Archive für Beiträge mit Schlagwort: Zeitschriften

Köln, 13. September 2014 (ADN). Man muss kein Futurologe sein, um zu sagen: Eine Trendwende bei Spiegel, Stern und Focus ist nicht abzusehen. Zu dieser düsteren und niederschmetternden Prognose kommt das Radiomagazin „Markt und Medien“ am Sonnabend nach einer Analyse der größten deutschen Nachrichtenmagazine im Printbereich. Der Jammer über die digitale Krise und deren kaum Geld einbringenden Portale müsse für die eigene Unfähigkeit herhalten. Es mangele jedoch eigentlich am kreativen Mehrwert, um im Publikum wieder Stammkundschaft zu gewinnen. Dazu seien Verantwortliche mit Ecken und Kanten vonnöten, Persönlichkeiten mit Überzeugungen. Solche Typen seien jedoch nicht nur in der Medienbranche rar gesät. Das Führungspersonal der drei angeblichen Leit-Medien im Drucksektor verharre in einer Selbstfindungskrise, während kleine und agile Aufsteiger fast unbemerkt die Höhen des Zeitschriftenjournalismus erklimmen.

Beispielhaft wird die „Landlust“ aus dem Landwirtschaftsverlag in Münster genannt. Hier bastele eine kleine Crew von Redakteuren mit Hingabe und Umsicht an einer Zeitschrift, mit der sie sich identifiziert: langsam, bodenständig und nachhaltig. ++ (me/mgn/13.09.14 – 256)

http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

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Hamburg, 24. September 2013 (ADN). Es gibt kein Gattungsschicksal Print. Das erklärte Frank Nolte, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso, in einem Interview mit der September-Ausgabe des Magazins „der neue vertrieb – dnv“ in Reaktion auf den vielfach beschworenen Niedergang des gedruckten Journalismus und der Printpresse. Zwar habe der Pressegroßhandel im ersten Halbjahr dieses Jahres erneut Umsatzverluste zu verzeichnen gehabt, sogar gravierende. Dabei litten die Zeitungen mit teilweise zweistelligen Auflagenverlusten gegenüber den digitalen Medien stärker als die Zeitschriften. Dennoch gebe es nach wie vor publizistisch und wirtschaftlich erfolgreiche Tageszeitungen – sowohl überregional wie regional. Es sei ihm wichtig, auf die nach wie vor unvergleichlich große Vitalität und wirtschaftliche Attraktivität des Gedruckten hinzuweisen. „Selbst im schwierigen ersten Halbjahr 2013 kamen über uns 243 neue periodische und 374 aperiodische Titel auf den Markt“, so Nolte.

Nach der herrschenden negativen Stimmung in der Branche gefragt sagte der Verbandschef, dass ihn dieser allgegenwärtige Fatalismus in Bezug auf Print sehr stört. Er kenne keine andere Branche, die sich selbst so schlecht redet. Die Wirkung auf die Leser, Werbekunden und Einzelhandelspartner könnte bedenklich sein. Verlagsmanager und Medienmacher sollten die Chance nutzen, die Vorteile für Leser und Werbewirtschaft herauszustellen.

Angesichts dessen, dass der Lebensmittelhandel verstärkt in den Blickpunkt der Vertriebsbemühungen in den Verlagen rückt, hat der Sektor nach den Worten von Nolte eine pressespezifische Großkundenbetreuung aufgebaut. Derzeit kümmern sich 39 Großkundenbetreuer bundesweit insgesamt um 66 Einzelhandelszentralen – vom Lebensmittelgeschäft und Discounter bis zum Buch- und Tabakwarenhandel. Der Verlagsmanager bezifferte das fachspezifische Vertriebsnetz, das Verlage und Presse-Grosso seit den 1950er Jahren entwickelt haben, auf 120.000 Verkaufsstellen. Es sei weltweit einmalig. Sogar Kleinstverkaufsstellen wie Bäckereien würden bedient. Sie sind für die regionale Versorgung auf dem Lande sehr wichtig. ++ (me/mgn/24.09.13 – 261)

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