Berlin, 18. Januar 2014 (ADN). Ein landwirtschaftlicher 100-Hektar-Betrieb kann in der Druschfrüchteproduktion nicht mit einem 2.000-Hektar-Unternehmen konkurrieren. Grund ist nicht die fehlende Kompetenz in der Erzeugung, sondern die selektive Subventionierung des 2.000-Hektar-Betriebes mit Direktzahlungen der Europäischen Union (EU). Das erklärte der Sprecher für Ostdeutschland im Bundesverband der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Jörg Gerke, zu Beginn der „Grünen Woche“ in Berlin. Daran ändere sich auch nichts durch die modifizierten Zahlungsweisen im Zeitraum 2014 bis 2020. Insofern sei dieser als Reform bezeichnete neue Subventionsmodus eben auch keine Reform.

Ursprünglich sind diese EU-Direktzahlungen dazu gedacht, das landwirtschaftliche Einkommen an das anderer Bereiche anzugleichen. Diese Funktion haben sie schon lange nicht mehr, erklärte der promovierte Agrawissenschaftler, der in Mecklenburg-Vorpommern einen bäuerlichen Hof bewirtschaftet. Die von der AbL errechneten Daten stützten die Einschätzung, dass es ohne EU-Agrarbeihilfen mehr bäuerliche Betriebe gäbe als mit. Die europäische Subventionspolitik führe zur Abwanderung und Entvölkerung insbesondere in Ostdeutschland. Das sei kein Zufall, sondern eine systematisch herbeigeführte Entwicklung.

Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, gesteht diese Fehlentwicklung über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg offen ein. Der dienstälteste Agrarminister bekannte sich gestern im Rundfunk schuldig. ++ (la/mgn/18.01.14 -018)

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