar von 30.000 US-Dollar. Wie die NZZ schreibt, ist es selten, dass sich die Aktivitäten derart detailliert nachzeichnen lassen wie im vorliegenden Fall. Ungewöhnlich sei es auch, dass es sich nicht um ein politisches Geschäft, sondern um ein Rechtsverfahren handelt mit einem autoritären Regime als Auftraggeber. Es geht um die Auslieferung eines ehemals zur kasachischen Elite gehörenden und dann in die Schweiz geflohenen Manns namens Viktor Chrapunow. Borer bekniet die Schweizer Justiz, dem Überstellungsbegehren Kasachstans stattzugeben.
Verglichen mit anderen ähnlichen Fällen ist Borer ein kleiner Fisch, was das Auftragsvolumen betrifft. Allein dem Ex-Premier Großbrianniens, Tony Blair, fließen laut Medienberichten mehrere Millionen Pfund aus Kasachstan zu. Weitere prominente Honorarempfänger sind dem NZZ-Bericht zufolge der Italiener Romano Prodi und der Österreicher Alfred Gusenbauer. ++ (kr/mgn/22.01.15 – 22)
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