Archive für Beiträge mit Schlagwort: Westberlin

Berlin, 1. Januar 2014 (ADN). Das neue Jahr 2014 wird den Deutschen die Auseinandersetzung mit diversen Jubiläen bescheren, die den dem Zeitgeist frönenden, nur kurzfristig denkenden Mitbürgern viel Kopfzerbrechen aufbürden werden. Dazu zählt der Beginn des Ersten Weltkriegs, der sich zum hundersten Mal jährt. Es wird den meisten ernsthaft über dieses Ereignis nachsinnenden Mitbürgern nicht erspart bleiben, die allgemein bekannten und publizistisch weit verbreiteten Ansichten über das erste weltweite Massen-Abschlachten von Menschen auf den Prüfstand zu stellen. Ob dabei die Mehrheit der Historiker einen zuverlässigen roten Leitfaden spinnen, ist nicht sicher und muss sich erst erweisen. Interessant wäre es, alternative Sichtweisen aufzuspüren, die gesteuert von der „reinen Vernunft“ durchaus ihre Berechtigung haben könnten. Vor allem sollten dabei völkerrechtliche und internationale Aspekte in den Vordergrund rücken. Empfehlenswert wäre beispielsweise zu untersuchen, welche Position dabei der Haager Landkriegsordnung (HLKO) beigemesssen wird. Sie spielte im vergangenen Jahrhundert eine zentrale Rolle, um militärische und zivile Mindeststandards für Konflikte zwischen den Nationen zu setzen. Die HLKO wurde 1907 als viertes Haager Abkommen angenommen. Sie ist neben der Genfer Konvention wesentlicher Teil des humanitären Völkerrechts, bildet bis heute und in Zukunft den juristischen Hintergrund zur Bewältigung internationaler Auseinandersetzungen.

Insofern hat die HLKO auch für das viel jüngere Jubiläum dieses Jahr, nämlich den 25. Jahrestag des Mauerfalls zwischen Ost- und Westberlin sowie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD), eminente Bedeutung. Nur, das wissen nur wenige Zeitgenossen. Für die meisten von ihnen wäre es eine neue Erkenntnis, die sie in Erstaunen versetzt. Es erhebt sich also zwangsläufig die spannende Frage, warum dieser und andere Tatbestände vernebelt und den Hirnen vorenthalten werden. Wer hat Interesse daran, das historische Bewusstsein von Menschen über gesellschaftspolitische Tatsachen einzutrüben oder auf falsche Fährten zu führen. Und das, obwohl die BRD sich allerorten lauthals als Bildungsrepublik preist und hochleben lässt. Für diese Widersprüche die Massenmedien, vor allem den sogenannten Mainstream, und ihre Strippenzieher hinter der Bühne maßgeblich mitverantwortlich zu machen, ist eine realistische Denkrichtung.
Die Analyse der bevorstehenden historischen Jubiläen entpuppt sich also bei genauer Betrachtung als höchst aktuelle Aufgabe, um die Pflöcke für die Zukunft an der richtigen Stelle einzuschlagen. ++ (so/mgn/01.01.14 – 001)

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Berlin, 27. Oktober 2012 (ADN). Berlin feiert an diesem Wochenende sein 775. Gründungsjubiläum. Verglichen mit dem 750. Jubelfest vor 25 Jahren fallen die Feierlichkeiten äußerst bescheiden aus. Damals – in der politisch in Ost und West zweigeteilten  Metropole gab es im Übrigen zwei große Jubiläumsfeiern, die streng voneinander separiert vorbereitet, umgesetzt und massiv propangandistisch untermalt wurden. Jedes der beiden Systeme – Planwirtschaft und Marktwirtschaft – wollte angesichts der brisanten politischen Lage das jeweils andere an Größe, Glanz und Zukunftsfähigkeit übertreffen.

Der damalige Wettstreit ging weitgehend Patt aus. Keine der beiden Seiten wurde mattgesetzt. Nur ab und zu neigte sich die Waage der letztlich global zu nennenden Konkurrenz zwischen Ost und West mal der einen, mal der anderen Partei zu.

