Bad Salzungen, 5. Februar 2014 (ADN). Der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse erwartet von der Polizei Hilfe bei der Bergung und Sicherung einer Viertel Million vertraulicher Akten, die in einer stillgelegten Lagerhalle bei Immelborn (Wartburgkreis) gefunden worden sind. Darüber berichtete am Mittwochabend das Fernseh-Magazin „Exakt“ des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Der bissige und zugleich ironisch fragende Kommentar eines Zuschauers lautet: „Ist das die gleiche Polizei gegen deren Bildungszentrum nun – ebenfalls vom Thüringer Datenschutzbeauftragten Lutz Hasse – Strafantrag gestellt wurde ? Es wird also erhofft, dass die Polizei Daten schützt, während sie beim eigenen Bildungszentrum das Gegenteil bewiesen hat ? Der Datenschutzbeauftragte muss ein tiefgläubiger Mensch mit ’ner übergroßen Portion Gotvertrauen sein …“

Bei den in Immelborn gebunkerten Papieren handelt es sich um Patientenakten und Steuerunterlagen von Unternehmen. Das der Öffentlichkeit zugängliche und ungesicherte Lager wurde Mitte 2013 entdeckt und ist einer insolventen privaten Aufbewahrungsfirma zuzuordnen, deren Inhaber spurlos verschwunden war und nun von der Exakt-Redaktion in der Schweiz aufgespürt wurde.

Wenige Wochen später ereignete sich im Nachbarkreis Schmalkalden-Meiningen Ähnliches. Beobachter lenkten Hasses Aufmerksamkeit in dem Ort Wernshausen auf ein weiteres anonymes Aktenlager. Auch für den nur knapp zwei Dutzend Kilometer von Immelborn entfernten Platz erhofft sich der Datenschutzbeauftragte Beistand und Aufklärung von der Polizei. Hasse hat inzwischen eine bundesweite Initiative zur Sicherung sensibler Unterlagen ins Leben gerufen. ++ (si/mgn/05.02.14 – 036)

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