Madrid, 4. Dezember 2012 (ADN). Sechs der zwölf  Krankenhäuser in der spanischen Hauptstadt Madrid sollen privatisiert werden. Ihre Verwaltung geht dann vom Gesundheitsministerium in die Hände von Geschäftsleuten über, die ökonomisch nach Rentabilitätsgesichtspunkten denken und handeln. Der Trend vollzieht sich im ganzen Land. Ziel dessen ist, die Ausgaben zu senken, berichtet am Dienstag der Deutschlandfunk weiter. Jedoch besteht die Gefahr, das Gegenteil zu erreichen, berichtet der Sender und zitiert Fatima Brana, Ärztin im Krankenhaus Infanta Leonor und gleichzeitig Sprecherin des Ärzteverbandes Afem: „Die Privaten verwalten die Krankheit, das öffentliche System die Gesundheit. Vorbeugende Maßnahmen spielen im privaten Modell keine Rolle. Dort gibt es auch chirurgische Eingriffe, die wir nicht für sinnvoll halten. Unser Ziel ist die Gesundheit der Patienten.“

Gegen das Vorhaben, das in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) längst in breiter Front umgesetzt wurde und seine negativen Folgen gezeitigt hat, stemmen sich die Spanier heftig. Unter dem Motto „Umarme Dein Krankenhaus“ protestieren sie gegen die Privatisierungspläne. Jedoch ist die Regierung unnachgiebig. Gesundheitsminister Javier Lasquetty sieht keine Verhandlungsmöglichkeiten. Die wollen aus dem Gesundheitssytem ein Geschäft machen, sagen Kritiker wohl zu Recht.  ++ (gp/mgn/04.12.12 – 344)

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