Hinzuzufügen ist, dass fast alle ehrgeizigen Vorhaben, um das Fest würdig zu begehen, „fristgerecht und in guter Qualität fertiggestellt wurden.“ So lauteten damals die gängigen Floskeln in der Berichterstattung. Höhepunkt im historischen Kern der Stadt im Ostteil war die feierliche Krönung der altehrwürdigen sanierten Nikolaikirche als Symbol des damals 750jährigen Berlin. Im Angesicht des ehemaligen Dachdeckers und Staatschefs Erich Honecker setzte sein noch aktiver Berufskollege Fritz Lückert aus der hintersten und im westlichsten Landesteil der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gelegenen thüringischen Rhön die goldene Wetterfahne auf die Kirchtumspitze. Auch die Dachstühle der beiden Kirchtürme waren dort – in der Produktionsgenossenschaft „Oechsetal“ Völkershausen/Rhön – gebaut, nach Berlin befördert und dort auf das Mauerwerk gesetzt worden. Die Planwirtschaft funktionierte diesbezüglich wie am Schnürchen. Pünktlichkeit war ein zuverlässiger Wert – auch im sogenannten Sozialismus.

Das heutige Jubiläum bietet verglichen mit dem vor einem Vierteljahrhundert einen jämmerlichen Anblick. Genau vor einem Jahr hätte der neue Berliner Großflughafen BER eröffnet werden sollen. Inzwischen hat sich Termin mehrfach verschoben. Nun sehen die Berliner der Inbetriebnahme in genau einem Jahr entgegen. Sie tun es nicht mehr mit Zittern und Bangen, sondern mit Spott, Häme und Wut, denn die unglaubliche, inzwischen weltweit bekannte Skandalgeschichte um den Neubau des Luftkreiuzes scheint eine unendliche zu sein.  Der vor 20 Jahren verstorbene Namensgeber Willy Brandt hat sich gewiss bereits mehrfach im Grabe umgedreht, weil die Umstände des nach ihm benannten Bauprojekts all seinen Prinzipien zu widersprechen scheinen. Vielleicht hätte das gigantische Vorhaben mit vielen kleinen Genossenschaften errichtet werden sollen, anstatt damit große Konzerne und deren Manager zu beauftragen.  Insofern hat  die DDR-Planwirtschaft der angeblich so überlegenen Marktwirtschaft noch nachträglich ein dickes Bein gestellt. Dieser – in der Fußballersprache – Blutgrätsche genannte Bumerang verlangt nach einem Elfmeterpfiff – beispielsweise gegen den Mitspieler in Person des Regierenden Bürgermeisters und BER-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Wowereit.  An ihn wäre die Gewissensfrage zu stellen, wohin nicht die Millionen-, sondern die Milliarden-Summen, die eigentlich den Bürgern gehören, letztlich geflossen sind.  Aber wer soll dieses Signal in der pluralen auf Individualität getrimmten und korruptiopnsanfälligen Ellenbogengesellschaft überhaupt noch hören ? 

Der eigentliche Unterschied zwischen Plan- und Marktwirtschaft ist bei dem inzwischen ebenfalls fast 25 Jahre währenden Staatstheater von deutscher Wiedervereinigung, Europäischer Union und anderer zweckbestimmter Illusionismen nicht mehr erkennbar.  Die Menschen lassen sich weder vom Sandmännchen Ost noch vom Sandmännchen West immer seltener Sand in die Augen streuen. Mentaler Depression dürfte bald mehr als sanfte Rebellion  folgen ++ (wi/mgn/27.10.12 – 306)

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Berlin/Leipzig, 9. November 2011 (ADN). Die Zeichen mehren sich, dass der heute 22 Jahre zurückliegende Fall der Berliner Mauer kein Zufall war. Trotz des umfassend gepflegten und erzählten Märchens von dem unglaublichen historischen Wunder der plötzlich eingetretenen deutsch-deutschen Grenzöffnung, häufen sich dem entgegen gesetzte Berichte von Augen- und Ohrenzeugen sowie Dokumente und andere Beweise. So ist es ein Tatbestand, dass just um diese Stunde vor genau 22 Jahren in der  Nachrichtenagentur ADN Telefonanrufe aus der Tschechoslowakei eingingen. Zur Mittagsstunde des 9. November 1989 fragte ein Jourrnalist  aus Prag an, ob denn die Mauer bereits geeöffnet sei. Er berief sich dabei auf zuverlässige Informationen aus diplomatischen Vertretungen in der CSSR-Hauptstadt. Die mit dieser Anfrage überforderten Redakteure der ADN-Nachrichtenzentrale leiteten das Auskunftbegehren aus Prag an die Generaldirektion der Nachrichtenagentur weiter. Diese wiederum entsandte zwei Reporter an die Grenzübergänge zu Westberlin. Sie sollten sich an Ort und Stelle davon überzeugen, ob sich entsprechende handfeste Hinweise ergeben. Seit 13 Uhr dieses entscheidenden Tages frequentierten die Berichterstatter in stündlichem Zeitrhythmus die innerstädtischen Grenzübergänge südlich und nördlich  des Brandenburger Tores.  In gemessenem Abstand , jedoch in Blickweite, stellten sie keine auffälligen Vorgänge an den Grenzkontrollpunkten fest. Es herrschte Ruhe und die Schranken waren geschlossen. Sie öffneten sich lediglich bei Vorfahrt einzelner Fahrzeuge und nach deren Kontrolle. Dieses Prozedere, von einem Grenzübergang zum nächsten zu fahren,  wiederholte sich mehrfach bis in die Abendstunden des 9. November 1989 gegen 18 Uhr.

Eine Stunde später stellte dann der Berliner Korrespondent der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, Riccardo Ehrman, die bekannte Schlüsselfrage im Internationalen Pressezentrum (IPZ) an Günter Schabowski nach dem Stand des Gesetzes über die Ausreisemöglichkeiten von DDR-Bürgern. Ehrman, der erst gegen Ende der überfüllten Pressekonferenz im IPZ auftauchte und sich für die Verspätung entschuldigte, hatte nach eigenen Angaben erfolglos nach einem Parkplatz für sein Fahrzeug gesucht und dann nur noch einen Sitzplatz  auf dem Podiumssockel zu Füßen von Schabokwski und seiner Sitznachbarn gefunden. In diesen stimmigen temporären und inhaltlichen Ablauf passt die erst Jahre später ins Spiel gebrachte Information, dass der seinerzeitige, inzwischen verstorbene  ADN-Generaldirektor Günther Pötschke den italienischen Journalist dazu animiert hat, in der Pressekonferenz die betreffende Frage zu stellen. Für diese Version spricht auch, dass die beiden zuvor mit der Inspektion der Grenzübergänge befassten Reporter mit anderen Kollegen den Verlauf der original im Fernsehen übertragenen Presseveranstaltung aufmerksam verfolgten. Der Textentwurf einer offiziellen ADN-Meldung war bereits vorbereitet. Er wurde gemäß dem tatsächlichen Wortlaut des Dialogs Ehrman-Schabowski binnen weniger Minuten modifiziert und den Medien elektronisch zugesandt. Auf diese Weise war die ADN-Meldung die weltweit erste Pressemitteilung zum Fall der Berliner Mauer.

Inzwischen wollen nur noch sehr wenige Menschen und Institutionen diese und andere wichtige Details und Zusammenhänge zum Falle der Mauer und zur sogenannten deutschen Wiedervereinigung erfahren. Allen voran die meinungsbildenden Medien. So hatte vor zwei Jahren zum 20. Jahrestag des Mauerfalls einer der beiden Reporter, die seinerzeit die Grenzübergänge visitierten, wichtigen Printmedien diese und andere Informationen zur Verfügung stellen wollen. Darunter war auch die „Süddeutsche Zeitung“. Ihm wurde mitgeteilt, dass daran kein Interesse besteht.

Dass die deutsche „Wiedervereinigung“ letztlich bereits über Jahre vorbereitet wurde, belegen Treffen zwischen hochrangigen Verwaltungsdelegationen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Eine derartige Begegnung fand im Jahre 1988 in Radebeul bei Dresden statt. Dabei wurde darüber beraten, wie die beiden Verwaltungsapparate in West- und Ostdeutschland möglichst reibungslos fusionieren können. Die Zusammenkunft war von einem DDR-Generalmajor genehmigt worden. (dk/mgn/09.11.11 – 17)